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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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zwanzig, du dagegen – sieh dich an! Du bist ein Tattergreis!«
    Kirk rollte sich auf die Füße und holte aus. Finnegan duckte sich, glitt aus und landete heftig auf dem Rücken. Kirk gestattete sich einen Moment der Schadenfreude.
    »Au! Au!« wimmerte der Kadett. »Jim! Ich kann meine Beine nicht bewegen! Ohhh! Mein Rücken! Du hast mir den Rücken gebrochen! Ohhh!«
    Offizier und Gentleman! Kirk kniete sich neben ihn und streckte vorsichtig Finnegans Beine aus, dann betastete er sie behutsam. Finnegan stöhnte und schüttelte benommen den Kopf. »Spürst du etwas?« fragte ihn Kirk.
    Finnegan faltete die Hände und hieb sie in einem mächtigen Schlag auf Kirks Nacken. Dann sprang er leichtfüßig hoch und schüttelte sich vor Lachen.
    »Spürst du etwas?« höhnte er. »Schlaf süß, Jimmyboy. Schlaf, solange du Lust hast. Schlaf für immer, Jimmyboy, für immer und ewig …«
    Kirk war in keinem Zustand, dieses ironische Schlaflied zu würdigen. Schattenbilder schwammen vor seinen Augen. Seine Nase, auf die er gefallen war, schmerzte nicht viel weniger als sein Nacken. Es gelang ihm, sich auf den Rücken zu wälzen.
    Finnegan stand über ihm. Es sah aus, als hebe er sich wie ein schattenhafter Riese bis in den Himmel. Die Hände hatte er gegen die Hüften gestützt. Er schüttelte traurig den Kopf.
    »Wirst du es denn nie lernen, Jimmyboy? Du hast mich kein einziges Mal besiegen können!«
    Kirks Gesicht verzog sich vor Schmerz, als er sich auf einen Ellbogen stützte und Blut ausspuckte. »Finnegan, nur eines …«
    Großzügig brummte der Kadett: »Du brauchst es nur zu sagen.«
    »Antworten!«
    Er hätte es wissen sollen.
    »Verdien sie dir!«
    Als Kirk sich taumelnd auf die Füße hob, streckte Finnegan ihn erneut zu Boden.
    Eine Minute blieb Kirk reglos liegen. Das war jetzt wirklich zuviel. Ob fair oder gemein, dieser arrogante Schurke sollte nicht leer ausgehen. Er rollte sich herum und, wie er es in der waffenlosen Kampfausbildung gelernt hatte, in der gleichen Bewegung hoch. Finnegan wartete geduckt auf seinen Angriff und höhnte: »Na komm schon! Komm!« Ich werde ihm sein Grinsen schon noch vertreiben, dachte Kirk, als er sprang. Sein Haken landete so scharf und genau, daß Finnegans Kinn knirschte und er zurücktaumelte. Aber er erholte sich sofort und stürzte sich auf Kirk.
    Kirk schien es wie Stunden schmerzender Schläge und Gegenschläge auf Rippen, Kinn, Arm. Immer mühsamer wurde es, die Hand zu heben und durch die Luft zu schwingen, nach der er schwerer und schwerer schnappte. Endlich gelang es ihm, alles, was er noch an Kraft hatte, in Finnegans Solarplexus zu hämmern. Der Kadett sackte zusammen und blieb reglos liegen. Kirk lehnte sich haltsuchend an einen Felsblock und schnaufte heftig nach Luft. Wenn er schon vorher geglaubt hatte, er sei völlig erschöpft, was war er dann jetzt? Aber er wagte es nicht einmal, auch nur einen Moment die Augen zu schließen, um sich den brennenden Schweiß herauszublinzeln, denn möglicherweise spielte ihm Finnegan nur wieder etwas vor.
    Finnegan kam allmählich zu sich. »Nicht schlecht«, brummte er widerwillig.
    »Mhm.«
    »Macht so manches wieder wett, eh, Jim?«
    Kirk fuhr mit der Zunge über die blutenden Lippen. »Allerdings. Und jetzt sag mir, was mit meinen Leuten geschehen ist.«
    Mit einer Spur seiner alten Arroganz erwiderte Finnegan grinsend. »Ich lasse mich doch nicht von einem Neuling ausfragen.«
    »Ich bin kein Kadett mehr. Das liegt fünfzehn Jahre zurück. Und das ist auch nicht die Erde. Was machst du hier?«
    Einen langen Moment blickten sie sich schweigend an.
    »Genau das, was du von mir erwartest, Jimmyboy!« rief Finnegan und warf Kirk eine Handvoll Sand und Steinchen in die Augen, während er gleichzeitig hochtorkelte. Kirk verlor das Gleichgewicht, aber er warf sich sofort auf den noch taumelnden Kadetten.
    Sie schwankten beide vor Erschöpfung wie Betrunkene, aber keiner wollte nachgeben. Finnegan grinste nicht mehr. Er hatte begonnen, Kirks Fäusten auszuweichen. Kirk dachte, er ist erst zwanzig und schnauft schwerer als ich, der Tattergreis, wie er sagte. Er wich einem Schwinger aus, packte Finnegan am Hemd und schlug ihm mit aller Kraft, die noch in ihm steckte, die Faust ins Gesicht.
    Finnegan ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Kirk hätte, so erschlagen und blutig und erschöpft er war, am liebsten laut gejubelt. Nach all den Jahren …
    Als seine aufgerissenen Lippen sich zu einem triumphierenden Grinsen

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