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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Besuch an den Kopf geworfen hatte. Nie im Leben würde sie so widerwärtige Dinge in den Mund nehmen. Auch Dr. Jansson schien an den Vorfall zu denken.
    »Das ist die richtige Entscheidung, glaube ich. Wir tun alles, damit Dagmar ruhig bleibt.«
    »Sie darf doch hoffentlich nicht Zeitung lesen?«
    »Nein. Nach dem, was passiert ist, hat sie keinen Zugang mehr zu Zeitungen.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    Laura nickte. Vor zwei Jahren hatte die Klinik angerufen. Mutter hatte einer Tageszeitung entnommen, dass Göring nicht nur die sterblichen Überreste seiner Ehefrau Carin auf sein Gut Carinhall in Deutschland hatte bringen lassen, sondern dass ihr zu Ehren dort auch eine Grabkammer errichtet worden war. Mutter hatte ihr Zimmer verwüstet und einen Pfleger so schwer verletzt, dass die Wunde genäht werden musste.
    »Sie melden sich doch, wenn wieder etwas vorfällt?« Sie stand auf, nahm die Handschuhe in die linke Hand und gab ihm die rechte.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Dr. Jansson den Rücken zuwandte und sein Zimmer verließ. Noch war sie eine Weile frei.

N ördlich von Uddevalla gerieten sie kurz vor Torp in einen Stau. Patrik trat auf die Bremse, und Paula versuchte, sich auf dem Beifahrersitz auszustrecken.
    Er warf ihr einen besorgten Blick zu. »Ist es dir wirklich nicht zu weit?«
    »Mach dir keinen Kopf, so schlimm kann es nicht sein. Ich bin umgeben von Leuten, die dieselbe Strecke fahren.«
    »Hoffentlich ist es das wert. Das ist ja ein irrer Verkehr heute.«
    »Es dauert eben seine Zeit«, sagte Paula. »Wie geht es eigentlich Ebba?«
    »Das weiß ich gar nicht. Als ich gestern nach Hause kam, schlief sie schon, und als ich heute ging, war sie noch nicht aufgestanden. Erica hat gesagt, sie sei völlig erschöpft gewesen.«
    »Kein Wunder. Das Ganze muss ein Alptraum sein.«
    »Ja, aber nun fahr doch endlich!« Als der Fahrer vor ihm eine Lücke nicht schnell genug bemerkte, warf sich Patrik auf die Hupe.
    Paula schüttelte den Kopf, verkniff sich aber einen Kommentar. Sie hatte Patrik schon oft genug begleitet, um zu wissen, dass er ein anderer Mensch wurde, sobald er am Steuer saß.
    Im Sommerverkehr brauchten sie eine gute Stunde länger nach Göteborg, und Patrik war kurz vorm Explodieren, als sie in der ruhigen Wohnstraße in Partille ausstiegen. Er zupfte an seinem Hemd, um sich etwas Kühlung zu verschaffen.
    »Mein Gott, ist das heiß heute. Kommst du nicht um vor Hitze?«
    Paula warf einen nachsichtigen Blick auf seine triefende Stirn.
    »Ich Ausländerin, ich nicht schwitzen.« Sie zeigte ihm ihre knochentrockenen Achselhöhlen.
    »Dann sondere ich also genug Schweiß für uns beide ab. Ich hätte ein Ersatzhemd mitnehmen sollen. Wie sieht denn das aus, wenn wir da aufkreuzen? Ich vollkommen durchnässt und du als gestrandeter Wal. Die bekommen ja einen tollen Eindruck von der Polizei Tanum.« Patrik drückte auf die Klingel.
    »Den Part des gestrandeten Wals überlasse ich dir. Ich bin schwanger. Wie lautet deine Entschuldigung?« Paula stupste Patrik in den Bauch.
    »Ich bin eben eine gewichtige Erscheinung. Die verschwindet, sobald ich wieder mit Sport anfange.«
    »Das Fitnessstudio soll ja schon eine Fahndung rausgeschickt haben.«
    Da in diesem Moment die Tür aufging, konnte Patrik darauf nichts mehr erwidern.
    »Herzlich willkommen! Sie müssen die Polizisten aus Tanum sein«, sagte ein freundlicher Mann um die sechzig.
    »Ja.« Patrik stellte sich und Paula vor.
    Eine Frau im selben Alter kam dazu.
    »Hereinspaziert. Ich bin Berit. Sture und ich haben uns gedacht, wir könnten uns zum Plaudern in den Rentnerbrutkasten setzen.«
    »Rentnerbrutkasten?«, zischte Paula Patrik zu.
    »Wintergarten«, flüsterte er. Sie grinste.
    Berit schob einen großen Korbsessel auf die sonnige kleine Veranda und nickte Paula zu. »Setzen Sie sich. Der ist am bequemsten.«
    »Danke! Sie müssen mich dann später mit einem Kran raushieven.« Dankbar ließ sie sich auf das dicke Polster sinken.
    »Und die Füße legen Sie auf diesen Hocker. Die Hitzewelle muss ziemlich belastend für eine Hochschwangere sein.«
    »Langsam wird es etwas anstrengend«, gab Paula zu. Nach der langen Autofahrt waren ihre Füße dick wie Fußbälle.
    »Ich erinnere mich noch an den Sommer, als Ebba mit Vincent schwanger war. Damals war es genauso heiß, und sie …« Berit brachte den Satz nicht zu Ende, ihr Lächeln verschwand. Sture legte seiner Frau den Arm um die Schultern und streichelte sie

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