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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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zu keiner Einigung kommen.«
    »Warum drohen Sie ihm nicht damit, dass Sie die Mittel für die Agency kürzen?« Clarks Vorschlag war durchaus ein kleiner Seitenhieb; er wusste, dass Rudin nicht genug Stimmen auf seiner Seite gehabt hätte, um eine solche Maßnahme durchzusetzen.
    »Ich bin ein Mann der Partei, das wissen Sie ja, Hank«, stellte Rudin fest, so als wäre das das Ehrenwerteste, was man über einen Menschen sagen konnte. »Ich kann nicht gegen meinen eigenen Präsidenten vorgehen.«
    »Nun, ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll, Gentlemen. Wenn Ihnen Irene Kennedy nicht passt, dann müssen Sie sich eben etwas einfallen lassen, wie Sie den Präsidenten überzeugen können.«
    Midleton rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her, bevor er antwortete. »Wenn Sie einen Kandidaten vorschlagen würden, mit dem wir alle besser leben könnten, dann würden wir mit Ihrem Vorschlag zum Präsidenten gehen und dafür eintreten.«
    Clark tat so, als wäre er überrascht. »Ich soll also den Bösen spielen?«
    Midleton gefiel der Ausdruck nicht besonders, doch er nickte schließlich.
    »Würden Sie mir verraten, warum ich das tun sollte?«
    »Weil es ungefähr tausend Leute in der Stadt gibt, die den Job besser machen würden als Irene Kennedy.«
    Clark nickte bedächtig. »Ich werde darüber nachdenken.« Er blickte auf die Uhr. »Ich müsste jetzt weg. Gibt es sonst noch etwas?«
    Die beiden Männer verneinten, und Midleton fügte schließlich hinzu: »Denken Sie in aller Ruhe über die Sache nach. Wir könnten einander helfen.«
    Clark sagte, dass er sehen würde, was sich machen ließe, und ging hinaus. Als er draußen war, wandte sich Rudin seinem Parteikollegen zu. »Ich glaube, er wird mitspielen. Mit Hank komme ich schon klar.«
    »Ich hoffe, du hast Recht. Ich glaube nicht, dass unsere Außenpolitik noch mehr von dieser Cowboymentalität verträgt.«
    »Keine Sorge, ich mach das schon.«
    Midleton konnte die Sache nicht ganz so optimistisch sehen; die Kränkung, die ihm der Präsident zugefügt hatte, nagte immer noch an ihm. Hayes hatte sich offenbar zu einem Falken entwickelt. Es musste irgendwie gelingen, ihn von Irene Kennedy abzubringen. Midleton wandte sich wieder seinem Parteifreund zu. »Vielleicht wäre es doch keine schlechte Idee, wenn du sie vor deinen Ausschuss zitieren würdest.«
    Rudin runzelte die Stirn. »Warum sollte ich den Republikanern die Chance bieten, politisches Kapital aus der Sache zu schlagen?«
    »Na ja, wenn du aktiv wirst, würdest du ihnen in gewisser Weise den Wind aus den Segeln nehmen, bevor sie sich selbst auf das Thema stürzen können.«
    Rudin fand den Gedanken durchaus überlegenswert. Er würde der Frau gerne einmal zeigen, dass sie nicht tun konnte, was sie wollte. »Ich würde es gerne machen, aber ich will dem Präsidenten nicht schaden.«
    »Keine Sorge, so weit würde es gar nicht kommen. Ich glaube nicht, dass sie ihn da hineinziehen würde.«
    Während Senator Clark auf seine Limousine wartete, konnte er ein zufriedenes Lächeln über den Verlauf dieses Treffens nicht verhehlen. In Deutschland war wohl einiges aus dem Ruder gelaufen – aber jetzt, da ihn diese beiden Komiker so trefflich unterstützten, würde das Endergebnis trotzdem wie gewünscht ausfallen. Die Leute, die seine Kandidatur für die Präsidentschaft unterstützten, würden äußerst zufrieden sein.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

20
    Das Lager befand sich ganz in der Nähe des National Arboretum. Als der graue Dodge Durango um die Kurve geschlittert kam, wartete einer von Dusers Männern bereits bei dem offenen Garagentor. Im nächsten Augenblick verschwand der Wagen in dem alten Backsteingebäude. Der Mann, der Wache stand, blickte sich noch kurz um und schloss dann das Garagentor.
    Duser hielt den Wagen an, ließ aber den Motor laufen. Als er ausstieg, wartete bereits ein Mann mit einem Müllsack. Duser warf seine Maschinenpistole in den Sack und ging zum Heck des Wagens. Sandra Hickock lag im Kofferraum. Er blickte kopfschüttelnd auf die Frau hinunter, deren schönes Gesicht von der Kugel regelrecht zertrümmert worden war. Ein klein wenig war er sogar erleichtert, dass sie tot war; sie war in letzter Zeit ein wenig besitzergreifend geworden. Alles in allem war es wahrscheinlich am besten so – aber im Moment war es natürlich eine lästige Sache. Er trat zur

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