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Die Epidemie - Teil 1

Die Epidemie - Teil 1

Titel: Die Epidemie - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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als ich und sollte eigentlich in der Blüte seines Lebens stehen, doch er saß hier, gefangen in seinem stählernen Käfig.
    Es wäre für mich ein Leichtes gewesen, mich einfach umzudrehen und aus dem Haus zu verschwinden. Doch aus einem unerklärlichen Grund konnte ich ihn nicht einfach so hier sitzen lassen.
    Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf und ich stellte mir die Frage, ob ich ihn vielleicht von seinem Leiden erlösen sollte. Er war zwar infiziert, doch Töten war bestimmt auch in dieser düsteren Zeit eine große Sünde.
    Um meine eigene Haut zu retten, hatte ich heute bereits zweimal zugeschlagen, ohne darüber nachzudenken, wie sich dieses Handeln auf mein weiteres Leben auswirken würde. Doch jetzt ging es um das gezielte Töten eines Wesens, auch wenn der menschliche Anteil in Wahrheit nur sehr gering war.
    Seine glasigen Augen schauten mich an, doch sein Blick schweifte umher. Er konnte keinen festen Punkt in meinem Gesicht fixieren. Der Mann war völlig orientierungslos und sein Verhalten erinnerte mich an das eines Betrunkenen.
    Ich konnte ihn hier nicht einfach verrotten lassen. Zum einen war er leichte Beute für die Kreaturen, die es nicht schafften ihren Hunger an nicht infizierten Menschen zu stillen und zum anderen ging von ihm immer noch eine kleine Gefahr aus.
    Mein Entschluss stand fest und damit ich im letzten Augenblick nicht doch einen Rückzieher machte, musste ich sofort handeln.
    Auf dem Beifahrersitz lag ein altes, flaches Kissen. Der Bezug war ganz verschmutzt und faserig, doch das Kissen war für die Umsetzung meines Plans ganz nützlich.
    Mir war klar, dass ein lauter Schuss ungebetene Gäste anlocken würde. Den Soldaten aber mit meinem Metallstab zu erschlagen, erschien mir zu grausam. Außerdem hatte ich keine Möglichkeit weit genug auszuholen, um die Sache mit einem Hieb zu beenden.
    Ich nahm das alte Kissen und knickte es in der Mitte. Der dicke Stoff sollte als Schalldämpfer dienen. Ich presste es an den Lauf meiner neuen Waffe und zielte auf die Stirn des Soldaten. Völlig ahnungslos drehte er weiterhin seinen Kopf von einer Seite zur anderen und sah mich mit seinen blutunterlaufenen Augen an.
    Als ich die Waffe in die Hand nahm, fing ich erneut an zu zittern. Jetzt zitterte ich, weil ich bewusst einem Menschen das Leben nehmen wollte.
    Meine Handflächen schwitzten.
    Ich hoffte, dass der Mann dadurch seinen Frieden finden würde die und sprach ein leises Gebet vor mich hin. Erneut zielte ich auf seinen Kopf und schoss!
    Die Rechnung mit dem Kissen ging auf. Auf diese Weise war der Knall kaum zu hören und drang auch nicht nach draußen.
    Trotz meiner schlechten körperlichen Verfassung war der Schuss erstaunlich präzise. Es war ein glatter Durchschuss. Die Kugel traf ihn mitten in die Stirn.
    Sein Körper erschlaffte sofort und fiel auf das Lenkrad.
    Das Kissen legte ich zurück auf den Sitz, steckte die Pistole in meine Hose und kletterte rückwärts aus der Kabine heraus.
    Ich verließ das Wohnzimmer und stand wieder im Flur. Nun hatte ich zwar zwei Waffen gefunden, doch der Vorfall mit dem Soldaten warf einen dunklen Schatten auf diesen kleinen Erfolg.
    Die Sonne war fast vollständig hinter dem Horizont verschwunden und die Dämmerung brach herein. In der Dunkelheit konnte ich meine Flucht auf gar keinen Fall fortsetzen. Heute Nacht musste mir dieses Haus als Unterschlupf dienen.
    Die Küche befand sich am Ende des Flurs. Es war ein großer Raum, der gleichzeitig als Esszimmer diente. Der lange Holztisch ließ darauf schließen, dass dieses Haus von einer großen Familie bewohnt wurde.
    Mein Hunger führte mich zum Kühlschrank. Ich öffnete ihm und ein kalter Hauch kam mir entgegen. Dass der Kühlschrank noch funktionierte, war ein Zeichen dafür, dass die Stromversorgung der Stadt noch nicht unterbrochen war.
    Der Kühlschrank war von oben bis unten mit Essen gefüllt. Unterschiedlichste Speisen, Süßigkeiten und Aufstrich jeglicher Art waren dort zu finden.
    Ich stopfte meine Hosentaschen mit den Süßigkeiten voll, füllte meine Hängetasche mit Speisen, die ich gut transportieren konnte und steckte mir ein Stück saftige Wurst in den Mund. Nach all den Strapazen war ich extrem ausgehungert.
    Auf der zweiten Etage befanden sich mehrere Schlafzimmer und ein Bad. Die Sauberkeit und die Ordnung, die in diesem Haus herrschten, trugen für einen Augenblick zu meiner inneren Ruhe bei. Es schien alles so friedlich und harmonisch zu sein. Ich genoss den Moment der

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