Die Entscheidung liegt bei dir!
kommt es an.
Niemand schuldet Ihnen
die Erfüllung Ihrer Wünsche.
Manchmal brauchen Sie die Kooperation anderer Menschen, um Ihre Wünsche zu erfüllen. Was immer Sie auch tun, Sie werden nicht glücklich verheiratet sein können, ohne dass Ihr Partner mitmacht. Aber die Frage ist: Tun
Sie
alles, was in Ihrer Kraft liegt?
|78| Der Geschäftsmann, der darauf wartet, dass die Kunden zu ihm kommen, kann unter Umständen lange warten. »Aber die Leute sind so kritisch und sitzen auf ihrem Geld!« Besser ist es, zu fragen: Was muss ich tun, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen? Wenn ich nichts tue, wird es nicht besser werden. Das ist die unintelligenteste Art, sein Leben zu leben: darauf warten, dass meine Wünsche sich von allein erfüllen.
Warten heißt: Ich gebe den anderen, den Umständen, den Ereignissen viel Macht über mein Leben. Anerkennen, dass ich allein für die Erfüllung meiner Wünsche verantwortlich bin, hat den großen Vorteil, dass wir die Macht zurückgewinnen. Wir hören auf zu warten und sind frei zu handeln.
Es gehört nicht viel Fantasie dazu, um zu sehen, dass Menschen, die die Verantwortung für die Erfüllung ihrer Wünsche übernehmen, glücklicher leben als solche, die die Verantwortung anderen zuschieben. Ihr Leben wird einfacher, berechenbarer. Sie verlieren die Angst.
Bescheiden statt Entscheiden
Viele Menschen leiden leise, aber hartnäckig und ausdauernd – und das freut die Psychotherapeuten, auf deren Sofas die »Opfer« für viel Geld ihr Schicksal beklagen dürfen. Ich kenne Menschen, die schon über 30 Jahre mit einem Partner zusammenleben, den sie schon lange nicht mehr lieben. Ich kenne Unternehmen, in denen alle stöhnen – aber alle sind noch da. Viele arbeiten Jahrzehnte in einem Beruf, der ihnen noch nie wirklich Freude gemacht hat. Und sie bauen ein in sich völlig schlüssiges Argumentationsgebäude eigens zu dem |79| Zweck auf, Verantwortung abzuwehren. Veränderungsvorschläge werden als nicht praktikabel abgelehnt und die für sie selbst nachteilige Situation weiter aufrechterhalten. Warum? Eine wichtige Antwort lautet:
Leiden ist leichter als Handeln.
Ein furchtbarer Satz. Aber Menschen erkranken nicht, weil sie ihren Ärger hinunterschlucken, wie uns viele gutmeinende Psychologen immer wieder glauben machen wollen. Sie erkranken, weil sie das Handeln unterdrücken. Weil sie sich lieber bescheiden als entscheiden.
Der oben stehende Satz ist zugleich ungemein erkenntnisreich, weil er einen gewaltigen Anteil menschlichen Verhaltens erklärt. Denn Handeln ist immer mit Unsicherheit, mit Angst verbunden. Es ist die Angst vor dem Unbekannten, die uns davon abhält, Veränderungen zu riskieren. Nichts hypnotisiert Menschen mehr als die eigene Angst. Die Erwartung von Schmerz. Dauerbesorgtsein als Lebensprinzip.
Kommt hinter der »roten Linie« wirklich etwas Besseres? Vielleicht komme ich ja nur vom Regen in die Traufe. Und wenn ich bleibe, wo ich bin, weiß ich wenigstens, was ich habe. Der portugiesische Dichter Fernando Pessoa schreibt: »Am Vorabend des Niemals-Abfahrens muss man wenigstens keine Koffer packen.«
Angst heißt immer: Ich halte das Kleine fest; auf das Größere verzichte ich. Da uns aber die Alternative verunsichert, da wir oft nicht glauben, dem Größeren gewachsen zu sein, versuchen wir, den Status quo mit allen Mitteln zu rechtfertigen. Ein selbsthypnotisches Versteckspiel findet statt: »Es geht nicht, weil …« So treten wir auf der Stelle und verfangen uns im Programm »Keine Wahl!«. Aber:
|80| Wer sich entschließen kann,
besiegt den Schmerz.
Aber wohin soll ich denn gehen? »Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiß ich nicht. Dass es aber anders werden muss, wenn es besser werden soll, weiß ich!«, meinte einst der Physiker und Zeitgenosse Goethes Georg Christoph Lichtenberg. Ob es besser wird, können Sie in der Tat mit Sicherheit selten voraussagen. Wenn Sie handeln, stehen die Chancen, das zu bekommen, was Sie wollen, vielleicht 50 zu 50. Wenn Sie es jedoch nicht riskieren, können Sie zu 100 Prozent sicher sein, es
nicht
zu bekommen.
Was immer Sie vielleicht auch verlieren: Sie werden immer auch etwas gewinnen – wenn Sie bereit sind, das anzuerkennen. Deshalb hat die verbreitete Sehnsucht nach Sicherheit so viel Selbstzerstörerisches. Dabei gibt es nur eine Sicherheit, und die ist 2 Meter lang, aus Holz und unter der Erde. Viele Menschen zahlen aber für das Streben nach einer fiktiven Sicherheit einen hohen
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