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Die Entlarvung

Titel: Die Entlarvung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Evelyn
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nichts Weltbewegendes passieren. Außerdem kannst du dich so weiter um Leo Derwent und Gloria King kümmern.«
    »Stimmt«, gab sie zu. »Er hat sich diese Woche wieder mit ihr verabredet. Was immer die beiden auch gemeinsam haben mögen … Aber er ist clever, das muß man ihm lassen.«
    »Und er haßt King«, ergänzte Ben. »Wir wissen also, daß King irgendeinen Deal in den Staaten plant, daß er sein hübsches Töchterchen mit ins Spiel gebracht hat und daß er auf den Lordtitel aus ist. Paßt alles perfekt zu seinen Eroberungsstrategien, was den Herald betrifft. Nicht auszudenken … er wäre dann der größte und mächtigste Verleger im ganzen Land. Alle würden vor ihm kuschen, selbst unsere Königin wäre vor jemandem wie ihm nicht sicher. Großer Gott, da läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter.«
    »Deshalb kommt es auch auf jeden Tag an«, klagte Julia. »Wieso mußten die Petersons ausgerechnet jetzt nach Frankreich fahren?«
    Er zuckte mit den Schultern. Sie ging unruhig auf und ab. Seit dem Mord an Jean Adams hatte er sie nicht mehr so angespannt erlebt. Sie litt immer noch sehr unter Schuldgefühlen und ließ sich in dieser Hinsicht überhaupt nicht helfen. »Ich habe heute mit Lucy gesprochen«, sagte er, um sie abzulenken.
    Julia blickte ihn für einen Moment verständnislos an. »Lucy … ach ja, natürlich. Wie geht es ihr?«
    »Ihr ist immer noch übel«, berichtete Ben. »Aber sie hat sich jetzt ihrer Mutter anvertraut. Sie hat die Neuigkeit besser aufgenommen, als Lucy erwartet hatte. Sie ist jedoch nicht sonderlich begeistert darüber, daß ich wieder auf der Bildfläche erschienen bin. Ich fände es schön, wenn du Lucy endlich auch kennlernen würdest. Warum fahren wir übers Wochenende nicht nach Birmingham? Sie hat schon so oft nach dir gefragt.«
    Julia strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sie war erschöpft und leicht gereizt. Das Abwarten zehrte an ihren Nerven. Sie wollte nach Jersey, nicht nach Birmingham, wo die schwangere Tochter ihres Liebhabers auf ein Treffen hoffte.
    »Ben, Darling«, sagte sie. »Ich würde lieber noch ein wenig damit warten. Ich habe im Moment nur meine Reise nach Jersey im Kopf und wäre bestimmt keine gute Gesellschafterin. Warum besuchst du deine Tochter nicht allein?«
    »Damit du hier herumsitzt und dir alle Nägel abkaust? Auf keinen Fall. Wir besuchen sie ein andermal.«
    »Wir könnten meine Eltern besuchen und mit ihnen zu Mittag essen«, schlug Julia spontan vor. »Sie fragen immer nach dir. Ich habe mich eine Zeitlang nur wenig um sie gekümmert. Meine Arbeit hat mich zu sehr in Anspruch genommen. Außerdem gefiel ihnen Felix nicht. Und sie haben sich hauptsächlich nur für meinen Bruder und seine Kinder interessiert … deswegen war ich ziemlich eifersüchtig. Aber mittlerweile sind wir uns wieder sehr nahegekommen. Ich würde sie gern vor Weihnachten noch sehen. Das nächste Mal fahren wir dann zu Lucy, ja?«
    »Na gut«, willigte er ein. »Wieso nicht? Ich wollte schon immer einmal sehen, wo all diese Gene herkommen. Ist einer von den beiden auch rothaarig?«
    »Nein.« Julia lächelte ihn an. »Daddys Vater hatte rote Haare. Von ihm werde ich sie wohl geerbt haben. Bist du sicher, daß du nicht lieber zu Lucy gefahren wärst? Ich wäre gern mitgekommen, muß aber erst diesen Trip nach Jersey hinter mich bringen, verstehst du?« Sie seufzte. »Die Sache ist so wichtig. Wenn ich nur morgen schon fahren könnte!«
    »Tja, da dies nicht möglich ist, entspann dich doch endlich. Ruf deine Familie an und kündige unseren Besuch an. Vielleicht können wir am Sonntag hinfahren. Ich hasse Sonntage in London. Alles ist dann so tot.«
    »Das habe ich gar nicht gewußt«, sagte Julia. »Warum hast du nicht eher etwas gesagt? Wir hätten doch einige Ausflüge unternehmen können.«
    »Du hast mich schon reichlich entschädigt. Unsere Vormittage im Bett fand ich ganz besonders angenehm.«
    »Jetzt etwa nicht mehr?« fragte Julia mit gespielter Empörung.
    »Nein«, witzelte er. »Leider muß ich dir sagen, daß du mich in letzter Zeit ganz schön abstößt. Hast du das etwa noch nicht bemerkt?«
    »Nein«, parierte Julia, »eigentlich nicht. Wenn ich da an die letzte Nacht denke … Wie kommt es nur, daß du mich immer so leicht herumkriegst? Wieso springe ich so auf dich an?«
    »Weil du verrückt nach mir bist«, erklärte Ben ernst. »He, hör auf, mich mit Kissen zu bewerfen. Geh und ruf deine Mutter an.«
    Während Julia telefonierte,

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