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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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Kirk streng. Auch eine weibliche Angehörige der Raumflotte mußte sich zumindest soweit zusammennehmen, um vernünftige Auskunft zu geben.
    »Er!« wimmerte das Mädchen.
    »Barrows! Ich verlange, daß Sie jetzt einen vernünftigen Bericht erstatten!«
    Sie nahm sich sichtlich zusammen, obwohl sie noch am ganzen Leib zitterte. »Er hatte einen weiten Umhang an, Sir. Und einen – einen Dolch mit Steinen am Griff.«
    McCoy untersuchte sie. »Maat Barrows, sind Sie sicher, daß Sie sich das nicht alles eingebildet haben?«
    Sie zog die zerrissene Bluse über die Schulter hoch und sah plötzlich verlegen aus. »Ich weiß, daß es nicht sehr glaubhaft klingt.« Die Männer nickten. »Doch ich habe es mir genausowenig eingebildet, wie das.« Sie deutete auf die zerrissene Bluse.
    »Also gut«, sagte McCoy beruhigend. »Wir glauben Ihnen. Aber wer war Ihr Don Juan?«
    »Woher wissen Sie das?« Sie riß unwillkürlich den Mund auf.
    »Woher weiß ich was?«
    »Es – es war so wundervoll hier, wie in einem alten Roman …« Sie holte ein Taschentuch aus ihrem Rock, dann fuhr sie fort, ihr Gesicht tief gerötet: »Ich dachte mir, das einzige, was einem Mädchen hier fehlt, ist Don Juan. Wissen Sie, nur so, wie man halt vor sich hinträumt.« Sie blickte die beiden Offiziere zögernd an. »Wie Sie vielleicht an ein Mädchen denken, dem Sie gern begegnen möchten.«
    Kirk war nicht darauf vorbereitet, sich über dergleichen zu unterhalten. Er blickte sich um. »Wo ist Mr. Sulu? Sie sollten doch gemeinsam der Spur nachgehen.«
    »Oh. Er hat ihn verfolgt. Er …« Aber Sulu war nirgends zu sehen.
    »Bleiben Sie bei ihr, Doktor.« Kirk rannte durch das Unterholz. »Mr. Sulu?« rief er. »Sulu! Wo stecken Sie?« Er erhielt keine Antwort. Er bahnte sich einen Weg durch das dichte Gebüsch und kam auf eine Lichtung. Sie war ein Miniaturwüstengarten, in dem Kakteen blühten.
    Endlich stieß er auf Fußspuren. »Sulu?«
    Es war nicht Sulu. Es war ein junges Mädchen mit echten Rosen am Kleid. Mit einem verträumten Lächeln kam sie auf ihn zu.
    »Ruth!« Die Erinnerung brannte in Captain Kirk. »Du! Wie – ich verstehe nicht …«
    »Jim, Liebling. Ich bin es! Ich, Ruth!«
    Er hatte diese Wunde für immer geschlossen geglaubt. Damals, unter dem Druck der Abschlußprüfungen und Vorbereitungen auf seine erste Fahrt hatte er sie verloren – und versucht, nie mehr an sie zu denken.
    »Du glaubst nicht, daß ich Wirklichkeit bin.« Er hatte sogar vergessen, wie sanft ihre Stimme war. Jetzt kam alles wie eine Springflut zurück – all der Schmerz über ihre Trennung, seine große Sehnsucht. »Aber ich bin es wirklich, Jim, Liebling!«
    Jim Kirks Ruth konnte unmöglich hier sein. Doch als sie zärtlich die Arme um seinen Hals legte, zweifelte er nicht an ihrer Echtheit. Er drückte sie an sich.
    Aber dann ließ er sie los und machte einen Schritt zurück. Er holte seinen Kommunikator heraus. »Dr. McCoy! Melden Sie sich.« Seine Augen hingen an Ruth. »McCoy, hören Sie mich?«
    Sie schob das Instrument zur Seite. »Denk an nichts anderes, Liebling, als daß wir wieder beisammen sind.« Ihr weiches Haar streifte sein Gesicht.
    »Ruth! Wie ist es möglich? Du kannst doch gar nicht hier sein!«
    Sie schmiegte sich an ihn und blickte zu ihm hoch. Die Sonne schmeichelte ihrer Pfirsichhaut. »Weshalb machst du dir darüber Gedanken? Genügt es nicht, daß wir uns wiedergefunden haben?«
    Fünfzehn Jahre waren es her. Sie sah noch genauso aus wie damals das sanfte junge Mädchen, das bei ihrem endgültigen Abschied so bitterlich geweint hatte. »Vergiß, was vergangen ist, Jimmy.«
    Das Summen seines Kommunikators drang durch seine Benommenheit.
    »Kirk«, meldete er sich.
    McCoy wollte nur wissen, ob er Sulu gefunden hatte.
    »Was?« Sie trug ihr Haar noch immer zur Krone geflochten.
    »Haben Sie Mr. Sulu gefunden?«
    »Oh – nein«, erwiderte Kirk abwesend. »Aber mit ihm ist sicher alles in Ordnung.« Sie strahlte ihn an. »Ich meine, weshalb auch nicht?«
    »Captain, ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    »Oh – sicher – natürlich.« Der Kommunikator schien wie von selbst zu dem Felsblock neben ihm zu schweben. Er summte schon wieder.
    Kirk seufzte und meldete sich. »Ja, Mr. Rodriguez.«
    »Captain, vor einer Weile sah ich – nun, ich sah Vögel. Ganze Schwärme von Vögeln.«
    »Mögen Sie denn Vögel nicht, Mr. Rodriguez?« Sie hielt seine Hand und drückte sie, wie nur sie es konnte.
    »O doch, natürlich, Sir. Aber alle unsere

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