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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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»Dass die Ware sicher und heil ankommt. Den letzten Punkt habe ich nicht zufriedenstellend erfüllt, dafür wird er mich bestrafen.« Er machte eine kurze Pause und deckte Sofia wieder zu. »Aber dich auch, wenigstens ein kleiner Trost.«
    »Schön«, knurrte sie. »Sehr tröstend, wirklich.«
    Er grinste und kleine Lachfältchen umspielten seine Augenpartie. »Geteiltes Leid ist halbes Leid.«
    Sofia deutete ein humorloses Auflachen an. Er fand sich wohl witzig, leider konnte sie über seine Scherze nicht lachen.
    »Wie …äh …sieht denn seine Bestrafung aus?«
    Tristan zuckte mit den Schultern: »Lassen wir uns überraschen, er ist sehr kreativ und unvorhersehbar.«
    Die Antwort trug nicht gerade zu Sofias Beruhigung bei und sie rutschte tiefer unter die Decke, bis nur noch ihre Nasenspitze herauslugte. Zu ihrer Schande musste sie sich eingestehen, dass sie sich eher wie ein kleines Kind als wie eine gestandene Journalistin verhielt.
    »Habe ich eine Chance das alles zu überleben, Tristan?«
    Seine Augenbrauen hoben sich. »Ich bin kein Hellseher, Kleines. Die beste Strategie, die ich dir mitgeben kann, ist, zu gehorchen. Willige Sklavinnen werden in Marelando immer gesucht. Mach dich unentbehrlich, dann wird man sich nicht so schnell von dir trennen wollen.«
    Willige Sklavinnen. Sofia hätte sich am liebsten übergeben. Sie würde ganz sicher nicht einem ekligen Kerl zu Diensten sein.
    »Wo ist das Bad, ich will mich waschen?«, wollte sie wissen, einerseits weil sie sich plötzlich schmutzig vorkam, anderseits um das abscheuliche Thema zu wechseln.
    Er stand auf. »Ich zeige es dir.«
    »Keine Umstände, ich finde es auch alleine.«
    Seine Hand schob sich unter die Wolldecke und umschlang ihren Oberarm, an dem er sie hochzog. »Und nebenbei ganz zufällig den Ausgang«, knurrte er.
    Sie stieß die Luft zischen aus. »Wäre eine Möglichkeit.«
    Er schüttelte fassungslos den Kopf und dirigierte sie zum Badezimmer hin, das direkt an sein Zimmer angrenzte. In dem Raum fanden zu ihrem Leidwesen bequem zwei Personen Platz. Als er – wie erwartet - keine Anstalten machte, den Raum zu verlassen, drehte Sofia sich betont langsam zu ihm um. »Könntest du bitte verschwinden?«
    »Nein.« Lautete sein einziges Wort zu dieser Sache.
    »Ich mache mich nicht vor dir nackt! Vergiss es.«
    Er blinzelte sie gelassen an. »Du kannst auch gerne in Unterwäsche duschen, aber ich gehe hier nicht weg. Dir ist alles zuzutrauen, auch dass du aus dem Duschkopf eine tödliche Waffe bastelst.«
    So ganz Unrecht hatte der Kerl nicht, ihr war tatsächlich schon der Gedanke gekommen, die Chrombrause abzumontieren und Tristan damit niederzuschlagen. Enttäuscht sog sie ihre Unterlippe ein und wollte sich umdrehen, um das Badezimmer zu verlassen. Es hatte keinen Zweck mehr, hier länger zu verweilen. Aber bevor sie die Tür erreichen konnte, baute er sich vor ihr auf. »Moment«, mahnte er sie. »Du wolltest duschen, jetzt wirst du das auch tun.«
    Ungerührt ihres erzürnten Schnaufens schob er sie zu der Badewanne hin. Sie schluckte ihren Ärger und die unflätigen Worte, die ihr auf der Zunge lagen, hinunter, und wechselte die Taktik. »Ich wollte eigentlich nur auf die Toilette.«
    Sein diabolischer Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. »Ich gebe zu, das wird wohl schwer mit Unterwäsche, aber nicht unmöglich, wahrscheinlich nur eklig.«
    Sie hatte noch nie einen Mann so diebisch und böse grinsen sehen. Gekonnt hatte er sie in eine Pattsituation manövriert und erfreute sich an ihrer Ausweglosigkeit.
    »Also Toilette oder Dusche, Lady?«, fragte er gespielt charmant.
    »Ich bevorzuge es, angezogen zu bleiben.« So wählte sie das kleinere Übel und stieg wutentbrannt über den Rand der Wanne hinweg.
    »Unterwäsche ist Kleidung?«, vergewisserte er sich, während er zum Wasserhahn griff.
    »Ts.« Sie drehte ihren Kopf weg und ertrug das eiskalte Wasser mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Hast du genug?«, fragte er.
    »Zu heiß«, kommentierte sie seine Frage und versuchte, ihren schlotternden Körper unter Kontrolle zu bringen.
    Er stöhnte auf. »In Ordnung, spielen wir weiter.« Der Wasserstrahl wurde noch kälter und wenn Sofia vorausgeahnt hätte, dass dieses verflixte Wasser noch kälter eingestellt werden konnte, dann hätte sie sich die freche Antwort erspart. Aber jetzt hatte er ihren Stolz herausgefordert und sie war nicht gewillt, kleinbeinzugeben.
    Das Eiswasser rann über ihre Arme, schlängelte sich ihre Hüfte

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