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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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stieg in eine schwarze Jogginghose und drehte sich um. Seine Augen glitzerten. »Warum gehorchst du nie? Du solltest lieber schnell lernen, den Anweisungen deines Herrn Folge zu leisten, sonst wirst du leiden müssen.«
    »So wie du?«
    Er verschränkte seine Arme vor der breiten Brust. »Was mache ich nur mit dir, hm. Hast du eine Idee?«
    Sofia richtete ihren Oberkörper auf und stützte sich mit den Ellenbogen ab. »Ist Freilassen jetzt eine Option?«
    »Nein.«
    Sie seufzte auf. »Schade.«
    Er umrundete das Bett, bis er auf ihrer Seite stand und öffnete das Nachtkästchen. Er holte zwei Schlaufen heraus, die Sofia zusammenzucken ließen.
    »Was hast du vor?«
    »Nach was sieht es denn aus, Süße? Ich sorge dafür, dass ich in Ruhe schlafen kann.«
    Ungeachtet ihres lautstarken Protests angelte er sich ihre Arme, zog diese mit einem knappen Ruck zu sich heran und fesselte ihre Handgelenke zusammen. Dann drückte er ihr Becken hoch, fädelte den anderen Gurt unter ihrem Rücken hindurch und verschloss ihn vor ihrem Bauch.
    Mit Nachdruck zwang er ihre gefesselten Hände nach unten und befestigte sie am Hüftgürtel. Den kleinen Schlüssel für die Miniaturschlösser ließ er in die Brusttasche seines Unterhemds fallen.
    »Du Bastard«, schimpfte Sofia und zerrte vergeblich an den Fesseln.
    »Sei froh, dass ich dich mag, ansonsten hätte ich dir deine Arme ausgestreckt ans Gestell fixiert. Glaub mir, keine angenehme Position. Die daraus resultierenden Gelenkschmerzen würden dir den Schlaf rauben, den ich dir somit großzügiger Weise gewähre.«
    »Jetzt soll ich dir auch noch dankbar sein?«, giftete sie ihn an und wälzte sich auf die andere Seite. Sie hasste ihn so abgrundtief, wie konnte er sich erdreisten, sich auch noch als Held darzustellen?
    »Schlaf gut«, brummte er, aber sie reagierte nicht. Sollte der Kerl die schlimmsten Albträume seines Lebens haben, sie würde ihm sicherlich keinen guten Schlaf wünschen.
    Bedauerlicherweise schien ihr innerlicher Fluch keine Wirkung auf seine Schlafqualität zu haben, denn wenige Augenblicke später lag er ausgestreckt neben ihr und schnarchte leise vor sich hin.
    Mit welcher Seelenruhe er neben seinem Opfer dösen konnte, sprach für seine Abgeklärtheit. Verbissen zerrte Sofia an den Ledergurten, sie widmete ihre ganze Kraft der Armmuskulatur, spannte sie an, ließ sie locker, zog und rüttelte, aber die Fesseln hielten ihren Bemühungen hartnäckig stand. Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien und um sich geschlagen, denn fixiert zu sein, erzeugte ein unerträgliches Spannungsgefühl.
    Sie atmete langsam ein und aus. Sie durfte sich ihren niederen Instinkten nicht hingeben, sondern musste analytisch und taktisch vorgehen. Ihre Beine waren schließlich noch frei und boten somit ausreichend Gelegenheit für eine Flucht. Leise drehte sie ihren Kopf zu ihrem Entführer hin, der die Augen fest geschlossen und die Beine angezogen hatte. Er schlief noch. Sehr gut.
    Als sie ihren Oberkörper behutsam hochhievte knarrte das Bett verräterisch auf und sie hielt die Luft an. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen und verharrte in der Position bis ihre Gelenke schmerzten. Erst als sie sicher war, dass Tristan weiterhin unbedarft schlummerte, rührte sie sich wieder.
    Das Bett ächzte erneute auf und sie verwünschte das alte Bauernhaus mit seinen abgenutzten Möbeln!
    Sie schwang die Beine über die Bettkannte. Der Holzboden fühlte sich gut unter ihren nackten Füßen an. Irgendwie haltgebend und vielversprechend, so als könne ihr die Flucht gelingen.
    Langsam folgte der Rest des Körpers, bis sie außerhalb des Bettes stand.
    »Komm her, Kleines«, kam es müde aus Tristans Richtung. Wie gelähmt blieb sie stehen und neigte nur ihren Kopf. Er saß aufrecht im Bett, den Oberkörper erschöpft gegen das Kopfende gelehnt, blinzelte er sie unter halbgeöffneten Lidern an und klopfte auf die Bettseite, die noch ihren Abdruck trug. »Komm schon. Leg dich wieder hin.«
    Sie schluckte. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Was sollte sie ihm sagen oder als Entschuldigung anbieten? Ihr fiel keine plausible Ausrede ein, aber er schien darauf auch keinen Wert zu legen, denn er machte nur eine weitere, ungeduldige Geste.
    Zaghaft sank Sofia zurück auf die Matratze und legte sich kleinlaut hin. Sie erwartete, dass er sie anbrüllte, aber er lehnte sich nur zu ihr herüber, löste den Bauchgurt, indem er das Schloss öffnete und band die Schlaufe ans Kopfende des Bettgestells. Sofia

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