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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bronzene, nach Anderen nur eiserne Löwen, welche er zum Schmucke seiner dereinstigen Grabstätte als ewige Erinnerung au diesen Sieg bestimmte.
    Das Thor nach Oceanien und dem oberen Asien war nun gesprengt. Viele, bisher noch unbekannte Völker traten in Folge dessen mit den übrigen Europäern in Berührung. Die merkwürdigen Sitten und die fabelhafte Geschichte so vieler Nationen kamen zur Kenntniß des erstaunten Occidents. Eine neue Aera begann, und diese unübersehbaren Resultate verdankte man dem ungezügelten Eifer und unbezwinglichen Muthe eines Volkes, dessen Heimat auf der Weltkarte fast verschwindet.
    In Folge der religiösen Toleranz, welche Albuquerque übte, eine Toleranz, die von dem grausamen Fanatismus der Spanier so vortheilhaft absticht, sowie in Folge seiner klugberechneten Maßnahmen vertrug der Wohlstand Malaccas auch diese furchtbare Erschütterung. Wenige Monate später fand man fast keine weitere Spur der vorhergegangenen Prüfungen, als die Flagge Portugals, welche stolz über dieser gewaltigen Stadt wehte, die das Haupt und der Pionnier des königlichen Reiches jenes kleinen, durch seinen Muth und Unternehmungsgeist so ausgezeichneten Volkes wurde.
    So große Bedeutung Albuquerque auch der neuen Erwerbung beilegte, so drängte diese seine früheren Projecte doch keineswegs in den Hintergrund. Wenn er auf dieselben verzichtet zu haben schien, so geschah das nur, weil ihm die Umstände zu deren Durchführung nicht günstig genug erschienen. Mit der Bestimmtheit und Zähigkeit, die den Grundzug seines Charakters bildeten, richtete er den Blick von dem südlichsten Ende des von ihm gegründeten Reiches auch unausgesetzt nach Norden hin. Immer lag ihm Ormuz, welches aufzugeben ihn zu Anfang seiner Carrière die Vorsicht und der Verrath seiner Untergebenen gezwungen hatte, und das gerade in dem Augenblicke, wo der beste Erfolg seine Mühe und Ausdauer zu krönen versprach –. immer lag ihm Ormuz noch im Sinne. Die Gerüchte von seinen Erfolgen und der Schrecken seines Namens hatten Kodja-Atar bestimmt, sich nun entgegenkommender zu beweisen, jenen um Abschluß eines Vertrages anzugehen und ihm den Rest des früher vereinbarten Tributs zu senden. Obwohl er den wiederholten Freundschafts-Versicherungen keinen Glauben beimaß – jener maurischen Treue, welche ebenso berühmt zu werden verdiente wie die punische Treue – nahm der Vicekönig einstweilen Alles ruhig an in der Erwartung, seine Herrschaft in jenen Ländern dereinst doch noch auf die Dauer begründen zu können.
    Im Jahre 1513 oder 1514 – das Datum ist geschichtlich nicht festgestellt – als die Eroberung von Malacca und die Ruhe, deren sich seine anderen Besitzungen erfreuten, Flotte und Soldaten nicht besonders in Anspruch nahmen, eilte Albuquerque mit vollen Segeln nach dem Persischen Golfe.
    Obwohl wiederholte Empörungen einen Wechsel in der Regierung von Ormuz herbeigeführt und die Macht jetzt in die Hände eines Usurpators, Namens Rais-Nordim oder Nur-eddim, gelegt hatten, verlangte Albuquerque doch gleich nach seiner Ankunft die Rückgabe der früher begonnenen Befestigungen. Nachdem er sie wieder in Stand gesetzt und ganz ausgebaut hatte, ergriff er Partei gegen den Prätendenten Rais-Named in dem Streite, der die Stadt Ormuz gleichsam in zwei Lager theilte und sie beinahe unter persische Oberhoheit gebracht hätte, bemächtigte sich derselben und lieferte sie an Den aus, der auf seine Bedingungen im voraus eingegangen war und ihm die besten Garantien für seine Unterwürfigkeit und Treue zu bieten schien. Uebrigens konnte es ihm nicht schwer fallen, sich deren Besitz künftig vollends zu sichern, denn Albuquerque ließ in dem Festungswerke eine hinreichend starke Besatzung zurück, um Rais-Nordim an jedem Versuche einer Auflehnung oder der Wiedererlangung seiner Sebstständigkeit zu hindern. An diesen Zug nach Ormuz knüpft sich eine Anekdote, welche zwar schon sehr bekannt ist, deren Nichterzählung aber der Leser uns eben deshalb zum Vorwurf machen würde.
    Als der König von Persien von Nur-eddin den Tribut verlangte, den die Herrscher von Ormuz ihm zu zahlen pflegten, ließ Albuquerque eine große Menge Gewehre und Kanonenkugeln, sowie Bomben herbeibringen und den Abgesandten vorlegen, indem er sagte, das sei die Münzsorte, in welcher der König von Portugal Tribut zu entrichten gewöhnt sei.
     

    D’Albuquerque ließ eine große Menge Kugeln herbeibringen. (S. 271.)
     
    Es scheint nicht, als ob die Gesandten

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