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Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Die englische Ketzerin: Roman (German Edition)

Titel: Die englische Ketzerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Vantrease
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und auch ihre Hände waren mit derselben gelben Substanz überzogen. Sie wischte sie sich so sorglos an ihrer Schürze ab, wie dies nur eine Frau tun kann, die sich niemals um die Wäsche Gedanken machen muss.
    »Ich bin in zwei Stunden zurück und helfe euch dann, das erste Wasser wegzugießen«, rief sie den vier Dienern zu, die sich um die Bottiche kümmerten. »Los – ihr müsst tüchtig rühren.« Sie vollführte mit den Händen eine rührende Bewegung. »Singt etwas. Das hält euch wach.« Und dann, an Kate gewandt, während sie die Tür hinter sich schloss: »Die Dämpfe des Malzes wirken einschläfernd. Ich kann von Glück reden, wenn sie nicht alle eingedöst sind und die Maische verbrannt ist, wenn ich zurückkomme.«
    Als sie zum Gutshaus zurückeilten, musste Kate tüchtig ausschreiten, um mit Lady Walsh Schritt zu halten. Dabei war die Frau mindestens fünfzig Jahre alt. Woher nahm sie nur diese Kraft und Ausdauer?
    »Mylady«, sagte Kate, als sie sie eingeholt hatte, und versuchte, nicht allzu atemlos zu erscheinen. »Ich bin wirklich dankbar für Eure großzügige Gastfreundschaft.« Sie überlegte, wie sie das, was das Dienstmädchen ihr über Swinfords Abreise gesagt hatte, am besten ansprechen sollte. »Aber ich … also, das Dienstmädchen sagte …«
    »Ihr wollt wissen, wann Ihr Eure Bücher bekommt und nach London zurückkehren könnt.« Sie waren inzwischen vor dem Hintereingang mit seiner schweren Eichentür angekommen. Lady Walsh setzte sich auf eine Bank aus Eichenholz, die neben einem hübschen kleinen Knotengarten stand. »Lasst uns eine Minute ausruhen und die herrliche Herbstsonne genießen«, sagte sie und klopfte mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Ein paar gelbe und rote Blätter hatten sich zwischen den in verschlungenen Formen gepflanzten Kräutern gesammelt. Sie stocherte mit der Schuhspitze darin herum, woraufhin der Duft von Rosmarin aufstieg.
    »Tildy hat Euch gesagt, dass Swinford abgereist ist, nicht wahr? Das Mädchen sieht alles – und kann den Mund nicht halten«, sagte Lady Walsh, während ein ärgerlicher Ausdruck über ihr Gesicht huschte. »Sie muss noch lernen, wie man sich in einem vornehmen Haus zu verhalten hat. Aber wenigstens hat sie Euch nichts Falsches erzählt. Ich habe mir erlaubt, Swinford ohne Euch nach London zurückzuschicken. Er musste früher aufbrechen, weil er auf dem Rückweg noch eine weitere Lieferung für Sir Humphrey abholen wollte, und ich wusste, dass Ihr ein wenig Schlaf dringend nötig hattet.«
    »Aber wie …«
    »Ich hoffe, Ihr seid mir deshalb nicht böse. Mir ist durchaus bewusst, dass das etwas anmaßend von mir war. Aber Ihr könnt ja morgen nach London zurückfahren. Ich werde Euch jemanden als Geleitschutz mitgeben. Eine junge gebildete Dame wie Ihr sollte nicht wieeine gewöhnliche Waschfrau auf einem Karren sitzen. Es ist gefährlich, und es ist auch nicht … schicklich.«
    »Aber das wäre zu viel verlangt. Ich stehe bereits in Eurer Schuld«, sagte Kate.
    »Das ist kein Aufwand, das versichere ich Euch. Wir verkehren oft zwischen hier und London. Es ist schon eine Weile her, dass ich diese Beschwerden hatte, aber ich weiß sehr wohl, dass Euch das Reisen in ein paar Tagen leichter fallen wird. Aber wenn Ihr wollt, könnt Ihr natürlich gleich morgen früh aufbrechen.« Sie hielt kurz inne, so als sei sie sich nicht sicher, wie sie fortfahren sollte. »Es gibt da allerdings etwas, das Ihr, wenn Ihr Euch dazu in der Lage fühlt, heute Nachmittag für mich tun könntet.«
    »Alles, Mylady.«
    »Würde es Euch etwas ausmachen, Master Frith ein paar Stunden Gesellschaft zu leisten? Er ist noch immer ernstlich krank. Gilbert, Lord Walshs treuester Diener, hat die ganze Nacht an seinem Bett gewacht, aber jetzt muss er unbedingt ein paar Stunden schlafen, und wie Ihr seht, werde ich in der Brauerei gebraucht.«
    »Aber die Köchin hat mir gesagt, dass Master Frith gefrühstückt hat«, sagte Kate, die sich nicht sicher war, weshalb sie diese Neuigkeit so sehr bestürzte. »Ich hatte deshalb angenommen, dass es ihm inzwischen besser geht.«
    »Gilbert hat Master Friths Frühstück gegessen. Die Diener sollen glauben, dass er so weit wiederhergestellt ist, dass er abreisen kann.«
    »Ja, natürlich, ich werde tun, was ich kann. Er scheint mir ein sehr netter Mann zu sein. Aber ich kenne mich in Krankenpflege nicht besonders gut aus.«
    Lady Walsh sah erleichtert aus. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, und Kate fragte

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