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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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an Speise und Trank in Gefahr, auf Lobos elend umzukommen. Glücklicher Weise hatten sich die beiden Caplane des Forts von Lancerote nach dem Hafen von Graciosa begeben, wo sie einen Schiffspatron für sich gewannen, der über den Verrath Berneval’s selbst aufgebracht war. Dieser Mann gab ihnen einen seiner Leute, Namens Ximenes, mit, der nach dem Fort von Lancerote zurückging. Dort befand sich ein zerbrechlicher Nachen, den Ximenes mit Lebensmitteln belud; dann bestieg er denselben in Gesellschaft von vier Getreuen Gadifer’s und wagte sich damit auf’s Meer, um die Insel Lobos zu erreichen, wobei er den vier Stunden langen Weg »durch die gefährlichste Stelle, welche das Meer hier als Passage bot«, zurücklegte.
    Gadifer und die Seinen litten inzwischen furchtbar an Hunger und Durst. Ximenes traf gerade noch rechtzeitig ein, um sie vom Tode zu erretten. Als Gadifer von Berneval’s Verrätherei hörte, schiffte er sich auf demselben kleinen Nachen ein, um nach dem Fort von Lancerote zurückzukehren. Er war auf’s höchste erzürnt über Berneval’s Auftreten gegenüber den armen Canariensern, denen Herr von Bethencourt und er selbst Schutz versprochen hatten. Niemals hätte er geglaubt, daß jener Mann, den man sonst für den Verläßlichsten unter Allen hielt, solcher Schurkenstreiche, solch’ heimlicher Verrätherei fähig wäre.
    Was begann aber Berneval selbst in dieser Zeit? Nachdem er seinem Vorgesetzten verrathen, verrieth er nicht minder seine eigenen Genossen, die ihn bei der Durchführung seiner Schändlichkeiten beigestanden hatten; er ließ Zehn von ihnen an’s Land setzen, ging unter Segel in der Absicht, Johann von Bethencourt in Spanien aufzusuchen und seine nachträgliche Zustimmung zu den von ihm getroffenen Maßnahmen einzuholen, indem er ihm das Vorgefallene in seiner Weise darzustellen gedachte. Natürlich lag es in seinem Interesse, sich unbequemer Zeugen zu entledigen, und so ließ er diese einfach zurück. Diese Unglücklichen hatten zuerst den Gedanken, die Großmuth des Gouverneurs anzurufen; sie vertrauten sich deshalb ihrem Caplane, der sie in jenem Vorsatze bestärkte. Die armen Leute fürchteten sich aber vor der Rache Gadifer’s, bemächtigten sich eines Schiffes und entflohen in einem Augenblicke der Verzweiflung nach dem Lande der Mauren. Das Fahrzeug strandete an der Küste der Berberei. Zehn seiner Insassen kamen dabei im Wasser um, die Anderen fielen den Heiden in die Hände und wurden als Sklaven verkauft.
    Zur Zeit, als die erzählten Ereignisse sich auf der Insel Lancerote abspielten, langte Johann von Bethencourt mit Gadifer’s Schiffe in Cadix an Er ergriff zunächst strenge Maßregeln gegen seine murrende, widerspenstige Mannschaft und ließ zehn der Rädelsführer in Fesseln legen. Dann sandte er sein Schiff nach Sevilla, wo sich König Heinrich III. damals aufhielt; das Fahrzeug ging jedoch zum großen Nachtheil Gadifer’s im Guadalquivir zu Grunde.
    Als Johann von Bethencourt sich in Sevilla befand, empfing er dort den Besuch eines gewissen Francisco Calve, der so schnell als möglich von den Canarien gekommen war und sich anbot, mit neuen Provisionen und Waffen für den Gouverneur dahin zurückzukehren. Baron von Bethencourt wollte hierüber jedoch nicht eher eine Entschließung fassen, als bis er den König selbst gesprochen hätte.
    Inzwischen langte auch Berneval mit seinen thätigsten Spießgesellen an und brachte einige Canarier mit, um diese als Sklaven zu verkaufen. Der Verräther hoffte seine Schändlichkeiten in einem solchen Lichte hinzustellen, daß ihm gar noch ein Dank für seine Maßregeln zu Theil würde, wenn es ihm gelang, Johann von Bethencourt zu täuschen; er hatte aber ohne einen gewissen Courtille gerechnet, der auf Gadifer’s Seite stand, und sich gleichzeitig mit ihm einfand. Dieser wackere Soldat brachte die Betrügereien Bernevals an den Tag und auf seine Aussagen hin wurde der Verbrecher im Gefängniß zu Cadix in Fesseln gelegt. Courtille theilte auch das Nöthige über die Lage der an Bord befindlichen Canarier mit. Der normannische Ritter konnte zwar Sevilla nicht selbst in dem Augenblicke verlassen, da er eine Audienz beim Könige haben sollte, doch gab er gemessenen Befehl, die Insulaner mit aller Rücksicht zu behandeln. Während dieser Verhandlungen war jedoch das Schiff, welches sie trug, schon nach Aragon geführt und die armen Leute wirklich als Sklaven verkauft worden.
    Johann von Bethencourt hatte es nun erreicht,

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