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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Bedeutung an.« Charlie nickte. Aber bevor sie sich an die Arbeit machten, wollte Charlie unbedingt noch etwas erfahren.
    »Als du mir das Runen-Orakel vorgelesen hast, hast du zwei Runen übersprungen. Warum?« Biarn nickte langsam und nachdenklich. Dann schien er einen Entschluss zu fassen und holte seinen braunen Beutel hervor. Kurz darauf lagen alle Holzstückchen mit den eingeritzten Runen zwischen ihnen auf dem schneeweißen seidenen Tuch ausgebreitet.
    »Lagaz«, Biarn griff nach der Rune und reichte sie Charlie, »und Kenaz«, er suchte auch diese Rune mit dem Zeichen heraus. »Das Orakel hat über Jahrtausende immer die gleiche Botschaft enthalten. Alle Runen erzählten in irgendeiner Form die gleiche Geschichte. Bis auf zwei Runen.« Charlie sah Biarn gespannt an, der seinerseits nun Charlie aufmerksam beobachtete.
    »Es waren natürlich nicht immer die gleichen Runen auf den gleichen Plätzen. Wie du sicherlich schon bemerkt hast, können verschiedene Runen eine ähnliche Geschichte erzählen.« Charlie nickte stumm.
    »Betreffend der Frage nach Odens Machtsturz, erzählen zwei der Runen in jedem Orakel nicht von der Prophezeiung. Also nicht von der unerwarteten Waffe, des rechtmäßigen Erben des Throns oder der Veränderung, die dazu führen soll, dass sich das Volk erhebt. Zwei der Runen erzählen jedes Mal von den Möglichkeiten des Fragestellers. Ob diejenigen, die die Runen befragen Chancen haben, die Prophezeiung des Orakels wahrwerden zu lassen. Sie erzählen entweder was passieren würde, wenn der Fragesteller etwas unternehmen würde oder sie erzählen welche Charaktereigenschaft zu welchem Unheil führen würde.« Charlie sah ihn fragend an. Wieso Unheil? War in dem Orakel nicht von guten Aussichten zum Sieg die Rede gewesen?
    »Ja, Unheil!«, sagte Biarn. »Bisher haben die Runen den Befragern immer Unheil vorausgesagt! Bisher gab es nur einen einzigen Orakelbefrager, der durch diese zwei Runen dazu aufgemuntert wurde zu handeln!«
    Er sah Charlie intensiv an. Er schien zu wachsen! Mächtiger zu werden! Seine leicht schief stehenden Augen trafen die ihren und bohrten sich tief in ihr Inneres! Charlie schauderte. Sie war versucht die Augen niederzuschlagen, aber sie hielt stand.
    »Jetzt gibt es zwei!«, sagte Biarn mit fester, tiefer Stimme. Charlie sah ihn sprachlos an. Biarn nickte und ließ Charlie dabei nicht aus den Augen.
    »Du meinst…«, begann sie heiser und schluckte. »Ich...?«
    »Ja, du Charlie!« Charlie versuchte zu verstehen, was Biarn da soeben gesagt hatte! Die Runen hatten allen Magiern vor ihr - allen bis auf einem - davon abgeraten zu handeln, denn ihr Eingreifen würde nur Unheil bringen. Und ihr - Charlie von der Erde, die gerade erst begonnen hatte zu verstehen was Magie überhaupt bedeutete - ihr rieten die Runen, etwas zu unternehmen? Das konnte doch nicht sein!
    »Aber… was….«, stotterte Charlie leise und starrte auf die Runen in ihrer Hand. »Ich meine.., was sagen die Runen?... Was raten sie mir?... Was soll ich tun?«
    »Lagaz an Nifelheims Platz! Direkt vor Eihwaz.
    Vertraue deiner Intuition und führe zusammen was zusammengehört!
    Kenaz an Muspelheims Platz, direkt vor Ansuz und Perdhra.
    Sei kreativ und benutze deinen Intellekt und deine Erfahrungen , um unerwartete Verbündete zu finden und eine unerwartete Gabe zu einer Waffe zu formen!«
    Charlie starrte Biarn verblüfft an. Das war tatsächlich eine direkte Aufforderung zum Handeln, wenn auch mit etwas unspezifischer Anleitung!
    »Sei dir der Bedeutung bewusst, Charlie! Wenn nicht, dann werde sie dir nun bewusst! Mit diesem Runen-Orakel wird dir eine große Verantwortung nahe gelegt! Du bist derjenige unter Tausenden, der etwas bewirken kann! Du bist nicht gezwungen, diesen Weg zu gehen, diese Verantwortung zu tragen, aber alles was du tust oder nicht tun wirst, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein! Auch wenn du nicht bewusst deinen Weg gehst, beeinflusst du doch die Menschen um dich herum. Durch das, was du preisgibst oder verschweigst, durch das, was du tust oder lässt und durch das, was du bist und auch nicht bist. Aber erst, wenn du dich bewusst dazu entscheidest, Oden zu bekämpfen, nach Verbündeten zu suchen und nach der alles verändernden Waffe, erst dann gibt es tatsächlich Aussichten auf einen Sieg! Nicht mehr und nicht weniger bedeutet dieses Orakel, Charlie!« Er saß aufrecht vor ihr und sah sie fordernd, streng und zugleich wissend und sanft an.
    »Aber...«, begann

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