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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Inseln dieses Archipels eine ziemliche Menge der von Zeno angeführten alten Namen wiedererkannt. Dazu erweisen sich die Angaben des venetianischen Seehelden über die fischreichen Gewässer und die gefährlichen Untiefen zwischen den einzelnen Inseln auch noch heutzutage zutreffend.
    Zufrieden mit seiner Lage, schrieb Zeno an seinen Bruder Antonio und lud diesen zu sich ein. Während nun Sinclair mit der Eroberung der Färöer beschäftigt war, plünderten norwegische Piraten die Schettlands-Inseln, welche damals übrigens Eastland hießen Nicolo ging unter Segel, um jenen eine Schlacht zu liefern, mußte aber vor ihrer weit stärkeren Flotte entfliehen und suchte auf einer kleinen Insel an der Küste von Island Schutz.
    Nachdem er hier überwintert, soll Zeno im folgenden Jahre nach der Ostküste von Grönland abgesegelt und unter dem 69. Breitengrade gelandet sein, wo sich »ein Kloster des Ordens der Prediger von St. Thomas und eine zugehörige Kirche befanden. Die Klosterzellen wurden hier durch eine heiße Quelle erwärmt, welche die Mönche auch zur Zubereitung ihrer Speisen und zum Backen des Brotes benutzten. Die Mönche besaßen auch Gärten, die während des Winters überdeckt und auf die nämliche Weise geheizt waren, so daß sie Blumen, Früchte und Kräuter ziehen konnten, als lebten sie in einem weit milderen Klima«. Diese Erzählung erhält eine merkwürdige Bestätigung dadurch, daß ein Kapitän der dänischen Marine in den Jahren 1828– 1830 unter dem neunundsechzigsten Grade der Breite eine aus 660 Köpfen bestehende Bevölkerung von durchweg europäischem Typus antraf.
    Die abenteuerliche Fahrt in Gegenden, deren Klima dem Venedigs so wenig gleichkam, wurde für Zeno jedoch verderblich und er starb kurz nach seiner Rückkehr von Frisland.
    Ein alter mit dem Venetianer zurückgekehrter Seemann, der, wie er sagte, in den Ländern des äußersten Westens lange Jahre als Gefangener zugebracht hatte, beschrieb Sinclair jene Länder so schön und fruchtbar, daß dieser den Entschluß faßte, dieselben mit Hilfe Antonio Zenos, der inzwischen der Einladung seines Bruders gefolgt war, zu erobern. Die Einwohner derselben erwiesen sich aber so feindselig und setzten der Landung der Fremden einen so heftigen Widerstand entgegen, daß Sinclair nach einer langen, gefährlichen Fahrt unverrichteter Dinge nach Frisland umkehren mußte.
    Das ist Alles, was von jenen Ereignissen noch auf uns gekommen ist, und wir haben es gewiß sehr zu bedauern, daß Antonio Zeno’s Briefe an seinen Vater verloren gegangen sind, welche hierüber sicher weitere Aufschlüsse und auch Nachrichten über ein Land lieferten, das Forster und Malte-Brun mit Neufundland identificiren.
    Wer weiß, ob Columbus nicht bei Gelegenheit seiner Reisen nach England und seiner Züge bis nach dem fernen Thule von diesen vorhergegangenen Fahrten der Normannen und der Zeni’s reden hörte, und ob ihm nicht ebendieselben lückenhaften Nachrichten seine Theorien bestätigten und seine Ideen bestärkten, zu deren Durchführung er den König von England um Unterstützung anging?
    Aus Allem, was wir hier kurz mitgetheilt haben, geht doch unzweifelhaft hervor, daß Amerika schon vor Columbus den Europäern bekannt und an einzelnen Stellen sogar kolonisirt war. In Folge verschiedener Umstände, in deren erster Reihe die Seltenheit der Verbindungen zu nennen ist, welche die Bevölkerungen des nördlichen Europas mit denen im Süden unterhielten, gelangten von den Entdeckungen der Normannen gewiß nur sehr spärliche und unzuverlässige Nachrichten bis nach Spanien und Portugal. Allem Anscheine nach wissen wir heutzutage hiervon weit mehr als die Zeitgenossen Columbus’. Kamen dem genuesischen Seemanne derlei Gerüchte zu Ohren, so stellte er sie jedenfalls mit den Anzeichen zusammen, die ihm bei den Inseln des Grünen Vorgebirges in die Augen fielen, und er verband sie wohl auch mit seinen classischen Erinnerungen von der fabelhaften Insel Antilia und der Atlantis Plato’s. Die Uebereinstimmung solcher Andeutungen von den verschiedensten Seiten erzeugte in ihm jedenfalls die Gewißheit, daß man den Orient auch auf dem Wege nach Westen werde erreichen können. Doch wie dem auch sei, sein Ruhm bleibt ungeschmälert; er ist der eigentliche Entdecker von Amerika, nicht Jene, die der Zufall oder Sturm dahin verschlug, ohne die Absicht nach den Küsten Asiens zu gelangen, wie der große Columbus, dem Amerika nur den vorausgeahnten Weg versperrte.
    Die

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