Die Entfuehrung der Wochentage
Hintern mit dem Polster Bekanntschaft machten. Er notierte ihr Aufseufzen mit einem fragenden Stirnrunzeln.
»Tristans Bestrafung«, erklärte sie knapp.
»Also hat er dich doch bestraft?« Hoffnung schwang in seinen Worten mit, sehr zum Missfallen von Sofia.
»Ja.«
»Ja, aber?«, fragte Tom ungehalten nach, der ahnte, dass sie ihm einen entscheidenden Teil verschwieg.
Sie zog es vor, seine Frage unbeantwortet zu lassen. Es ärgerte sie insgeheim, dass sie sich in ihrer Not und Aufregung verplappert hatte. Jetzt war es gewiss, sie würde ihre Strafe kriegen - unter der Aufsicht von Tom höchstpersönlich, wie sie vermutete.
»Jetzt rede schon, kleine Sofi.«
»Nenn mich nie wieder ‚kleine Sofi‘. Dieser Kosename steht nur Leon zu.«
Er starrte sie entgeistert an, als hätte sie komplett den Verstand verloren. »Ich bin Leon.«
»Nein, Leon hat nie existiert. Du bist Tom van Darkson und der hat kein Recht, mich so zu nennen.«
Er beugte sich vor. »Hör mal, ich kann dich nennen, wie ich will. Schlampe, Prinzessin, kleine Sofi, Sklavin. Es steht mir frei.« Seine Stimme senkte sich gefährlich ab. »Aber dein größtes Problem wird nicht sein, wie ich dich nenne, sondern was ich alles mit dir machen kann, wenn ich Lust dazu habe.«
»Eher sterbe ich«, fauchte Sofia und entblößte dabei ihre Zähne wie eine Raubkatze »Als deine siebte Frau zu werden.« Er wirkte wenig beeindruckt von ihrer Drohung, sondern lümmelte sich ins Sofa zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Nacken. »Tristan hat dir also von meiner exklusiven Sammlung erzählt.«
»Perverser Sammlung«, verbesserte sie ihn und kniff wütend ihre Augen zusammen.
Er lächelte leicht. »Wenn du die Frauen derart abwerten möchtest, dann sei es dir auch erlaubt, sie so zu betiteln.«
Sie knetete nervös ihre Hände, bis sich die Knöchel rot verfärbten. Er hatte ihr geschickt den Wind aus den Segeln genommen und sie auflaufen lassen. »Du bist pervers … nicht die Frauen.«
»Also ich habe ganz deutlich herausgehört, dass du gesagt hast: Perverse Sammlung.«
»Du weißt genau, wie es gemeint war«, knurrte sie und entschloss sich gleichzeitig, nicht weiter auf die absurde Konversation einzugehen.
Für ihn schien das Thema ebenfalls beendet, denn er ließ es darauf beruhen und wechselte auf einen anderen Punkt. »Wollen wir mal sehen, wie lange Tris braucht, herauszufinden, dass du verschwunden bist.«
Er bugsierte seine Hand mit der klobigen, aber sündhaft teuren Uhr in sein Blickfeld und drückte auf eine kleine Stoppuhr. »Was meinst du?«, meinte er kalt grinsend. »Für jede Minute einen Peitschenhieb?«
Sofia hatte dazu keine Meinung.
»Nein«, änderte Tom seine Entscheidung und strahlte sie dabei an, als hätte er gerade eine grandiose Idee gehabt. »Für jede Minute zwei Peitschenhiebe. Einen von mir und einen von dir.«
»Was?«, entfuhr es Sofia empört. »Ich lass mich nicht auf euer Niveau hinab. Ich peitsche niemanden aus, nur weil du es befiehlst.«
Etwas veränderte sich im Blick des Herrn. Die zur Schau getragene Gelassenheit bröckelte, und hätte Sofia ihn ein wenig besser gekannt, dann hätte sie nicht weitergeredet. Aber so lief sie direkt in ihr Verderben. »Ihr seid doch alle krank!«
»Kleine Sofi«, raunte er und seine Ansprache entbehrte jeglicher Zärtlichkeit, die sonst ein Kosename innehatte. »Es gibt viel, viel schlimmere Bestrafungsmethoden als die Peitsche. Möchtest du wissen, was das ist? Bist du so neugierig, ja?!«
Nein. Sie hatte nicht den Mut und die Courage, das herauszufinden. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Fingernägel gruben sich in ihre Innenseiten.
»Also, wie lautet deine Entscheidung? Wirst du tun, was ich von dir verlange oder bist du bereit, neue …ähm… einprägsame Erkenntnisse zu gewinnen?«
Ihre Lippen zitterten, als sie ein leises »Ja«, hauchte, »ich werde ihn auspeitschen.«
Zufrieden streckte sich Tom aus und kreiste mit seinen Füßen in der Luft. Dann hielt er inne, setzte sie wieder auf den Boden ab und horchte.
»Oh, es scheint loszugehen. Ich kann panische Schritte auf dem Flur hören.«
Verzweifelte, wütende Rufe drangen gedämpft zu Sofia und Tom vor. Füße hetzten durch den Gang und
Türen wurden auf- und wieder zugeschlagen.
Der Herrscher lächelte versonnen und blickte auf seine Uhr. »Schon zehn Minuten und ich wette mit dir, dass weitere zehn vergehen werden, bis Tris sich zu mir traut, um mir zu beichten, dass du
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