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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Du darfst es nicht deinen kleinen Brüdern und noch nicht einmal deiner Mama erzählen.«
    »Versprochen.«
    »Ich vertraue dir.« Gösta beugte sich hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    Maja hörte aufmerksam zu, rutschte von seinem Schoß und lief zum Strauch zurück. Da Noel sich inzwischen beruhigt hatte, setzte sich Erica wieder an den Tisch.
    »Was hast du ihr erzählt? Wo hängen die leckersten Himbeeren?«
    »Ich könnte es dir verraten, aber dann müsste ich dich anschließend töten.« Gösta grinste.
    Erica drehte sich um und betrachtete den Strauch. Maja stand auf den Zehenspitzen und streckte die Hand nach den Himbeeren aus, die die Zwillinge nicht erreichen konnten.
    »Gar nicht so dumm«, lachte sie. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, der Anschlag gestern auf Ebba. Wir müssen irgendwie weiterkommen. Hast du schon rausgefunden, wo die Sachen abgeblieben sind, die der Familie gehörten? Es wäre unheimlich viel wert, wenn wir sie uns ansehen könnten. Meinst du, sie sind weggeworfen worden? Hat denn damals niemand dort saubergemacht? Haben sie etwa selbst geputzt und sich um den Garten gekümmert?«
    Plötzlich setzte sich Gösta kerzengerade auf. »Meine Güte, bin ich blöd. Manchmal glaube ich, jetzt werde ich wirklich senil.«
    »Was ist denn?«
    »Ich hätte früher darauf kommen müssen … Aber er gehörte gewissermaßen zum Inventar, das bedeutet allerdings, ich hätte erst recht an ihn denken müssen.«
    Erica verdrehte die Augen. »Von wem sprichst du?«
    »Von Schrott-Olle.«
    »Schrott-Olle? Meinst du den alten Mann mit dem Schrottplatz in Bräcke? Was hat der mit Valö zu tun?«
    »Er ist dort draußen ein und aus gegangen und hat bei allen möglichen Dingen geholfen.«
    »Und du denkst, Schrott-Olle könnte die Sachen mitgenommen haben?«
    Gösta breitete die Arme aus. »Das könnte zumindest eine Erklärung sein. Der Kerl sammelt alles, und falls niemand Anspruch auf den Kram erhoben hat, würde es mich nicht wundern, wenn er so viel wie möglich weggeschleppt hätte.«
    »Fragt sich nur, ob er den Krempel noch hat.«
    »Du meinst, Schrott-Olle könnte einen gründlichen Frühjahrsputz gemacht und die Sachen aussortiert haben?«
    Erica lachte. »Nein. Wenn er sie damals mitgenommen hat, können wir sicher sein, dass sie noch da sind. Vielleicht sollten wir sofort hinfahren und ihn fragen.« Sie war bereits aufgesprungen, aber Gösta gab ihr zu verstehen, dass sie sich wieder setzen sollte.
    »Ganz ruhig. Falls die Sachen auf dem Schrottplatz sind, liegen sie seit über dreißig Jahren dort und liegen auch morgen noch da. Das ist kein Ort für Kinder. Ich rufe ihn nachher an, und wenn er den Kram noch hat, fahren wir hin, sobald du einen Babysitter hast.«
    Erica sah ein, dass er recht hatte, kam aber gegen ihre Rastlosigkeit nicht an.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Gösta. Es dauerte einen Moment, bis Erica begriff, wen er meinte.
    »Ebba? Sie schien vollkommen am Ende zu sein. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sie froh war, ein Weilchen von der Insel runterzukommen.«
    »Und weg von diesem Mårten.«
    »Ich glaube, du schätzt ihn falsch ein, aber es stimmt schon: Die beiden sind da draußen Tag und Nacht zusammen, sie müssen sich ja auf die Nerven gehen. Sie hat angefangen, sich für ihre Familie zu interessieren. Ich will ihr mein Material zeigen, sobald ich wieder zu Hause bin und die Zwillinge schlafen.«
    »Das weiß sie bestimmt zu schätzen. Sie hat schließlich eine spannende Familiengeschichte.«
    »Das kann man wohl sagen.« Erica trank ihre Tasse leer und verzog das Gesicht, weil der Kaffee kalt geworden war. »Ich habe übrigens mit Kjell vom Bohusläningen gesprochen. Er hat mir einige Hintergrundinformationen über John Holm gegeben.« Sie berichtete kurz von der Familientragödie, die John auf eine so hasserfüllte Bahn gebracht hatte. Endlich wagte sie auch, Gösta von dem Zettel zu erzählen, den sie gefunden hatte.
    »Gimle? Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, aber es muss ja nichts mit Valö zu tun haben.«
    »Nein, aber es könnte ihn so nervös gemacht haben, dass er mir einen Einbrecher ins Haus geschickt hat«, sagte sie, ohne nachzudenken.
    »Bei euch ist eingebrochen worden? Was sagt Patrik dazu?«
    Erica schwieg. Gösta starrte sie an.
    »Hast du ihm etwa nichts davon erzählt?« Seine Stimme überschlug sich fast. »Wie sicher bist du, dass John und sein Anhang dahinterstecken?«
    »Das ist nur eine Vermutung, und eigentlich ist es keine

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