Die Entfuehrung der Wochentage
ihren Bauch, hin zu ihrem Rippenbogen und verweilten auf ihrem Brustansatz. »Das war deine Strafe.« Mit diesen sanften, aber keinesfalls mitfühlenden Worten hob er ihren Körper hoch und trug Sofia zu einem großen Bottich.
Ihre Augen weiteten sich ängstlich, aber er schüttelte seinen Kopf. »Wie ich schon sagte, keine Strafe mehr.«
Er setzte sie in die Wanne, machte ihr den Knebel ab und holte einen Wasserkrug, den er mit lauwarmem Wasser füllte.
Er goss einen kleinen Schwall über ihren Leib, wusch den Schmutz und Schweiß von ihrer Haut. Er tauchte den Schwamm ins klare Wasser und drückte ihn über ihrer Stirn aus, liebkoste mit dem Lappen ihren Nacken und fuhr ihren Rücken hinab.
Als er sie so gesäubert hatte, zog er ihren Körper hoch. Sie lehnte sich willenlos gegen seinen Oberkörper und er umschloss sie mit seinen starken Armen.
Sie versank in seiner Umarmung. Er hörte sie leise Schluchzen.
»Ich bring dich ins Bett«, nuschelte er durch ihr Haar. Wie ein kleines Hündchen folgte sie ihm brav durch die Gänge und sie muckte auch nicht auf, als er die Fessel um ihr Fußgelenk legte, bevor er sie vorsichtig, aber nachdrücklich auf die Matratze bettete.
»Schlaf, Sonntag, du musst dich erholen.« Er breitete eine Decke über ihren nackten Leib aus, gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und verschwand dann leise.
Sein Weg führte in sofort in Mittwochs Zimmer. Er brauchte jetzt einen ordentlichen Fick. Sonntag war durch Rons Aktion verdorben worden, daher durfte er sie noch nicht anrühren, jedenfalls nicht auf diese Art und Weise, aber bei Mittwoch brauchte er keine Hemmung zu haben. Sie liebte seinen Schwanz. Er hätte sich zwar gerne an Sofia vergriffen, aber außer Tristans Glied ertrug sie derzeit noch keins in ihrer Nähe. Ihm vertraute sie schon. Ihm nicht. Schade – aber unwichtig.
Freund oder Feind
Sofia wälzte sich auf dem Bett herum, sie war kaum fähig, eine erträgliche Position zu finden, in der ihr nicht alles wehtat. Als sie nach einigen Minuten immer noch keine angenehme Lage gefunden hatte, richtete sie sich stöhnend auf. Die Kette an ihrem Fuß klirrte. Sie warf dem Eisenteil, das jede Hoffnung auf Flucht im Keim erstickte, einen vernichtenden Blick zu. Eine allumfassende Hilflosigkeit nahm von ihr Besitz, als sie daran dachte, dass sie dieses perfide Spiel jetzt jeden Sonntag durchmachen musste. Zwar nicht in der Heftigkeit und Intensität das hatte ihr Dienstag, die ihr Wasser gebracht hatte, versichert, aber in dem gleichen, widerlichen Zimmer. Nie wieder wollte sie diesen Raum betreten müssen.
Ächzend hievte sie sich vollständig hoch. Sie tapste mit wackligen Schritten zu dem Fenster, öffnete die Läden und beäugte sehnsüchtig den kleinen, grünen Innenhof mit seinen bunten Papageien und den einladenden Sitzgelegenheiten.
Ihre Kehle war vom Schreien heiser und trocken, trotzdem fand sie bei dem Anblick, der sich ihr bot, zu ihrem inneren Frieden zurück.
»Hallo«, ertönte es fröhlich und ein Gesicht erschien vor Sofias Gefängnisfenster. »Du musst Sonntag sein. Nicht wahr? Montag und Dienstag haben schon berichtet, dass du ausprobieren wolltest, wie es ist, den Herrn böse zu machen.«
Sofia bestaunte die Frau mit den lebendigen, strahlenden Augen und den kleinen Lachfältchen. Sie wirkte so gelassen und heiter, dass Sofia überzeugt war, die Frau könne keine Sklavin sein, bis sie den verräterischen Armreif an ihrem linken Handgelenk entdeckte.
»Wer bist du?«
»Oh ja, wie unhöflich von mir, ich bin Donnerstag.«
»Nein, wie heißt du wirklich?«, wollte Sofia wissen, die gar nicht daran dachte, sich dem perfiden System zu unterwerfen. Sie hatte einen Namen, die anderen Frauen hatten einen, sie waren keine Wochentage.
Das Mädchen mit den rotbraunen Haaren kicherte. »Du bist wirklich so störrisch, wie sie erzählt haben. Du willst nicht aufgeben.« Sie legte den Kopf schief. »Aber am Ende wird er gewinnen, du wirst nur länger leiden als nötig. Das ist der ernüchternde Preis für deinen Widerstand. Aber zurück zu deiner Frage, ich bin Donnerstag, ich habe keinen anderen Namen mehr.«
Sie trat ganz nah ans Fenster heran und streckte ihre Hand nach Sofia aus, die reflexartig zurückwich.
»Oh, keine Angst, ich tue dir nichts«, flüsterte Donnerstag und schmiegte ihre Hand an Sofias Wange. Nach einer kurzen Weile, in der sie beide dagestanden und nichts gesagt hatten, zog Donnerstag ihren Arm wieder zurück. »Wehre dich nicht
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