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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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einen Ausweis. »Sydney hat sie für euch anfertigen lassen, damit ihr nicht aus Versehen für Saboteure gehalten werdet. Aber ...« Sie hob den Zeigefinger. »Der Tempel und alles dahinter ist für euch tabu. Verstanden?«
    Cassidy nickte sprachlos und verspürte ein unheimliches Kribbeln, als sie das spiegelnde Kärtchen betrachtete. Angel verglich sofort die Zahlen. Sie waren fortlaufend nummeriert und fingen nicht bei eins an. Dog biss in seinen Ausweis hinein und stellte fest, dass er tatsächlich äußerst robust war.
    »Wo habt ihr die Fotos her?«, fragte Angel.
    »Es gibt noch ein paar Überwachungskameras in der Stadt; vor allem im Tempel. Sie sind gut versteckt. Etwaige Spione sehen nur die Prätorianer auf den Dächern und laufen uns dabei direkt in die Arme.«
    Nun verstand Angel, warum sie sich den Scharfschützen auf dem Weg zum Tempel so leicht hatte entziehen können. Sie war vermutlich die ganze Zeit beobachtet worden.
    »Ist das sowas wie dein Amulett?«, wunderte sich Cassidy.
    Jade schüttelte mit dem Kopf. »Die Pässe geben euch keinerlei Befehlsgewalt. Also versucht gar nicht erst, irgendwen herumzukommandieren. Sie gelten allerdings als Zahlungsmittel überall in Alexandria.«
    »Und was soll ich damit anfangen?«, brummte Dog. »Allein euren Marktplatz leerräumen?«
    »Wir sind doch nicht lebensmüde!«, schnappte Jade zurück. »Du bekommst deine eigene Eskorte.« Dabei stieß sie sich von der Brüstung ab und lehnte sich auf die Schultern des Soldaten in seiner sauber gebügelten, sandfarbenen Armeeuniform. »Colonel Grant hat sich bereiterklärt, dich auf Schritt und Tritt zu begleiten, damit wir dich hier oben nicht einsperren müssen.«
    Dog wirkte unsicher darüber, ob sie ihm gerade ein Kompliment gemacht hatte oder ihn auslachte. Cassidy war ganz mit ihrem Pass beschäftigt und überlegte sich bereits, wo sie als erstes hingehen sollte, während Angel sich mit der Hand vor dem Mund nicht zu seiner Verteidigung hinreißen ließ. Sie schien ihm jedoch zuzublinzeln, so als erwartete sie, dass er gute Miene zum bösen Spiel machte. Mal wieder. Zähneknirschend stellte Dog seine Kaffeetasse ab und starrte Grant an, der ihn seit seiner Ankunft nicht aus den Augen gelassen hatte.
    »Tja, ich denke, wir lassen euch beide am besten erstmal Bekanntschaft schließen«, säuselte Jade. Sie zwinkerte Angel und Cassidy zu, die ihr aus dem Apartment hinaus folgten.
    »Und du bist dir sicher, dass du ihn mit Dog allein lassen willst?«
    »David ist der Kommandeur der neunten Legion. Er kann auf sich aufpassen«, beschwichtigte Jade. »Oder machst du dir Sorgen um dein Muskelpaket?«
    »Was steht für uns auf dem Plan?«, fragte Angel. Sie wollte rasch das Thema wechseln und rief den Fahrstuhl.
    »Zunächst möchte ich Yolanda im Hospital besuchen, sofern ihr nichts dagegen habt.« Jade lehnte sich während des Wartens an die Wand und ließ den Kopf auf die Brust sinken. »Sie ist immer noch nicht aufgewacht.«
    Als sich die Türen öffneten, schepperte es plötzlich aus Angels Apartment. Ohne Zweifel war gerade etwas Geschirr kaputt gegangen.
    »Na bitte. Sie verstehen sich blendend!«, freute sich Jade und drängte die beiden in den Fahrstuhl, bevor sie es sich anders überlegen konnten.
     
    ***
     
    »Vultures«, grollte David Grant verächtlich. »Verräterisches Pack!«
    Zusammen mit Dog kniete er vor dem gläsernen Couchtisch und lieferte sich mit ihm ein Duell im Armdrücken. Die Müslischalen hatten sie dabei kurzerhand vom Tisch gefegt.
    »Verdammte Legionäre«, knurrte Dog und wiederholte Jades Fluch vom Vortag, von dem er hoffte, dass er bis zu Grant vorgedrungen war. »Zu nichts zu gebrauchen!«
    Der Soldat war nur ein paar Zentimeter kleiner als er und weniger muskelbepackt. Trotzdem musste Dog sich wahrhaft anstrengen, um so früh am Morgen nicht besiegt zu werden. Die Venen der beiden Kontrahenten zeichneten sich bereits deutlich auf den angespannten Muskeln ab.
    »Immerhin gut genug, um ihr den Arsch zu retten!«, keuchte Grant und verlagerte sein ganzes Gewicht auf den Unterarm. Er hatte den Wink mit dem Zaunpfahl vollkommen verstanden.
    Zwei Minuten lang bissen sie die Zähne zusammen und drückten gegen den Arm des anderen, bis ihnen der Schweiß über die knallrot angelaufene Stirn lief, als hätten sie einen Marathonlauf durch die Wüste hinter sich. Dog wusste, dass er sich keinen Moment der Schwäche erlauben durfte. Bei einer Niederlage würde im günstigsten Fall nur sein

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