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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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verzogen, hörte er Spocks Stimme: »Hat es Ihnen gutgetan, Captain?«
    »Ja«, keuchte Kirk, seine Augen leuchteten. »Die Hälfte meines Lebens habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als diesen eingebildeten Burschen zu verdreschen.«
    Spock hob die rechte Braue. »Das bestätigt meine Theorie …«
    »Daß wir alle auf Menschen, Tiere und Dinge stoßen, an die wir gerade denken.«
    Spock nickte. »Irgendwie werden unsere Gedanken gelesen und unmittelbar die Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, verwirklicht.«
    »Hm. Es kann deshalb ziemlich gefährlich werden, wenn wir an …« Kirk unterbrach sich hastig.
    »Wir müssen unsere Gedanken in Zaum halten.« Spock würde das natürlich nicht schwerfallen.
    Kirk versuchte nicht … Nein, auf keinen Fall durfte er daran denken.
    »Das Kraftfeld, das unsere Instrumente anzeigten, befindet sich zweifellos unter der Planetenoberfläche. Irgendwie fertigt es die gedachten Dinge an und schickt sie durch Schächte oder Gänge an die Oberfläche. Als beispielsweise Rodriguez an einen Tiger dachte …« Selbst Spock machte Fehler. Ein donnerndes Brüllen erschallte, und der Kopf eines Paradeexemplars von bengalischem Tiger tauchte hoch auf dem Felsen über ihnen auf. Er rannte auf leisen Pfoten den Kamm entlang und verschwand hinter den auf dem Schräghang wachsenden Büschen, von wo aus er sich ihnen zweifellos zu nähern beabsichtigte.
    Kirk richtete den Blick darauf, ohne sich zu bewegen. »Wir müssen zu den anderen zurück und sie warnen.«
    »Richtig«, murmelte Spock, ebenfalls, reglos.
    »Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Und zwar sofort, Captain.«
    Sie blickten einander von der Seite an. »Sie gehen zuerst, Spock. Ich werde versuchen, ihn abzulenken.«
    »Das kann ich nicht zulassen, Sir. Ich lenke ihn ab.« Der Tiger wartete geduldig, daß sie den ersten Schritt taten. Als sie keine Anstalten dazu machten, streckte er sich aus und leckte seine Pfoten ab.
    »Wir könnten versuchen, uns ganz langsam zurückzuziehen.«
    Wie im Zeitlupentempo machte Kirk einen Schritt zurück, ohne den Tiger aus den Augen zu lassen. Das Tier sah ihm interessiert zu. Spock folgte Kirks Beispiel, bis sie hinter dem Felsblock waren. Dann drehten sie sich um und rannten, was sie konnten.
    Der Tiger folgte ihnen nicht.
    Rodriguez stürmte aus dem Dickicht auf ihrem Weg. »Angela – das Flugzeug …« Sofort erschien direkt über ihnen der Doppeldecker und setzte zum Tiefflug an. Kirk stieß die beiden anderen durch das Gebüsch und warf sich hastig neben sie, gerade als die 7 mm-Geschosse des Maschinengewehrs den Weg neben ihnen aufpflügten.
    »Nicht daran denken!« mahnte Kirk. »Und jetzt schnell zur Lichtung.«
    »Hai!« Der Samurai in seiner schweren Eisenrüstung hieb mit seinem scharfen Schwert nach ihnen. »Ahhhau!« brüllte er. Aber sein Panzer machte ihn schwerfällig, und sie hatten keine Schwierigkeiten, ihm auszuweichen und zu entkommen.
    Auf der Lichtung stellten sie fest, daß Maat Barrows offenbar wieder einmal von Don Juan überfallen worden war. Jedenfalls trug Sulu soeben einen Ringkampf mit dem Frauenhelden im schwarzen Umhang aus, während Tonia ihre zerrissene Bluse an sich preßte. Anscheinend hatte sie gerade ihr Gewand gewechselt, als der Mädchenverführer aufgetaucht war.
    Aber Don Juan verschwand, als Kirk und Spock auf das Trio zuliefen.
    »Sulu, Rodriguez, Barrows – nebeneinander aufstellen!« donnerte Kirk.
    »Sir …«
    »Keine Fragen! Das ist ein Befehl!« Sie reihten sich vor ihm auf, mit dem Gesicht zu ihm. Tonia zog noch den Reißverschluß ihres Uniformrocks hoch.
    »Stillgestanden! Augen geradeaus! Und kein Wort! Keine abschweifenden Gedanken! Sie müssen sich einzig und allein auf meinen Befehl konzentrieren!«
    Die drei Besatzungsangehörigen bemühten sich, zu tun, was er verlangte.
    Spock machte eine verstohlene Bewegung. Kirk drehte sich halb um. Ein gütig lächelnder Greis in wallendem Gewand stand neben ihm.
    »Wer sind Sie?« Wessen undisziplinierten Gedanken war er wohl entsprungen?
    »Ich bin der Hüter dieses Planeten, Captain Kirk.«
    »Sie kennen mich?«
    »Aber natürlich.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf die verwirrten Mannschaftsmitglieder. »Ebenso wie Leutnant Rodriguez, Leutnant Sulu, Maat Barrows – und Mr. Spock.«
    Die Gefahren auf dem Planeten hatten sich bisher nicht im Schafspelz getarnt, sie waren immer offensichtlich gewesen. Vielleicht …
    »Ich bin gekommen, um nach unseren Energiereserven zu sehen, da

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