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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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war immer noch beunruhigt und obwohl die Opfer der Nidhöggs zumindest nicht zu Untoten wurden, bekam sie dennoch bei jedem schrillen Schrei in dieser Nacht eine kräftige Gänsehaut. Sie zog ihre Seidenspinnerdecke hoch über den Kopf und war heilfroh über den sicheren Schutz der Höhle und des mächtigen Jordvätten der darin wohnte. Sie lauschte angespannt und fiel irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
     
    Etwa ein und eine halbe Woche später tauchte Biarn wieder auf. Tora, Kunar und Charlie saßen vor der Höhle in der Sonne und gingen ihren Hobbys nach. Charlie las in dem Buch über nordische Mythologie, Tora legte ein kleines, aber sehr kompliziertes Regin und Kunar schnitzte Ornamente in seinen neuen Bogen. Er war sehr geschickt. Diverse Tiere aus Vanaheim zierten bereits seine geliebte Waffe.
    Charlie hatte sich noch nicht an den neuen Biarn gewöhnt. Trotz des Umhanges, dessen Kapuze weit in Biarns Gesicht hing, konnte man erkennen, dass es sich um einen stattlichen Mann handelte. Tora, Kunar und Charlie sahen ihm entgegen. Als er näher kam, zog er die Kapuze ein Stück zurück und gab sein Gesicht zu erkennen.
    »Wäre ich ein Feind, würdet ihr nun in der Falle sitzen«, sagte er mit seiner neuen ruhigen, sehr tiefen Stimme. Toras grüne Augen funkelten Biarn irritiert an. Wie immer sah sie sehr hübsch aus. Sie hatte ihre langen dunklen Haare zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr weit über die linke Schulter hing.
    »Wir können uns ja nicht ständig verstecken! Ein wenig Sonne brauchen wir schon, sonst können wir uns ja gleich begraben lassen!« Biarn lächelte ihr zu.
    »Nein, vermutlich nicht«, sagte er ruhig. Aber Charlie spürte, dass ein Hauch von Besorgnis in seiner Stimme lag.
    »Hier ist nichts Ungewöhnliches zu berichten, schließe ich aus eurer Sorglosigkeit?« Die Frage, die zugleich einer Antwort war, ließ Charlie aufhorchen. Gab es Neuigkeiten?
    »Und, ist Oden wieder auf der Suche?«, entfuhr es Charlie ungewollt sarkastisch. Biarns Blicke ruhten eine Weile auf ihr.
    »Ich sehe, du hast dein Auge wieder verdeckt. Sehr gut.« Er setzte sich zu Tora auf einen Felsblock und betrachtete ihr fast fertiges Regin.
    »Sehr hübsch«, sagte er. »Ja, in der Tat«, sagte er dann. »Oden hat seine Suche mit neuer Kraft aufgenommen.« Charlie starrte Biarn entsetzt an! Es hatte doch bloß ein Scherz sein sollen! Ein schlechter, zugegeben, aber sie hatte niemals ernsthaft daran geglaubt, dass sie selber etwas mit Odens Suche zu tun hatte!
    »Du meinst...«, begann sie und schwieg dann.
    »Ja«, beendete Biarn ihre Gedanken. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit deinem Wiederauftauchen zusammenhängt. Ich weiß nur noch nicht wie und warum. Allerdings vermute ich, dass Oden aus irgendeinem Grund mitbekommen hat, dass jemand oder etwas den Nebel durchquert hat. Nun schon zum zweiten Mal.« Er betrachtete weiterhin Toras Regin und machte ein ernstes Gesicht.
    »Keine Symbole, sehe ich. Sehr klug von dir. Magie ist etwas sehr Kraftvolles. Man sollte immer wissen, was man mit seinen Taten bewirkt.« Tora hob unwillig die linke Augenbraue. Es war eine perfekte Imitation von Biarns ernstem Gesichtsausdruck. Charlie hatte Mühe ein Lachen zu unterdrücken.
    »So!«, sagte Tora von oben herab. »Der weise Biarn hat gesprochen und bemerkt, dass es außer ihm auch noch andere denkende Wesen gibt!« Biarn sah Tora überrascht an.
    »Vergib mir, holde Maid!«, sagte er und lachte zum ersten Mal, seit er der neue Biarn war laut und herzhaft auf. Charlie sah etwas gereizt zu Biarn und Tora hinüber. Sie wusste nicht genau warum, aber sie wäre lieber der Grund für Biarns Heiterkeit gewesen. Es wäre ihr irgendwie lieber gewesen, sie hätte ihn so zum Lachen gebracht. Missmutig über ihre Reaktion, die sie nicht verstand, sprang sie auf und sagte:
    »Ich gehe lieber rein! Wenn ihr in diesem Regen draußen sitzen wollt... Bitte sehr!« Kunar und Tora starrten sie fassungslos an.
    »Was für eine Regen?«, fragte Tora. Charlie zuckte entsetzt zusammen! Ja, was für ein Regen überhaupt? Die ganze Zeit über war strahlender Sonnenschein gewesen. Was war eigentlich mit ihr los?
    »Dieser Regen!«, sagte Biarn plötzlich ruhig. Er hatte Charlie erst überrascht und dann sehr interessiert beobachtet. Tora und Kunar sahen bestürzt zu Biarn auf, der sich erhoben hatte und zu Höhle hinüberging. Und tatsächlich! Noch bevor Biarn den Eingang erreicht hatte, brach das Unwetter los! Es blies zum Sturm auf und

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