Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
zu einer Vereinbarung kommen, die uns beiden nützt.«
»Oh. Ganz sicher nicht.« Adies Herz raste. Sie überlegte, wie sie sich herausreden konnte. Wie war Killian auf diesen Kerl hereingefallen? Zu großes Selbstvertrauen, schätzte sie. Oder Unerfahrenheit im Umgang mit einem Ganoven.
Sie sah Jamal an der Tür stehen. Wie auf dem Sprung, dachte sie. Jetzt kann es jeden Moment passieren.
»Das ist Ihr Verlust«, sagte Dareth Sadler und legte sich in seinem Sessel zurück. »Ich bin sicher, dass Dr. Carmichael sich für die Tatsache interessiert, dass Sie an meiner Kostümparty teilgenommen haben.«
»Das werde ich ihm selbst sagen.«
»Und Ihren Job riskieren?«
»Das wäre besser, als Geschäfte mit dem Teufel zu machen.«
Sadler lachte, echt amüsiert. »Sie schmeicheln mir. Sie haben offenbar mehr Vorstellungskraft als Ihr Boss. Was sollen wir mit ihr anstellen, Jamal?«
Adie wartete nicht auf Jamals Antwort. »Sie können mir den Arsch küssen«, fauchte sie und sprang abrupt von ihrem Platz hoch, womit sie beide überraschte.
Jamal sprang sofort zu ihr, als sie zur Tür rannte. Adie tauchte unter seinen fliegenden Armen hinweg und war dann aus dem Zimmer. Sie hastete auf die Treppe zu und nahm drei Stufen auf einmal. Im Erdgeschoss hetzte sie zum Ausgang und stand wieder in der engen Gasse. Es gab nichts, woran sie sich orientieren konnte, deshalb lief sie dem Straßenverkehrslärm entgegen. Hinter sich hörte sie die schweren Schritte ihrer Verfolger. Sie drehte sich nicht nach ihnen um. Sie rannte an einigen uralten Gebäuden vorbei, bis sich die süßen Aromen von Kurkuma und Kreuzkümmel mit dem Geruch von Benzin vermischten – sie hatte eine Verkehrsstraße erreicht.
»He, pass auf!« Ein starker Arm umfasste ihre Taille und riss sie von der Straße zurück. »Hast du Todessehnsucht?« Adie würgte, als ihre Lungen eine volle Ladung aus dem Auspuff eines Busses schlucken mussten, der dicht vor ihr abfuhr.
Sie drehte sich in der Umarmung des Mannes um. »Anton!« Erleichterung ließ sie lächeln. Sie schaute hinter sich, aber von Jamal und Sadler war nichts zu sehen. Sie ließ den Kopf auf seiner Schulter ruhen, dann versteifte sie sich. »Was tust du denn hier? Bist du mir nachgegangen? Warum hast du mir dann nicht geholfen?«
»Ich weiß von nichts. Wobei hätte ich dir denn helfen sollen? Vor wem bist du jetzt weggelaufen?« Er zog sie weiter von der Straße zurück und führte sie zurück in die Gasse der Gewürzhändler.
»Sadler«, sagte sie knapp. »Was ist eigentlich los? Warum bist du immer da, wo er auch ist?«
Anton umklammerte Adies Hand, und sie blieben in der Tür zu einem kleinen Kräuterladen stehen. »Das ist ein Irrtum. Ich habe mit Jamal zu tun, nicht mit Sadler. Nicht alles dreht sich um dich und deine Grabung, Adie.«
Er rieb mit dem Daumen sanft über die schwellende Beule auf ihrer Stirn. »Das habe ich Jamal zu verdanken«, sagte sie.
Antons dunkle Augen verengten sich, während sich die Pupillen vor plötzlichem Zorn erweiterten. »Was für ein Bastard! Das wird er büßen!«
»Sollen wir zur Polizei gehen?«
Seine Finger strichen über ihre Lippen. »Das würde mir nicht helfen.«
Adie hielt ihn am Handgelenk fest. »Warum nicht? Anton, bist du etwa beteiligt an den verbotenen Geschäften mit antiken Gegenständen?«
Bei seiner Antwort blitzte es in seinen Augen. »Du fängst schon wieder mit deinen Anschuldigungen an!« Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Nicht alles in dieser Welt ist schwarz oder weiß, Adie. Ich sage dir noch einmal: Ich bin kein Dieb.«
»Aber du hast Kontakte zur Unterwelt, nicht wahr?«
Er neigte den Kopf. »Es gibt Familien in Kairo, die seit Jahrhunderten zu den Grabräubern gehören. Sie kennen Geheimnisse, die wir wahrscheinlich nie herausfinden werden. Und sie sind nicht mehr Diebe als wir. Vielleicht haben sie sogar größeren Anspruch auf die Schätze als wir.«
Adie konnte nicht glauben, was sie hörte. »Aber so viele Schätze gehen durch die Grabräuber für immer verloren«, wandte sie ein.
»Es geht um Knochen und Scherben, Adie. Wenn du deine Kinder nicht sattmachen kannst und tote Männer Gold vergraben haben, würdest du nicht danach graben? Auf meine Weise rette ich ein paar bedeutungsvolle Funde.«
Adie nickte ungeduldig. Dies war nicht der geeignete Augenblick, um ägyptische Sozialgeschichte zu diskutieren. Sie konnte Antons Standpunkt nicht billigen, aber sie konnte ihn verstehen.
»Kannst du mir helfen,
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