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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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auf den grünen Wiesen Bücher lasen. Anschließend straffte sie ihren Ledertrenchcoat, um gemäßigter fortzufahren.
    »Ihr wollt überleben, oder etwa nicht? Die Ranger in eurem Kloster, einsam und versteckt zwischen den Bergen. Wenn wir nicht dafür gesorgt hätten, dass es auch versteckt bleibt, wären Eric oder die Reste der Legion über euch hergefallen, bevor Angel überhaupt hätte aufbrechen können!« Nach einer kurzen Unterbrechung fügte sie hinzu: »Ihr werdet tun, was wir von euch verlangen, um eure Leben zu retten!«
    »Und was verlangt ihr dafür?«, fragte Cassidy, als würde sie mit dem Teufel aus ihren Märchenbüchern einen Vertrag aushandeln. Zu ihrer eigenen Überraschung schwang nicht der geringste Hauch von Verwunderung in ihrer Stimme mit. Angel hatte sie schon in den Bergen darauf vorbereitet, dass sie sich auf extrem dünnem Eis befanden und nur solange sicher waren, wie sie Jades Fußstapfen folgten.
    »Ganz einfach. Ihr sollt das Imperium vor dem Zerfall bewahren.«
    Cassidy klappte nach dieser Antwort die Kinnlade auf den Boden, während Dog schallend zu lachen begann.
    »Und ich hab bereits befürchtet, dir würden irgendwann die verrückten Ideen ausgehen!«
    »Ihr werdet schon sehen«, knurrte Jade. »Aber das müssen wir wirklich gemeinsam beschließen. Bisher wissen die anderen nämlich noch nichts von Sydneys Plan. Also kommt ... der Tempel wartet!«
     
    ***
     
Der straffe Fußweg durch Alexandria dauerte weitere zwanzig Minuten. Jade schien sich nicht mehr viel Zeit lassen zu wollen. Aufgrund ihres Auftritts vor der Stadt waren die anderen Bacchae längst von ihrer Ankunft informiert worden.
    Die Hauptstraße verzweigte sich um den Marktplatz herum in den Dreiviertelkreis, der das Stadtbild prägte. Links und rechts davon verbanden Nebenstraßen die pentagonförmigen Wohnblöcke. Die fünf Stockwerke verkleinerten sich mit ansteigender Höhe wie Treppenstufen, so dass alle Bewohner auf ihren breiten Balkons freie Sicht auf den Himmel genießen konnten.
    »Was ist das?«, fragte Dog und zeigte nach oben. »Auf den Dächern.«
    »Prätorianische Scharfschützen«, erklärte Jade beiläufig. Sie war viel zu beschäftigt damit, schnell zum Tempel zu gelangen.
    »Scharf– ... was!?«
    »Mitten in der Schule?«, stimmte Cassidy verwundert zu.
    Jade blieb stehen und rieb sich resigniert den Nasenrücken. »Eine unbequeme Notwendigkeit«, gab sie zu.
    »Das wär was für Angel«, sagte Dog belustigt. »Den ganzen Tag andere Leute durch ihr Zielvisier auszuspionieren.«
    »Wohl eher den ganzen Tag in der knallenden Sonne zu hocken«, korrigierte Jade. »Da kann ich mir was Besseres vorstellen.«
    »Wozu dann der Aufriss?«
    »Ihre vorrangige Aufgabe ist die Beobachtung der Stadt, um Störfaktoren rasch zu entdecken. Die gesamte imperiale Zukunft an einem Ort zu zentralisieren birgt nun mal ein gewisses Risiko. Amokläufe, Entführungen oder Terroranschläge waren anfangs keine Seltenheit, bis die Bacchae und Prätorianer selbst für Sicherheit gesorgt haben.«
    »Entführungen?«, wiederholte Cassidy besorgt. Damit hatte sie schließlich ihre ganz eigenen Erfahrungen gesammelt.
    »Es existieren Länder außerhalb des Reiches, in denen Kinder nach wie vor gern als Sklaven gehandelt werden«, bestätigte Jade. »Da es mit Ausnahme von Babys und Kleinkindern auf den Rücken ihrer Mütter nirgendwo sonst welche gibt, mussten sie es hier versuchen.«
    »Und ... kommen die immer noch her?«
    »Kaum. Die Zeiten der Menschenjäger sind glücklicherweise vorbei, seit Imperator Avianos das Sklavensystem reformiert hat. Die Scharfschützen haben sich in der Zwischenzeit aber als hervorragendes Überwachungselement herausgestellt. Zumal ihr ja selbst erleben durftet, wie erstklassig Alexandria von der Legion geschützt wird.«
    »Überwachung, hä?«, meinte Dog. »Das passt schon eher!«
    »Die ständige Präsenz der Prätorianer hat durchaus Vorteile, was unseren Einfluss angeht«, gestand Jade. Länger wollte sie sich jedoch nicht mit dem Thema aufhalten und drängte zur Eile.
    In der ganzen Stadt begegnete ihnen kein einziges fahrendes Auto, dafür Unmengen an Fahrrädern und einige Ochsen- und Pferdekarren. Jade erklärte, dass jedes Kind bei seiner Ankunft ein passendes Fahrrad gestellt bekäme, für das es selbst Sorge tragen müsse. Kleinere Reparaturen kosteten vergleichsweise wenige Sicar, summierten sich aber bei unsachgemäßer Behandlung schnell. So lernten die Schüler schon mit

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