Die Entfuehrung der Wochentage
nie wieder in ihrem Leben sehen wollte.
Sie öffnete den Mund, um zu schreien, aber seine Hand legte sich rasch über ihre Lippen und er beugte sich zu ihrem Ohr: »Kein Laut oder ich töte dich und lass es wie einen Unfall aussehen, du Miststück.«
Sie konnte ihn nur wortlos anschauen, da sie vollkommen erstarrt war. Unfähig auch nur mit den Augenlidern zu zucken, wimmerte sie lediglich leise auf, als seine Fingerkuppen über ihre Brüste strichen. »Ich will dich«, schnaufte er erregt. »Du bist ein so geiles Luder.«
Sie schniefte und drückte ihre Hände gegen sein Gesicht und seine Zunge, die angefangen hatte, ihren Hals abzuschlecken.
Angewidert wandte sie sich ab und stemmte ihre ganze Körperkraft gegen Ron, der augenscheinlich Gefallen an ihrem Widerstand fand und mit einem harten Auflachen, ihre Arme niederzwang. »Hat dir immer noch niemand beigebracht, wie man sich als Sklave zu verhalten hat?« Er schüttelte theatralisch seinen Kopf. »Das Sklavenstück Tristan scheint kein guter Umgang für dich zu sein! Aber …«, er verzog seinen Mund zu einem schmalen Schlitz, was wohl ein Lächeln darstellen sollte, »jetzt bin ich ja da, um es dir beizubringen.«
»Fick dich«, sie wusste nicht woher sie den Mut nahm, ihm diese Beschimpfung entgegenzuschleudern, aber vielleicht hoffte sie auch darauf, dass er seine Drohung, sie zu töten, wahrmachte. Denn sie war gerade sehr demoralisiert. Seine erneute Anwesenheit hatte sie komplett überrumpelt und die empfundene Schutzlosigkeit zerfraß den letzten Rest Überlebenswillen.
»Du bist ein Scheißkerl, nicht besser als ein Sklavenstück«, schimpfte sie gedämpft durch seine Hand weiter.
»Ich bring dich um«, knurrte er tatsächlich daraufhin.
»Ja, aber bitte beeil dich, damit ich deine hässliche Fresse nicht länger ertragen muss.«
Sie wollte ihn provozieren. Wenn sie nicht über ihr Leben bestimmen konnte, dann vielleicht Ron.
Sein zornrotes Gesicht leuchtete sogar im schwachen Kabinenlicht besorgniserregend. Sofia zuckte ängstlich zusammen, denn die Finsternis in seiner Stimme erschreckte sie, trotz ihres Stolzes und Mutes, zutiefst. »Das war frech, wirklich frech und äußerst unbedacht, mich so zu reizen.«
Seine Hand glitt zu seinem Gürtel und Sofia nahm an, er würde nach seiner Peitsche greifen, aber stattdessen löste er den Gürtel. Als er ihren fragenden Gesichtsausdruck sah, schüttelte er gehässig seinen Kopf. »Dachtest du, du bekommst die Peitsche? Die Lederriemen sind viel zu milde für dich. Der Gürtel mit seinem harten Leder und der Schnalle ist viel besser geeignet.«
Er baute sich vor ihr auf. »Das wird jetzt wehtun.«
Er schlug zu, das Metallteil traf auf ihren Unterleib und hinterließ einen knallroten Fleck, der sich violett verfärbte. Sie brüllte auf und drehte sie rasch auf die Seite, als er seine Hand erneut erhob.
Wieder wurde sie getroffen, nur dieses Mal am Gesäß, da sie ihren Körper herumgerollt hatte. Der Hieb schmerzte nicht weniger stark als der zuvor. Mit Entsetzen musste sie feststellen, dass er mit aller Wucht zuschlug. Er würde keine Rücksicht auf sie nehmen oder Bedenken haben, wessen Eigentum sie war. Für ihn zählte nur noch seine Wut und wie er sie an ihr abreagieren konnte.
Ihr Mut verflog mit jedem Treffer schneller und machte dafür blanker Panik Platz. Sie schrie inzwischen gellend auf, dazwischen flehte sie ihn sogar an, aufzuhören. Ihr Stolz war, wie sie, nur noch ein Häuflein Elend.
Sie schluchzte auf, als immer mehr Schläge ihr Ziel trafen, schutzlos war sie ihm ausgeliefert, aber ihre Schreie blieben nicht unbemerkt.
Durch einen schwarzen Schleier aus Schmerz und Angst nahm sie Schritte wahr. Sie hörte ein lautes Fluchen. Irgendjemand schrie Ron an, die Hiebe hörten auf und plötzlich waren die grau-blauen Augen von Tristan knapp vor ihrem Gesicht.
Sie bekam davon nicht mehr viel mit.
Van Darkson
Tristan schlug die Tür so energisch auf, dass Rene verwirrt aufsah. »Oha, was ist passiert?«
Die dunkle, aufgebrachte Miene des Sklaven sprach Bände und keinen davon wollte Rene lesen, wenn er ehrlich war. Selten hatte er van Darksons Eigentum so wütend erlebt. Der junge Sklave zitterte am ganzen Leib und war kaum fähig, einen vernünftigen Satz herauszubringen.
»Er war wieder da, der Mistkerl, ich bring ihn um, das Schwein, ich hab es ihm gesagt, nein gewarnt, dass er keine Rechte an ihr hat. Er wird dafür bezahlen.«
»Beruhig dich und dann beginn von vorne«,
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