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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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köstlich amüsiert«, log sie. »Jede Minute , die ich ohne dich Irren verbringen kann, ist ein Geschenk.«
    Sein Lächeln verschwand nicht, so wie sie es erwartet und auch erhofft hatte, sondern wurde noch breiter, aber in seinem Grinsen lag jetzt eine besorgniserregende Heimtücke .
    »Du sehnst dich nicht nach deinem Herrn?«, fragte er immer noch lächelnd.
    »Nein.« Sie starrte ihn feindselig an.
    » Wirklich? « So wie er diesen Satz betonte, hätten bei ihr sämtliche Warnsignale angehen müssen, aber in ihrem paradoxen Zorn darüber, dass er sie hatte warten lassen, vergaß sie, seiner Gemütslage mehr Empathie entgegenzubringen.
    Es war absurd, schließlich erwartete sie keine Belohnung, sondern eine gehörige Züchtigung, aber selbst die Bestrafung war für sie zu einem Zeichen seines Interesses geworden. Seine Verspätung interpretierte sie als Gleichgültigkeit ihr gegenüber. Sie war ihm schlichtweg egal, wenn er nicht einmal die Bestrafung pünktlich ausführte.
    »Ja, wirklich«, motzte sie zurück. Sie warf dabei theatralisch ihr Haar zurück. Er wollte der Herr sein? Dann war sie die Diva! Sie würde ih n mit der gleichen Missachtung strafen, wie er es getan hatte.
    »Gut«, sagte er, wie so oft, in diesem ruhigen Tonfall, der einem, ob der Monotonie, erschaudern ließ. »Dann hab ich die passende Bestrafung für dich.«
    Ratlos sah sie ihn an. Sein Mund war immer noch zu einem Lächeln verzogen, aber in seinen grauen Augen lag kein Funken Belustigung.
    Er kam auf sie zu und sie wich auf der Bank zurück.
    »Was hast du vor?«, wisperte sie, als er sich herabbeugte und die Fußfessel aufschloss.
    »Dir deinen Wunsch erfüllen«, kommentierte er ihre Frage knapp.
    Toms ‚Wunscherfüllungen‘ waren berüchtigt. Sofia erinnerte sich an die Geschichte mit Samstag, die danach ein paar Wochen in der Mülltonne hatte verbringen müssen. Fieberhaft überlegte sie, welches Geschenk ihr Darkson zukommen lassen wollte. Er war das teuflischste Christkind, das je die Welt erblickt hatte. Seine Gaben bestanden aus Leid und Schmerz.
    »Meinen Wunsch?«, wisperte sie und versuchte, herauszufinden, welche Überraschung er parat hielt.
    Er zog sie am Oberarm hoch, sie war es inzwischen so gewohnt, dass sie dem fordernden Zug widerstandslos folgte.
    »Na, du wolltest mich doch nicht mehr sehen oder in deiner Nähe haben, oder?«
    »Ja, aber … «
    Er schüttelte seinen Kopf und unterbrach sie mit milder Stimme: »Kein aber , meine Kleine, du sollst bekommen, was du willst.«
    Er führte sie weiter in das Gewölbe hi nein, auf dem Weg dorthin schwieg er eisern und ihre Fragen blieben unbeantwortet. Erst als sie vor einer schmalen Tür hielten, klärte er sie mit versteinerter Miene auf. »Hier, das ist unser Isolationsraum. Kein Licht, kein Geräusch und … «, fügte er süffisant hinzu, »natürlich auch kein Tom van Darkson.«
    Verblüfft und irritiert musterte sie den dunklen Raum, der sich ihr bot, als er die Tür aufschloss.
    Er interpretierte ihren ratlosen Gesichtsausdruck richtig. »Du fragst dich, was daran so schlimm sein soll?«
    Bevor sie nicken konnte, begann er emotionslos und sachlich zu erläutern: »Völlige Isolation ist eine beliebte, weiße Foltermethode. Sie hinterlässt keine sichtbare Spuren, ist aber für den menschlichen Geist kaum zu ertragen. Schon ein paar Stunden können unerträglich sein, Tage haben einen nachhaltigen Effekt auf das Gehirn. Neurologisch drohen Verwirrtheit, Panik und schlussendlich Wahnsinn.«
    Bei seiner Ausführung zuckte sie zusammen und drehte sich mit bittenden Augen zu ihm hin. Aber seine M imik zeigte keinerlei Mitgefühl oder Erbarmen. Sie hatte darum gebeten, er würde ihr den Wunsch erfüllen, den sie unbedacht geäußert hatte.
    »Am Ende findest du eine Toilette, Wasser kannst du aus dem Hahn, der über dem Klo ist, gewinnen. Essen bekommst du nach vier Tagen.«
    Ohne Vorwarnung oder ihr die Gelegenheit zu geben, um Verzeihung zu flehen, stieß er sie in die grausame Dunkelheit. Als die Tür sich schloss, fand Sofia sich in absoluter Finsternis wieder.
    Augenblicklich fing ihr Herz an, zu rasen. Ängstlich tastete sie sich vorwärts. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich und in der Geräuschlosigkeit dröhnte ihr eigener Herzschlag unnatürlich laut in ihren Ohren.
    Ihr wurde heiß, dann wieder kalt. Ihr Leib zitterte. Mühsam, um Atem ringend, befühlten ihre Finger den Schaumstoff, der die Wände verkleidete und isolierte.
    Sie sank auf die Knie, selbst

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