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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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erklärt!«
    »Mit der Wahrheit«, antwortete ihm Jade mit einem beleidigten Unterton. »Wenn du lesen kannst, überzeug dich selbst.« Sie zeigte auf einen Schaukasten, indem eine ausgebreitete Zeitung hing.
    Dog war des Lesens durchaus mächtig und studierte dementsprechend naserümpfend die kleingedruckte Schrift.
    »Ragnars, hä? Das ist wohl eure Erklärung für alles!«
    Auf Jades Stirn formierten sich zornige Stirnfalten. »Wir schreiben die News nicht.«
    »Wer dann?«, fragte Cassidy.
    »Freie Journalisten«, erklärte Jade. »Es ist fast wie vor dem Kollaps. Reporter reisen durchs Land und sammeln Nachrichten, die sie anschließend wöchentlich in einer Zeitung veröffentlichen. Die hängen in jeder größeren Stadt aus, aber wer will, kann sich auch ein Exemplar kaufen.«
    Cassidy studierte zusammen mit Dog den Aushang, während Jade ungeduldig von einem Fuß auf den anderen schwankte.
    Invasion von Cor Syrte abgeschlossen. Verlust von vier Legionen bei der Schlacht um Silver Valley, Rebellion in Arnac vereitelt. Söhne des Ragnarök als Drahtzieher bestätigt, Hubschrauberabsturz in Cor Decat. Grund unklar , lauteten einige der Überschriften.
    »Was ist Cor Syrte?«, wunderte sich Cassidy.
    »So nennen wir euer Gebiet südlich des Hadesgebirges«, erklärte Jade. »Alle Provinzen, die sich nicht freiwillig annektieren lassen, erhalten den Zusatz Cor, bis sie vollständig und dauerhaft befriedet wurden. Syrte ist irgendeine Abwandlung von Sandbank und passte den Strategen der Legion wohl gut zu eurer staubigen Wüste.«
    »Und warum steht hier nichts von Angel oder Faith?«
    »Oder dem Kloster?«, ergänzte Dog.
    Jade trat etwas näher heran, um nicht so laut reden zu müssen.
    »Die sicariianische Presse steht unter dem Schutz der Bacchae, was ihre Neutralität gegenüber allen Provinzen, der Legion und dem Senat gewährleistet. Es bedeutet aber auch, dass wir – und nur wir – Informationen zurückhalten können, wenn es zu gefährlich ist, sie zu veröffentlichen.«
    »Mit anderen Worten, ihr habt ihnen einen Maulkorb verpasst«, fasste Dog mürrisch zusammen.
    »Willst du mir etwa eine Lektion in Sachen Pressefreiheit erteilen, nachdem dein Leben bisher daraus bestand, hilflose Siedlungen abzuschlachten, Frauen zu vergewaltigen und Sklaven zu Tode schuften zu lassen?«, konterte Jade. »Dazu fehlt dir jegliche moralische Legimitation.«
    »Ich habe nie Frauen vergewaltigt«, brummte Dog miesepetrig und wendete sich ab.
    »Wenn unsere Reporter Grund hätten, die Bacchae in Frage zu stellen, würden sie ihre Argumente abdrucken. Wir können ja schlecht die Schaukästen abreißen und so tun, als sei alles in Ordnung«, fuhr Jade unbeirrt fort. »Es ist kein Gesetz. Es ist der Respekt uns gegenüber, der die Journalisten mit uns zusammenarbeiten lässt. Im Gegenzug sind sie für das Imperium unantastbar.«
    »Was verdammt nochmal!«, schnaufte Dog plötzlich beim Studieren der Artikel. »Eric hat euch verraten!?«
    »Oha«, säuselte Jade und überflog amüsiert die entsprechende Textstelle mit der Überschrift Allianz mit Vultures gescheitert. Legion von Stammesführer Eric verraten! »Haben sie das doch schon abgedruckt.«
    »Was ist mit Eric!?«, wiederholte Dog unbeeindruckt seine Frage. »Was hat er gemacht, dass er nach gerademal zwei Wochen als Verräter gilt!?«
    »Überrascht dich das etwa?«, erwiderte Jade mit einem hochnäsigen Unterton.
    »Ach was! Das hätte ich dir schon in Brackwood sagen können, wenn du mich nicht ...«
    »Jaja, komm drüber hinweg!«, raunte sie ihm zu. »Ich hab das mit der Allianz auch erst erfahren, als es bereits zu spät war. Glaubst du vielleicht, ich hätte dem Ganzen sonst zugestimmt? Einen Tag vor Angels Ankunft hat Eric uns über die Fluchtrouten der Ranger informiert und die Legionskommandeure waren vollkommen von ihm überzeugt. Ich dagegen stand allein, da Faith zu euch übergelaufen war!«
    Sie stieß einen unterdrückten Seufzer aus und führte die beiden die Hauptstraße entlang, auf der eine große Verkehrsinsel als Marktplatz diente. Während des Spaziergangs durch die aufgereihten Verkaufsstände fuhr sie mit ihren Erklärungen fort.
    »Das Einzige, was ich damals tun konnte, war euch die Freiheit zu schenken und den Weg zu Jiao zu weisen. Alles andere hätte die Legion gegen mich aufgebracht. Ihr habt auf der Farm von Charles gesehen, wie stark die Spannungen zwischen der Armee und uns sind.«
    »Aber warum? Warum hast du gerade uns

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