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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Pferde ausführt, Dafar, von wo aus viel Weihrauch erster Sorte kommt, Calatu, jetzt Kalajate, an der Küste von Oman, und endlich Cormos, d.h. Ormuz, das Marco Polo schon auf seiner Reise von Venedig nach dem Hofe des Tatarenherrschers besucht hatte.
    Mit diesem Hafen des Persischen Meerbusens schloß die Fahrt der auf Kosten des Mongolen-Kaisers ausgerüsteten Flotte endlich ab. Nach einer Reise von nicht weniger als achtzehn Monaten war die Prinzessin am Gestade Persiens angelangt, leider erst nach dem Ableben ihres Verlobten, des Fürsten Arghun, der ein in blutige Bürgerkriege verwickeltes Land hinterlassen hatte. Die Prinzessin wurde in Folge dessen dem Sohne Arghun’s, dem Prinzen Ghazan, übergeben, der den Thron seiner Väter indessen erst 1295 besteigen konnte, nachdem der Usurpator desselben, ein Bruder Arghun’s, wieder gestürzt worden war. Was aus der Prinzessin weiter geworden, weiß man nicht; vor ihrem Abschiede von Marco, Nicolo und Matteo Polo aber dankte sie ihnen noch mit sichtbaren Zeichen ihrer höchsten Gunst.
    Wahrscheinlich während seines Aufenthaltes in Persien sammelte Marco Polo manche merkwürdige, die »Groß-Türkei« betreffende Documente; es sind das lauter Fragmente ohne Zusammenhang, welche er als Anhang zu seinem Reiseberichte und in denen er aber doch eine wirkliche Geschichte der mongolischen Khans von Persien liefert. Seine Entdeckungsreisen waren aber nun zu Ende. Nach ihrer Trennung von der tatarischen Prinzessin machten sich die drei Venetianer, unter sicherem Geleit und ohne selbst dabei Unkosten zu haben, auf den Weg nach dem Vaterlande. Sie begaben sich nach Trebizonde, von hier über Konstantinopel nach Negroponte und schifften sich daselbst nach Venedig ein.
    Im Jahre 1295, vierundzwanzig Jahre nach ihrer Abreise war es, als Marco Polo in seine Vaterstadt zurückkam. Die drei Reisenden wurden, weil sie von der Sonne so gebräunt, in tatarische grobe Stoffe gekleidet waren, auch in ihrer Lebensweise tatarische Gebräuchebeibehalten, die Muttersprache aber fast verlernt hatten, von Niemand, nicht einmal von den nächsten Angehörigen wieder erkannt. Seit langer Zeit schon ging auch das Gerücht von ihrem Tode, so daß Niemand sie je wiederzusehen wähnte.
     

    Dieser merkwürdige Vogel war jedenfalls der
Epyornis maximus.
(S. 102)
     
    Sie begaben sich nach ihrem Hause, im Quartier St. Johann Chrisostomus, und fanden dasselbe von verschiedenen Gliedern der Familie Polo bewohnt.
     

    Ibn Batuta in Egypten. (S. 108.)
     
    Letztere empfingen die drei Reisenden mit äußerstem Mißtrauen, das ihre ärmliche Erscheinung gewiß rechtfertigte, und schenkten den an’s Wunderbare grenzenden Erzählungen Marco Polo’s keinerlei Glauben.

    Da sie aber darauf beharrten, ließen sie dieselben wenigstens in das Haus, ihr rechtmäßiges Eigenthum, ein. Einige Tage später veranstalteten Nicolo, Matteo und Marco Polo, um jeden Zweifel an der Identität ihrer Person zu heben, ein prächtiges Gastmahl, dem ein glänzendes Fest folgte. Sie luden dazu außer den Familiengliedern auch die hervorragendsten Männer Venedigs ein. Nachdem sich alle Gäste im Empfangssaale des Hauses versammelt, erschienen die drei Polo’s in carmoisinrother Atlaskleidung. Die Tischgenossen gingen nun in den Speisesaal und das Fest nahm seinen Anfang. Nach dem ersten Gerichte zogen sich Marco Polo, sein Vater und sein Oheim einen Augenblick zurück und traten dann wieder ein, gekleidet in die prächtigsten Stoffe von Damaskus, welche sie zerrissen und stückweise an die Festtheilnehmer als Andenken vertheilten. Nach dem zweiten Gerichte legten sie noch reichere Kleidung an und behielten diese bis zum Schlusse der Tafel bei. Dann erschienen sie wieder einfach nach venetianischer Mode gekleidet.
    Die erstaunten, über den Luxus jener Garderoben verwunderten Gäste wußten aber gar nicht, was ihre Wirthe beabsichtigten, als diese die groben, unterwegs getragenen Kleider herbeibringen ließen; da begannen dieselben die Nähte an jenen aufzutrennen und das Futter abzulösen und ließen Rubinen. Smaragde, Karfunkel, Saphire, Diamanten, kurz lauter Steine von höchstem Werthe hervorrollen. Diese Lumpen bargen wahrhaft unermeßliche Schätze. Das unerwartete Schauspiel verbannte auch den leisesten Zweifel; die drei Reisenden wurden nun sofort als Diejenigen anerkannt, die sie in der That waren, als Marco, Nicolo und Matteo Polo, und von allen Seiten bestürmte man sie mit den überschwänglichsten

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