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Die Epidemie - Teil 1

Die Epidemie - Teil 1

Titel: Die Epidemie - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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Massenwanderung. Diejenigen, die von einer Verletzung verschont geblieben waren, führten die Gruppe an, gefolgt von etwas langsameren Geschöpfen. Die Verletzten und Verkrüppelten bildeten die Nachhut und schlichen oder krochen langsam auf dem Boden hinter ihnen her.
    Manche von ihnen knallten gegen herumstehende Autos oder wurden von den übrigen in die Enge getrieben und konnten sich aus eigener Kraft nicht aus dieser Falle befreien. Oft steckten sie zwischen den Wagen fest und erkannten nicht, dass sie lediglich drüber klettern mussten. Stattdessen schlugen sie wie wild auf die Motorhauben und gegen die Windschutzscheiben.
    Es waren Männer, Frauen und Kinder. An der Kleidung sah man, dass sie aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kamen.
    Was mich auf den ersten Blick wunderte, war der zielstrebige Gang der Meute. Sie alle gingen in die gleiche Richtung, obwohl die Infizierten meiner Erfahrung nach nur über eine geringe Denkfähigkeit verfügten, verfolgte diese Gruppe ein genaues Ziel.
    Es dauerte nicht lange und ich verstand, wohin ihre Reise ging. Sie wurden von den Schüssen, die ich in der Nacht vernommen hatte, aufgeschreckt und ihr Hunger trieb sie genau in diese Richtung.
    Auch meine Neugier verstärkte sich. Um wen konnte es sich bei den Schützen handeln? Waren es etwa Soldaten, die um ihr Überleben kämpften? Konnte es sich womöglich um andere Zivilisten handeln, die in Besitz von Schusswaffen gekommen sind und sie gegen die Angreifer einsetzten?
    Doch ein anderer Gedanke beschäftigte mich noch stärker. Die Möglichkeit, dass sich mehrere Überlebende gegenseitig beschossen, konnte nicht ausgeschlossen werden. Egal wie absurd dieser Einfall auch zu sein schien, aber auch das war eine der möglichen Erklärungen.
    Im Grunde spielten diese Spekulationen keine Rolle. Egal um wen es sich bei den Schützen handelte, ich wusste, sie würden bald in großen Schwierigkeiten stecken. Diejenigen, die noch nicht von der Seuche heimgesucht wurden, waren in großer Gefahr.
    Der Wanderstrom schien kein Ende zu nehmen. Sie kamen aus allen Richtungen und Seitenstraßen, gesellten sich zu den übrigen Wanderern und folgten ihrem Instinkt.
    Zum Glück war ich auf dem Dachboden in Sicherheit und konnte in aller Ruhe dem Treiben aus weiterer Entfernung zuschauen.
    Es war Zeit für ein Frühstück, denn ich musste zu Kräften kommen. Niemand konnte vorhersagen, was der heutige Tag bringen würde.
    Ich nahm die Speisen aus meiner Tasche und breitete sie vor mir auf dem Boden aus. Auch wenn meine Vorräte für einige Tage reichten, musste ich sparsam damit umgehen und sie mir sorgfältig rationieren. Würde ich den gesamten Vorrat zu schnell verzehren, müsste ich mich erneut in Gefahr begeben, um neues Proviant aufzutreiben.
    Jedes unnötige Abenteuer hätte mich mein Leben kosten können!
    An diesem Morgen musste ich mich mit einem Apfel und einem Stück Schwarzbrot zufrieden geben. Das Frühstück war nicht wirklich üppig und nicht das, was ich gerne esse, aber in meiner Situation konnte ich es mir nicht erlauben, wählerisch zu sein.
    Nun blieben mir noch zwei grüne Äpfel, etwa fünf dicke Würstchen, zwei Spitzbrötchen, eine Gurke, die aber bald gegessen werden musste und die restlichen Stücke des Schwarzbrotes übrig. An Getränken hatte ich noch die beiden Fläschchen, die ich aus dem Büro mitgenommen hatte, zwei eineinhalb Liter Flaschen Mineralwasser und ein Fläschchen Wodka.
    Mich wunderte es nicht, dass ich auch Alkohol im Kühlschrank gefunden hatte, schließlich befand ich mich in Moskau!
    Bei sorgfältiger Aufteilung und ein wenig Selbstdisziplin sollte das Proviant etwa für eine Woche ausreichen.
    Beim Essen kreisten meine Gedanken ständig um die Schützen. Ich hätte gerne gewusst, um wen es sich dabei handelte. Bis auf den Mann in der Eingangshalle, der von den Biestern zerfleischt wurde, hatte ich keine anderen Überlebenden zu Gesicht bekommen.
    Es gab also nur wenige, die der Epidemie nicht zum Opfer gefallen waren. Vielleicht wäre es die beste Lösung gewesen, sich mit anderen zu verbünden und sich zu bemühen mit vereinten Kräften solange am Leben zu bleiben, wie es nur ging.
    Ich mochte mein Versteck. Noch hatte ich hier alles, was ich zum Überleben brauchte. Essen, Trinken, einen Schlafplatz, ein Dach über dem Kopf, das mich vor Niederschlägen schützte und meine Waffen, die ich im Ernstfall einsetzen konnte.
    Mit vollem Mund nahm ich mir das AK-Gewehr vor und betrachtete

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