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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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sie vorgehen. Eine Phantasiegestalt war nicht wirklich und konnte einem deshalb auch keinen wirklichen Schaden zufügen. Unbewaffnet stellte er sich dem bedrohlich näherkommenden Reiter in den Weg. Er konzentrierte sich darauf, seinen Sinnen zu versichern, daß sie sich diese Gestalt nur einbildeten.
    Das mächtige Streitroß donnerte über die Wiese. Der Schwarze Ritter hielt die Lanze stichbereit.
    »Vorsicht, Pille!« McCoy ignorierte Kirks Warnschrei. Ohne mit der Wimper zu zucken, schritt er weiter.
    Kirks Phaser versagte. Er holte den altmodischen Revolver heraus, den er Sulu abgenommen hatte, gerade als die Lanze durch McCoys Brust drang.
    Das Pferd bäumte sich bei Tonia Barrows gellendem Schrei auf, und der Schwarze Ritter bückte sich, um seine Waffe zurückzuholen. Kirk feuerte mehrere Schuß hintereinander. Der Reiter in der Eisenrüstung krachte nur ein paar Meter entfernt auf den Boden. Tonias Schreie wurden immer hysterischer. Sie warf sich über den reglosen McCoy. »Er ist tot! Es ist alles meine Schuld. Es wäre nie passiert, wenn ich nicht … Ohhh!«
    »Nein, Tonia«, versuchte Kirk sie zu beruhigen.
    »Es ist aber meine Schuld!« Die Tränen strömten ihr übers Gesicht. »Ich habe ihn getötet! Ich habe Leonard umgebracht!« Kirk griff nach ihrem Arm, aber sie riß sich los und schlug mit den Fäusten auf den Boden.
    »Maat!« sagte Kirk mit seiner strengsten Stimme. »Wir befinden uns in größten Schwierigkeiten. Ich brauche die Hilfe eines jeden, also nehmen Sie sich zusammen!«
    Sie überwand die Hysterie. »Jawohl, Sir.« Mühsam um ihre Beherrschung ringend, erhob sie sich.
    Spock bedeckte McCoys Leiche und verbarg die klaffende Wunde. Kirk drehte sich um. Sein Gesicht zuckte. Sein Freund war tot. Aber man erwartete Haltung von ihm und daß er Herr der Situation war. Sein Gesicht wurde zur unbewegten Maske, als er, ohne sich noch einmal umzudrehen, auf Sulu zuschritt, der den Schwarzen Ritter untersucht hatte.
    »Captain«, murmelte er beunruhigt. »Ich verstehe es nicht.«
    »Mir geht es nicht besser, Mr. Sulu.« Mit unverhohlenem Haß starrte Kirk auf den Schwarzgepanzerten hinab. »Aber ich werde der Sache auf den Grund gehen …«
    »Dann sehen Sie sich am besten als erstes das an, Sir.« Sulu klappte das Visier hoch und gab so das Gesicht des Mörders frei.
    »Was, zum …« Perfekt geformte Züge, eine schmale Nase, ein Gesicht von der Regelmäßigkeit einer Wachsfigur starrte ihnen entgegen.
    »Er ist wie eine Puppe, Captain. Er kann nicht gelebt haben.«
    »Trikorder?«
    »Spricht kaum an, Sir.«
    »Spock!« Kirk streckte seinem Ersten Offizier das Gerät entgegen. »Was halten Sie davon?«
    Spock justierte das Instrument, aber auch er hatte Schwierigkeiten, Anzeigen zu bekommen. »Das ist kein menschliches Zellgewebe, Captain. Es ähnelt eher dem Zellularverband, den wir zur Wundheilung verwenden. Nur, daß das hier viel feiner ist.«
    »Mr. Spock!« Kirk richtete sich auf. »Was ist Ihre Meinung?«
    »Zweifellos ein künstlicher Körper. Sein Gewebe gleicht der Zellenstruktur der hiesigen Pflanzen – der Bäume, ja selbst des Grases.«
    Kirk studierte das Gesicht. »Wollen Sie damit andeuten, daß das eine Pflanze ist, Spock?«
    Spock verriet seine eigene Verwirrung durch das Heben einer Braue. »Ich bin der Ansicht, daß alle diese – diese Dinge hier multizellularer Herstellung sind. Die Pflanzen, die Menschen, die Tiere – sie sind alle künstlich geschaffen.«
    »Aber von wem? Und weshalb?« murmelte Kirk ungläubig. »Und weshalb gerade diese Dinge?«
    Spock schüttelte den Kopf. »Das einzige, das wir mit Sicherheit wissen, ist, daß sie genau wie die Originale sind, und daß sie sich, was die Tiere und Menschen betrifft, genauso benehmen – daß sie genauso gefährlich oder liebenswert sind.«
     
    Esteban Rodriguez hatte noch keine Gelegenheit gehabt, seine Begegnung mit dem bengalischen Tiger zu melden, der von den Felsen herabgesprungen und brüllend auf ihn losgegangen war. Es war ihm geglückt, dem Tier zu entkommen. Davon und auch von anderen Dingen erzählte er Fähnrich Angela Teller, als sie gemeinsam zur Lichtung gingen.
    Plötzlich hörten sie ein dröhnendes Geräusch. Sie blickten sich um und sahen schließlich auch zum Himmel auf. Hoch über ihnen kurvte eine Sopwith F1 »Camel« und tauchte in die Tiefe.
    »Was ist denn das? «
    »Das ist ja Irrsinn!« rief Rodriguez. »Ich hab’ dir doch vorhin von den ersten Luftkriegen erzählt und den komischen

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