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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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mein Gefühl sagt mir, dass es jemand hier in der Stadt ist.«
    Dumond rief Rapp aus dem Zimmer nebenan zu sich. Rapp und Coleman gingen ins Esszimmer zurück und sahen Marcus Dumond grinsend an seinem Platz sitzen.
    »Ich habe ein paar Neuigkeiten über deinen Mann«, verkündete er und zeigte auf den mittleren der drei Bildschirme. »Er hat seinen Handy-Account bei Sprint, und er ist dort unter dem Namen Tom Jones registriert. Es sieht so aus, als hätte er für ein Jahr im Voraus bezahlt.«
    »Womit hat er bezahlt?«, wollte Rapp wissen.
    »Mit einer Mastercard. Er hat seinen Kreditkarten-Account einen Monat später aufgelöst. Die Rechnung ging an eine Adresse in Falls Church. Wir können ja mal nachsehen, aber ich glaube, das dürfte eine Sackgasse sein.«
    Rapp pflichtete ihm bei. »Was hast du sonst noch für mich?«
    »Da ist etwas, das dich interessieren dürfte.« Dumond zeigte auf den Bildschirm zu seiner Linken. »Das ist ein Plan vom Stadtzentrum, vom Capitol Hill bis zum Potomac. Diese kleinen roten Punkte, die du da siehst, sind alles Handymasten, die von Sprint betrieben werden.« Dumond scrollte die Seite hinunter. »Das hier ist eine Liste aller Anrufe, die in den vergangenen dreißig Tagen an dieses Telefon gingen.«
    Rapp sah sich die Liste an. »Was ist mit den Anrufen, die er selbst getätigt hat?«
    »Fehlanzeige. Er ist nicht dumm. Er weiß, dass jemand genau das tun könnte, was ich gerade mache. Hier endet unsere Spur.«
    »Verdammt.«
    »Es ist vielleicht noch nicht alles verloren. Ich habe da noch eine Information, die vielleicht nützlich sein könnte.« Dumond holte den Stadtplan auf den Bildschirm zurück. »Fast die Hälfte der Anrufe, die er erhalten hat, gingen über diesen Masten.« Dumond zeigte auf einen Punkt vier Blocks westlich des Weißen Hauses. »Außer diesem Mast gibt es noch einen zweiten in Georgetown, der recht oft im Spiel war, und dann noch einen auf dem Capitol Hill. Alles andere kommt nur vereinzelt vor.«
    Rapp ging in die Knie und betrachtete den Bildschirm. »Kannst du mir die Anrufe nach der Tageszeit sortieren?«
    »Bin schon dabei. Ich sortiere sie nach Handymast, Wochentag und Uhrzeit.«
    »Wann hast du erste Ergebnisse?«
    »In ein, zwei Stunden, würde ich sagen.«
    »Gute Arbeit, Marcus.« Rapp blickte zu Coleman zurück und zeigte auf den Bildschirm. »Sieh mal, was da zwei Blocks von diesem Handymast entfernt ist.«
    Coleman blickte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm. »Die George Washington University.«
    »Nein.« Rapp fuhr mit dem Finger ein paar Zentimeter nach unten. »Das State Department.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Stelle. »Jede Wette, dass der Kerl im Außenministerium sitzt.«
    Coleman blickte stirnrunzelnd auf den Bildschirm. »Warum im Außenministerium? Er könnte genauso gut im Weißen Haus arbeiten oder …« Er sah sich weiter auf dem Plan um. »In der Weltbank, vielleicht auch in der Federal Reserve Bank. Verdammt, sogar die UNO hat ein Büro hier in der Gegend.«
    »Es ist das Außenministerium – das steht für mich fest. Erinnere dich doch daran, was uns Irene Kennedy über Außenminister Midleton erzählt hat. Er hat sie am Samstagmorgen angerufen und gefragt, ob die Agency irgendetwas mit Hagenmüllers Tod zu tun hat.«
    Coleman rief sich in Erinnerung, was Irene Kennedy genau gesagt hatte. Es war tatsächlich auffällig, wie schnell Midleton sich der Sache annahm. Coleman hatte mit einem Mal ein ziemlich mulmiges Gefühl. Wenn das Außenministerium tatsächlich in die Sache verwickelt war, dann konnte die Geschichte noch ziemlich unangenehm werden. »Möglich, dass da was dran ist – aber wir sollten sofort mit Irene darüber sprechen.« Er überlegte einen Augenblick und fügte schließlich hinzu: »Und wir sollten das nicht über das Telefon machen.«
     
    Senator Clark hatte die Hauptdarsteller in seinem Plan um sich versammelt. Sie saßen in einem der schalldichten Briefing Rooms des Geheimdienstausschusses im ersten Stock des Hart Building. Clark saß mit einem Glas Scotch in der Hand an einem Ende des langen schwarzen Tisches. Es war wenige Minuten vor fünf Uhr nachmittags. Er wartete normalerweise bis nach fünf Uhr, bis er seinen ersten Drink zu sich nahm – doch heute machte er eine Ausnahme. Er bemühte sich, die anderen in eine entspannte Stimmung zu versetzen, insbesondere seinen Kollegen Rudin. Der demokratische Abgeordnete saß links von Clark und wirkte so mürrisch wie immer. Midleton

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