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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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nach unten.
    Er ließ sie los und wartete. Stöhnend richtete sie ihren Leib wieder auf und beeilte sich, ihre Hände artig hinter dem Rücken zusammenzufalten, als sie sein ungeduldiges Brummen vernahm.
    Als sie den Kopf leicht wandte, konnte sie sehen, wie er Kabelbinder über ihre Handgelenke streifte und sie zuzog.
    Mit einem Schaudern registrierte Sofia, dass sie sich inzwischen an den Gedanken gewöhnt hatte, gefesselt zu sein.
    »Komm«, sagte er auffordernd. »Wir gehen.« Doch bevor sie mit ihm den Raum verließ, blieb er noch einmal stehen und zeigte auf das Telefon, das Tristan tatenlos umklammert hielt. »Und du rufst an, klar? Ich würde das wirklich nur ungern übernehmen, aber ich mach es, wenn du es nicht tust!«
    Wie Samir mit Tristan sprach und umging, deutete darauf hin, dass er wohl eine höhere Position innehaben musste. Sofia wusste nur nicht, ob sie das erfreuen oder ängstigen sollte. Einerseits verschaffte es ihr Genugtuung, ihn seelisch leiden zu sehen, so wie er sie psychisch gefoltert hatte, anderseits schien der neue Mann an ihrer Seite härter und unnachgiebiger. Wenn sie also wählen durfte, würde sie lieber weiterhin bei Tristan bleiben, auch wenn er ein Schuft war.
    Sie konnte gerade noch sehen, wie Tristan eine Nummer wählte, bevor sie nach draußen gezogen wurde.
    »Bitte«, hauchte sie. »Vielleicht wollen sie Geld haben?«
    Der Mann schüttelte seinen Kopf. »Tristan wird dir sicherlich schon mitgeteilt haben, dass wir unbestechlich sind.«
    »Ja, aber … «
    »Es ist eine Unverschämtheit, mich überhaupt ungefragt anzusprechen. An deiner Stelle würde ich das hübsche Mäulchen halten, wenn du nicht Erfahrung mit meiner ungemütlichen Seiten machen willst.«
    Sie hielten vor einer Tür.
    »Ich werde dir jetzt eine Augenbinde umlegen«, meinte er und schon wurde es dunkel um Sofia herum. Sie sog überrascht die Luft ein. »Ich kann nichts mehr sehen!«
    Sie hörte ein raues Lachen. »Das ist der Sinn der Sache, du Dummkopf.«
    Eine Gänsehaut legte sich über ihren bebenden Körper. »Bitte, was geschieht mit mir? Was habt ihr vor?«
    Seine Lippen berührten ihre Ohrmuschel, als er sie gegen die raue Wand drückte. »Willst du auch noch geknebelt werden?«
    Sie bewegte hastig ihren Kopf hin und her.
    »Gut«, bewertete er ihr Verhalten und sie hörte, wie eine Tür aufschwang. Der Druck auf ihren Gliedern ließ nach, als er sie von der Wand wegzog und sie in den Raum schob.
    Unsicher verharrte sie dort, wo er sie stehengelassen hatte, und stieß dann einen spitzen Schrei aus, als sie plötzlich den Boden unter den Füßen verlor und von ihm hochgehoben wurde.
    Er lief mit ihr ein paar Schritte, dann landete sie auf etwas, was sich wie ein Stuhl anfühlte.
    »Nein, was soll das?«, kreischte sie und vergaß dabei das ihr auferlegte Sprechverbot. Prompt hatte sie einen Knebel im Mund. »Mhmm.«
    »Tut mir leid, ich will dir keine unnötigen Schmerzen zufügen, dieses Vergnügen obliegt später deinem Meister, aber wenn du mir keine Wahl lässt, kann ich dir natürlich schon einmal eine kleine Kostprobe deines zukünftigen Daseins zukommen lassen.«
    Ein seltsames Zischen erklang und Sofia jaulte überrascht auf, als ihre Hüfte von einem Stock oder Ähnlichem getroffen wurde.
    Mehr aus Wut als aus Schmerz stiegen ihr die Tränen in die Augen. Wie konnte der Mistkerl es wagen, sie zu schlagen. Das »Mhmm«, welches aus ihrem Knebel ertönte, erklang eine Spur wütender.
    »Du willst es nicht anders«, flüsterte er vorwurfsvoll und der nächste Hieb traf sie. Dieses Mal unterdrückte sie einen zornigen Aufschrei, sondern blieb stumm liegen und ertrug das Brennen auf ihrer Hüfte.
    »Na geht doch«, lobte er sie. Seine Hände glitten hinter ihren Rücken, beugten ihn leicht vor und die Bänder lösten sich.
    »Leg deine Hände seitlich ab«, kam der nächste Befehl von ihm und sie tat – die Schläge noch in bleibender Erinnerung – wie ihr geheißen wurde.
    Lederfesseln. Sie konnte inzwischen schon die Unterschiede erfühlen.
    »So liegst du bequemer, als wenn dein ganzes Gewicht auf den Armen lastet. Wir wollen es dir doch so angenehm wie möglich machen.«
    Sie zuckte bei seinen heiseren Worten zusammen und leistete kurz Widerstand, als ihre Beine gepackt, in zwei Stützen gedrückt und mit Lederriemen fixiert wurden, aber ein tadelnder Schlag ließ sie zur Besinnung kommen. Ihre Arme waren schon gefesselt, es gab kein Entkommen, lediglich mehr Schmerzen, wenn sie es darauf

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