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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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keineswegs sic her in seiner Haut. Er konnte keine Kräfte fühlen, weder hier noch einen Meter weiter! Auch Tora war mit einem Stein gekommen. Charlie legte ihn neben den ersten und alle drei liefen zurück, um mehr zu holen. Nachdem sie die Grenze deutlich markiert hatten, ging Charlie die andere Seite des Sees ab. Viel vorsichtiger und in viel kleineren Schritten, um dem Wesen im See keine Chance zu geben. Auch hier konnte sie deutlich spüren, wo der Schutz des Jordvätten aufhörte. Zufrieden betrachteten sie eine Viertelstunde später ihr Werk. Zwei Linien aus Stein verliefen nun rechts und links von ihnen, von der Wand der Höhle aus zum See. Würde man eine Gerade von Linie zu Linie quer durch den See ziehen, bekäme man etwa ein bis zwei Meter geschütztes Seewasser. Nicht viel, aber ausreichend um täglich Wasser zu holen. Man musste sich nur innerhalb der festgelegten Grenzen aufhalten, um sicher zu sein. Um ihre Theorie zu beweisen, ging sie vorsichtig zum Ufer des Sees und befüllte herzklopfend und mit zitternden Händen ihrer Wasserflasche! Sie ließ ihren Blick ständig unruhig über das dunkle Wasser gleiten. Nichts! Triumphierend erhob sie sich und ging zu Tora und Kunar hinüber, die im Eingang warteten.
     
    Abends am Lagerfeuer besprachen sie aufgeregt ihre Entdeckung. Charlie hatte auch Kunar und Toras Wasserflaschen prall gefüllt.
    »Wenn ihr wollt, übernehme ich das Wasser holen«, bot Charlie an.
    »Ich kann zumindest die Sicherheit des Jordvätten spüren.« Kunar nickte.
    »Wäre vielleicht nicht verkehrt«, sagte er. »Man muss ja kein unnötiges Risiko eingehen.«
    »Was das wohl für ein Wesen ist«, überlegte Charlie.
    »Ich glaube es ist ein Midgârdsorm«, sagte Kunar. Tora und Charlie sahen ihn erstaunt an.
    »Du meinst so ein Ungeheuer, wie aus dem großen See?« Charlie starrte unwillkürlich auf ihre Hände, die Eir sei Dank fast narbenfrei verheilt waren.
    »Aber leben die nicht in Seen mit Lokesranken?«, fragte Tora zweifelnd.
    »Ja, normal schon. Aber nicht unbedingt.« Charlie erinnerte sich an das efeuähnliche Gewächs aus dem See und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Das einzige was man genau weiß ist, dass ein Midgârdsorm, genau wie andere giftige Tiere, nicht in Seen mit Balderstüpfel wohnen können, weil es giftige Tiere fernhält. Und hier wächst weder das eine noch das andere.« Charlie hatte zwar nicht die leiseste Ahnung was Balderstüpfel war, aber das hier in diesem unterirdischen See nichts wuchs war klar. Welche Pflanze wuchs schon in völliger Dunkelheit? Die Höhle war kahl! Es gab nur Steinwände und dieses dunkle, riesige Gewässer!
    Tora schürzte die Lippen.
    »Ja, kann schon sein«, sagte sie dann.
    »Kein besonders erhebendes Gefühl direkt neben einem Midgârdsorm zu wohnen!« Grimmig starrte sie in die lodernden Flammen des kleinen Feuers.
    »Wenn es ein Midgârdsorm ist, kann er den See jedenfalls nicht verlassen. So gesehen, wäre es gar nicht so schlecht! Wir haben jetzt zumindest Wasser!« Kunar stocherte mit einem langen Stock in der Glut herum.
    Soweit war es schon gekommen, dachte Charlie! Sie befand sich in einer fremden Welt, in der es vor Gefahren nur so wimmelte und sie saß seelenruhig in einer Höhle und freute sich darüber, dass das Seeungeheuer, das ihre Behausung teilte, vermutlich ein Midgârdsorm war!
     
    Am nächsten Tag geschah etwas sehr seltsames. Der Wald kehrte zurück!
    Die weite Ebene, die der zugewanderte Berg geschaffen hatte, war in der vergangenen Woche abgekühlt. Nur an vereinzelten Stellen stiegen noch dünne Rauchsäulen auf. Als Charlie am Morgen aus der Höhle trat, konnte sie bereits einzelne Bäume erkennen, die das neue Land in Besitz genommen hatten!
    Am Vormittag kamen dann Fichtenwichtel und größere Bäume von überall her! Die Ebene wuselte und wimmelte nur so vor umher eilenden Wichteln, die einen geeigneten Standort suchten! Sie rannten für die besten Plätze um die Wette, stießen und schubsten sich gegenseitig und schimpften und wetterten laut, wenn ihnen ein anderer Wichtel zuvorgekommen war.
    Fasziniert beobachteten Charlie, Tora und Kunar das Schauspie l, das den ganzen Tag andauerte. An manchen Stellen konnte man sehen, dass die Wichtelfichten plötzlich sehr schnell und hüpfend davoneil ten. Ihre langen, schwingenden Wurzeln schleuderten sie dabei seltsam ruckartig in die Höhe und stießen gleichzeitig quietschende Lau te aus. An der Stelle, die die Fichtenwichtel auf diese Weise

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