Die Entscheidung
wurde. Er hoffte, dass die Aufständischen sich ein wenig beeilen würden. Der Sonnenaufgang war nicht mehr weit, und er wollte den Tag wirklich nicht in irgendeiner Höhle verbringen.
Der Felsen hier war sicherlich so gut wie jeder andere auch. Geduldig setzte William sich darauf und wartete.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Kaltblüter in Sicht kamen. Es war immer noch dunkel und die Warmblüter waren sicherlich im Haus, um sich auszuruhen. Es genügte, dass sie tagsüber alleine Wache halten mussten. Da mussten sie nicht auch noch nachts Streife laufen.
„Bist du sicher, dass es hier ist, Liebes?“, fragte ein gut aussehender Mann mit schmal geschnittenem Gesicht.
Er hatte eine sehr gerade Körperhaltung und strahlte viel Selbstvertrauen aus. Außerdem schienen die anderen alle auf sein Kommando zu hören.
„Ich bin mir sicher“, zischte die Frau an seiner Seite. „Also wag es ja nicht, meine Gabe infrage zu stellen.“
Der Mann machte eine entschuldigende Geste und schnipste dann mit den Fingern. Sofort standen drei Kaltblüter an seiner Seite.
„Sucht das Gelände ab und findet den Eindringling“, forderte er.
William lächelte müde. Er war nur wenige Meter von dem Mann entfernt und konnte alles wunderbar beobachten. Er musste nur den richtigen Moment finden, um sich zu zeigen. Die Aufständischen kannten ihn schließlich nicht und würden ihn sicherlich für einen Spion halten.
Aber in diesem Moment sah er ein bekanntes Gesicht.
„Coal“, rief er. „Ich freue mich dich wiederzusehen.“
Der Gefährte von Cynthia trat irritiert nach vorne. Der Anführer blickte misstrauisch um sich.
„Was geht hier vor, Coal?“, fragte er. „Hast du jemanden eingeladen?“
„Nein“, sagte Coal und hob abwehrend die Hände. „Aber ich glaube, ich weiß jetzt, wer unser Besuch ist. Kommst du, um alte Freundschaften zu pflegen, William?“
Er lächelte und William machte sich sichtbar. Er war es so leid sich zu verstecken. Und er musste einfach irgendjemandem vertrauen.
„Wo ist deine hübsche Frau, Coal. Und eure kleine Tochter?“
Coal zuckte mit den Schultern.
„Sie schlafen beide. Genau wie der Rest der Warmblüter.“
Coal wandte sich dem Anführer zu.
„Alexander. Das hier ist William. Er war lange Ausbilder in der Force der Ältesten. Aber er hat sich auf der Insel als Freund gezeigt, und Cynthia und Jason halten große Stücke auf ihn.“
Alexander nickte.
„Die Tatsache, dass du dich freiwillig zu erkennen gibst, spricht eindeutig für dich, Fremder“, erklärte er. „Ich hoffe, du wirst verstehen, dass wir dich trotzdem vorerst fesseln müssen. Nur um sicherzugehen.“
William seufzte und streckte Alexander seine Hände entgegen.
„Das hatte ich schon erwartet“, sagte er. „Kein Problem. So langsam gewöhne ich mich daran.“
Kapitel 24
Gedächtnisverlust
Das erste, was George auffiel, war, dass er sich nicht in seinem Zimmer befand. Er war nicht in seiner WG und auch nicht im Haus seiner Eltern oder in irgendeinem anderen Haus, das er kannte. Und er hatte das dumme Gefühl, dass er eigentlich wissen müsste, wo er sich befand.
„George?“
Er wandte sich um. Neben seinem Bett stand die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Ihr langes schwarzes Haar glänzte und er hätte ihr wunderschönes Gesicht stundenlang ansehen können, ohne sich dabei zu langweilen. Aber es hatte jemand anderes gesprochen. Eine unscheinbare junge Frau mit rotbraunem Haar und breiten Hüften stand neben der Schönheit und sah ihn besorgt an.
„Wie fühlst du dich?“
„Ich … Mir geht es gut. Danke. Aber … Wer seid ihr und was macht ihr in meinem Zimmer?“
„Nun. Um genau zu sein, ist es das Zimmer meiner Mutter“, erklärte die junge Frau, aber das schöne Wesen neben ihr machte eine Geste, als wollte sie ihr das Wort abschneiden.
„Nicht zu viele Informationen, Swana“, sagte sie.
Dann ergriff sie Georges Hand und prüfte seine Vitalzeichen.
„Ich bin Laney, deine Ärztin. Du hattest einen Unfall und hast einen Teil deines Gedächtnisses verloren. Was ist das Letzte, woran du dich erinnern kannst?“
George sah sich verwirrt um und sein Blick blieb an einem jungen Mann hängen, den er bisher gar nicht bemerkt hatte. Er sah sehr gut aus und hatte interessanterweise verschiedenfarbige Augen. So etwas sah man äußerst selten.
„Ich habe dir gesagt, dass es eine blöde Idee ist“, sagte der Mann und trat ein paar Schritte näher. „Wahrscheinlich weiß er jetzt
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