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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Angel das Visier.
    Die drehte sich nach Nordwesten und überprüfte ihre Angaben.
    »Irgendwo hinter dem Tempel. Und du bist dir sicher, dass es Scarlet und nicht Jade ist?«
    »Jade hat sich in Arnac und auf der Reise hierher mehrfach von mir entfernt. Es ist Scarlet.«
    »Weiß sie davon? Hast du wem davon erzählt?«
    »Yolanda«, gab Cassidy zu. »Sie wusste sofort, was der Punkt bedeutet. Jiaos Vater hat Scarlet ge- ... getackert oder so; mit einem Sender versehen, um sie als ...«
    »... Maulwurf zu missbrauchen«, vollendete Angel den Satz. »Ich hab schon in seinem Büro gespürt, dass wir ihm nicht trauen können. Verdammt.«
    »Yolanda wollte den Sender entfernen lassen ...«
    »Du sagst kein Wort, verstanden?«, unterbrach Angel sie abermals. »Weder zu Jade noch zu sonst jemandem.«
    »Sind das jetzt nicht deine ... Freunde?«, wunderte sich Cassidy.
    »Hast du etwa keine Geheimnisse vor deinen Freunden?«, entgegnete Angel schuldzuweisend. »Wenn Yuen sieht, dass der Sender deaktiviert wird, weiß er, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind. Scarlet ist für den Moment kaltgestellt und kann uns nicht gefährlich werden. Auf der anderen Seite würde ich gern Jiaos Reaktion darauf sehen, bevor wir es publik machen.«
    »Und was ist mit Yolanda? Sie wird es Jade doch sicher schon erzählt haben!«
    »Die liegt im Koma und das kann lange dauern. Außerdem ist es gut möglich, dass sie die ganze Nacht vergessen hat.« Angel fasste Cassidy bei den Schultern und fügte außerordentlich ernst hinzu: »Das ist ein Ass in unserem Ärmel. Genau wie die Ölquelle oder deine Freundschaft mit Jiao. Wir brauchen solche Vorteile, wenn wir in dieser Welt überleben wollen. Verstehst du das?«
    Cassidy verstand nicht. Zumindest nicht vollständig. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie Angel vertraute und ihrer Bitte folge leisten würde.
    »Okay. Ich behalt es für mich. Aber warum willst du Jiaos Reaktion testen?«
    »Weil sie felsenfest davon überzeugt ist, dass Scarlet sich in ihrer Zelle erhängt hat. Nur sehr wenige von denen waren an den Verhören beteiligt. Yuen, Doktor Webb, ihr Schüler Jurij. Jiao weiß nichts darüber«, beruhigte Angel ihre offensichtliche Sorge. »Hast du Faiths schwarzen Ring bemerkt, den sie plötzlich am Daumen getragen hat?«
    Cassidy schüttelte den Kopf.
    »Der gehört Scarlet. Sie hat ihn Jurij geschenkt, als er sie in jener Nacht und Nebelaktion freigelassen hat, für den Fall, dass er irgendwann von Vergeltungsmaßnahmen seitens der Bacchae bedroht werden würde. Faith muss ihn erkannt und die Wahrheit erfahren haben«, erklärte Angel, während sie ihren bitteren Kaffee trank. »Anschließend ist sie vermutlich übergeschnappt und hat sich den Weg freigekämpft.«
    »Und wo sind sie jetzt? Wo hat Faith meinen Bruder hingebracht?«
    »Das weiß nicht mal Scarlet«, antwortete Angel mit gläsernen Augen. »Es ist möglich, dass sie gar nicht geflüchtet sind.«
    »Wie meinst du das? Ich hab die Aufzeichnung doch selbst gesehen!«
    »So wie Yuen den Bacchae Scarlets angeblichen Selbstmord gezeigt hat. Sogar seine eigene Tochter hat es ihm geglaubt!« Angel schüttelte den Kopf, stellte ihren leeren Kaffeebecher auf den Tisch und lehnte sich an die angenehm warme Mauer zum Wohnzimmer. »Solange wir die beiden nicht gefunden haben, können wir nichts von alledem glauben, was wir aus der Biosphäre hören. Sieh es mal so: Dein Bruder wurde schon mal für tot gehalten und wir wissen alle, wie das ausgegangen ist.« Dabei nickte sie mit ihrem Hinterkopf in Richtung Apartment, wo Dog gerade splitternackt zurück ins Schlafzimmer tapste, um sich anzuziehen.
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, seufzte Cassidy. »Ich mach mir wirklich zu viele Sorgen.«
    »Eine Sache scheinst du aber zu vergessen.«
    »Und was?«
    »Die haben nicht nur Scarlet mit einem Sender ausgestattet.«
    Cassidy griff sich affektartig an den Hals, wo Jiao ihr einen Mikrochip mit einer Art Heißklebepistole injiziert hatte. »Damit ich ihr nicht verloren gehe, hat sie gesagt.«
    »Wer weiß«, überlegte Angel zuversichtlich. »Vielleicht bist du für ihren Vater ja auch völlig unwichtig, aber verlassen können wir uns erst darauf, wenn wir das Ding aus dir rausgeholt haben.«
    »Wir könnten Jade fragen ...«
    »Das stellt uns vor dasselbe Problem, Yuen von unseren Absichten in Kenntnis zu setzen«, hielt Angel wiederholt dagegen. Als sie sah, wie unsicher Cassidy auf einmal von einem Bein aufs andere

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