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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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auf dieser Welt anzeigten?«
    »Ganz sicher – keine Säugetiere, keine Vögel, keine Insekten, nichts, absolut nichts! Die Instrumente funktionierten einwandfrei, und doch …« Er starrte kopfschüttelnd auf die rätselhaften Spuren.
    Kirk seufzte. »Ich möchte so gern glauben, daß sich einer unserer Leute nur einen Spaß mit uns machen will. Aber …« Er richtete sich auf und deutete auf den Waldrand. »Maat Barrows, begleiten Sie Mr. Sulu. Stellen Sie fest, woher diese Spuren kommen.« Die beiden machten sich auf den Weg. »Und wir sehen uns das Gebüsch noch einmal an, in dem Ihr Hase verschwunden ist, McCoy.«
    Als sie zu dem stillen See zurückmarschierten, murmelte Kirk verbittert: »Das verspricht mir ein recht ungewöhnlicher Landurlaub zu werden.«
    »Könnte schlimmer sein«, murmelte McCoy leichthin.
    »Wieso?«
    »Nun, wenn Sie den Hasen gesehen hätten.«
    Trotz seiner Besorgnis mußte Kirk lachen. »Was ist los, Pille? Ein kleiner Anflug von Verfolgungswahn?«
    »Ich habe das Gefühl, als ritten alle auf mir herum, wenn Sie verstehen, was ich meine«, brummte McCoy leicht verärgert.
    »Das Gefühl kenne ich sehr wohl«, gestand Kirk, »von der Akademie her.« Sie spazierten weiter. McCoy bemerkte zufrieden, daß Kirk sich offensichtlich ein wenig entspannt hatte. »Ein Kadett dort, ein paar Klassen höher, spielte mir einen Streich nach dem anderen. Ich weiß nicht, weshalb er es ausgerechnet immer auf mich abgesehen hatte. Finnegan hieß er.«
    »Und Sie, als ernsthafter junger Kadett …«
    »Ernsthaft? Pille, ich war wütend damals! Ich hätte aus der Haut fahren können! Das gab Finnegan natürlich erst recht Auftrieb. Er schob mir einen Teller mit kalter Suppe unter das Bettuch, stellte einen vollen Wassereimer auf meine halbgeöffnete Tür. Ich wußte nie, was er sich als nächstes einfallen lassen und wann er wieder zuschlagen würde.«
    »Und Sie sind immer noch wütend auf ihn, so lange es auch her ist«, brummte McCoy, aber so leise, daß der andere es nicht hörte.
    »Weitere Spuren, Pille. Sieht ganz so aus, als wäre Ihr Hase von dort gekommen.« McCoy blieb stehen und blickte auf den Boden. »Und auch die Fußabdrücke eines Kindes, Jim. Des kleinen blonden Mädchens, das den Hasen suchte.«
    »Pille, folgen Sie dem Hasen, ich schaue, woher das Mädchen kam. Wir treffen uns dann auf der anderen Seite des Hügels dort.« McCoy nickte. Kirk schritt an den winzigen Stiefelabdrücken entlang. Kleine Mädchen, Hasen, alter Revolver – was kam als nächstes?
    Seit Jahren hatte er nicht mehr an Finnegan gedacht. Der Bursche hatte ihn bis zur Weißglut gereizt! Er erinnerte sich, als er …
    Unter dem Baum vor ihm stand eine breitschultrige Gestalt mit einem herausfordernden Grinsen. Kirk blinzelte. »Finnegan!«
    Der Jüngling in Kadettenuniform kam ihm entgegen.
    »Na, Jimmyboy, du weißt nie, wann ich als nächstes zuschlage, eh?« Der gleiche Akzent, derselbe unverkennbare Hohn in seiner Stimme. Als Kirk ihn noch ungläubig anstarrte, zwang ihn ein plötzlicher Kinnhaken, der ihn zu Boden warf, die Wirklichkeit seiner Gegenwart anzuerkennen. Vorsichtig stand er auf und starrte auf seinen alten Feind, der geduckt wie ein Ringkämpfer vor ihm herumtänzelte. »Komm schon, Jimmyboy, komm, verpaß mir endlich eine. Das wolltest du doch immer, oder vielleicht nicht?« Doch, das hatte er sich damals sehnlichst gewünscht. Kirk schüttelte seine Benommenheit ab und duckte sich. Er würde sich diese Chance, endlich mit seinem Quälgeist abzurechnen, nicht entgehen lassen! Die alte glühende Wut stieg in ihm auf, als er sich erinnerte, was der größere, kräftigere Junge ihm alles angetan hatte.
    »Komm! Komm schon!« höhnte Finnegan. Kirk holte aus.
    Eine Frau schrie schrill. Verdammt! Das konnte nur Tonia Barrows sein. Sie schien sich in Gefahr zu befinden. Und er war der Captain! Er ließ die Faust sinken und rannte in die Richtung, aus der der anhaltende Schrei gellte. Finnegan rief ihm voll Hohn nach: »Du hast wohl die Hosen voll, Jimmyboy? Lauf nur, lauf!«
    McCoy kam aus dem Unterholz gerannt.
    »Was war das?«
    »Barrows. Kommen Sie mit.«
    Sie fanden das Mädchen gegen einen Baum gekauert. Ihre Bluse war zerrissen, und ihr Haar hing wirr in die Stirn. Sie war allein und weinte hysterisch.
    »Was ist passiert?«
    »Ich – weiß nicht. Ich – ich meine, ich weiß es schon«, stammelte sie. »Ich – ich bin diesen Spuren nach und – ohhh! Dort war er!«
    »Dort war wer?« fragte

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