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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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schwankte, legte sie ihr die rechte Hand auf die Schulter. »Wenn ich auch nur den Verdacht hätte, dass du dadurch in Gefahr wärst, würde ich persönlich zur Biosphäre aufbrechen, um dich davon zu befreien«, versicherte sie ihrer Schülerin. »Und Jiao hätte dir den Sender in dem Fall wohl kaum implantiert.«
    Cassidy nickte und schenkte ihr ein mehr erzwungenes als aufrichtiges Lächeln. Plötzlich hatte sie das Gefühl, kleine Kribbelmonster überall unter ihrer Haut zu spüren und rieb sich den Hals, bis die Einstichstelle rot anlief.
    Angel ließ unterdessen von ihr ab und blinzelte sie abschätzend an. »Was soll ich nun mit dir machen?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Cassidy vorsichtig.
    »Du hast Faith tagelang einfach so durch unsere angeblich geheime Zuflucht streifen lassen. Anschließend war sie eine gute Woche mit uns unterwegs, wo sie jeden von uns im Schlaf hätte abstechen können, ohne dass Paul es je erfahren hätte. Ganz zu schweigen davon, dass Jiao vermutlich ausrasten wird, wenn sie erfährt, dass du eine Bacchae in ihre Biosphäre geführt hast.«
    »Jiao weiß Bescheid. Ich hab es ihr auf der Rückfahrt von Arnac gesagt.«
    »Oh?« Angel zog ihre übliche Augenbraue hoch. »Das war bestimmt ein interessantes Gespräch.«
    »Sie war ziemlich enttäuscht, aber nicht nachtragend. Sie hat mich schließlich vor der Gefangenschaft der Sicarii bewahrt und Kim und die anderen zu retten versucht.«
    Angel nickte andächtig. »Sie ist vermutlich die Letzte, die dich für Kontakte mit den Bacchae verurteilen kann.«
    »Wovon redest du?«
    »Was zum Henker ist denn das!?«, grollte es plötzlich aus dem Wohnzimmer, wodurch die traute Zweisamkeit ein jähes Ende fand.
    »Müsli!«, riefen Angel und Cassidy im Chor. »Da musst du Milch drüber kippen!«
    Einen Augenblick später trat Dog mampfend auf den Balkon heraus. »Was soll das sein?«, nuschelte er. »Gemahlene Pappe?«
    »Kaffee steht in der Küche«, riet ihm Angel.
    Dog ließ sein Müsli umgehend stehen, rannte zur Küche und kehrte mit einer dampfenden Tasse Kaffee zurück. »Was hast du eigentlich letzte Nacht erfahren?«, fragte er nach dem ersten Schluck.
    Angel erzählte von ihrer Nachtwanderung durch Alexandria. Dog schwor hoch und heilig, dass niemand die Wohnung nach ihrem Ausbruch betreten hatte. Sie war also entweder einem Scharfschützen aufgefallen oder hatte eine Alarmanlage am Eingang von Sophias Grab ausgelöst. Dog hörte mit Genugtuung vom Streit zwischen den Bacchae und Scarlets Suspendierung, nachdem ihn ihr Ausflug nach D-Sechs-alpha beinahe das Leben gekostet hatte; von seinem unfreiwilligen Bad im Fluss ganz zu schweigen.
    »Vertraust du Jade und Sydney nach der Vorstellung?«, wollte Cassidy wissen.
    »Nein«, erwiderte Angel, klang dabei allerdings nicht mehr ganz so überzeugt wie am Vortag. »Aber ich bin inzwischen der Meinung, dass sie uns mindestens ebenso sehr brauchen wie wir sie.«
    Naserümpfend gab Dog zu verstehen, dass er völlig anderer Ansicht war. Ihm leuchtete noch immer nicht ein, warum seine einst so gefürchtete Gefährtin auf einmal alles tat, um eine Handvoll Flüchtlinge vor dem Untergang zu bewahren.
    »Na gut«, sagte Cassidy. »Dann seh ich mir heute die Stadt an. Ich hoffe nur, dass ich nicht wieder irgendwas Falsches sage oder trage.«
    »Da brauchst du dir keine Sorgen machen«, hallte Jades Stimme aus dem Wohnzimmer.
    Sydneys Versammlung war beendet und die Straßen vor dem Apartmentblock mit lärmenden Kindern gefüllt, so dass sie das Öffnen der Wohnungstür nicht mitbekommen hatten. Zusammen mit Colonel David Grant trat Jade auf den Balkon heraus und lehnte sich über die Brüstung, so als wolle sie den Panoramablick genießen.
    »Schon mal was von Klopfen gehört?«, knurrte Dog.
    »Sicher, aber hättest du mich reingelassen?«, säuselte sie zurück. Dann drehte sie sich um, setzte sich auf den Sims und holte drei laminierte Kärtchen hervor, auf denen Angels, Cassidys und Dogs Namen und eine genaue Beschreibung ihrer Augenfarbe, Größe und Herkunft standen sowie zusätzlich eine Nummer eingestanzt und ein unscharfes Schwarz-Weiß-Passbild aufgedruckt worden war. Im Hintergrund waren zwei Symbole zu erkennen; eines davon die Frau mit verbundenen Augen, das Zeichen der Bacchae, und auf der Rückseite ein Vogel, ähnlich dem der Eule von Jades Amulett, jedoch in diesem Fall mit großem Rumpf und kleinem Kopf; eine Taube. »Das sind Diplomatenpässe«, erklärte sie und reichte jedem

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