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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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vier am Höh l eneingang und suchten mit den Augen den Berg ab. Charlies Blick fiel auf die Blütenschüssel, die immer noch dort stand, wo sie sie in der Mittagssonne zurück gelassen hatten. Wie dunkle, schwarze Punkte schwammen die Blüten im Wasser umher. Die Sonne war längst hinter dem Berg verschwunden und Charlie ging hinüber, um die Schüssel zu holen. Sie alle hatten sich z ur Gewohnheit gemacht, nichts draußen stehen zu lassen, was darauf hinweisen würde, dass hier Menschen gewesen sind. Sie trug die Schüssel hinein und schöpfte die halb welken Blüten mit einem Holzlöffel ab. Sie hatte wenig Lust, die Symptome von Panik und Angstschweiß unnötigerweise ertragen zu müssen.
    Plötzlich schrie Hanna erschreckt auf! Zwei Sphinx waren durch den schmalen Spalt der Höhle gehechtet und kullerten nun als schwarzweißes Wollknäuel über den Höhlenboden! Vor Schreck vergoss Charlie etwas von dem Wasser, in dem die Blaukrautblüten ihr Sonnenbad genommen hatten, über ihre Hände. Und da war es wieder! Wie beim ersten Mal erwischte es Charlie unvorbereitet und mit voller Kraft! Panik, Angstschweiß, Kont rollverlust jemand zog ihr den Boden unter ihren Füßen weg! Am ganzen Körper zitternd, versuchte sie auf den Beinen zu bleiben, sackte aber trotz aller Anstrengung langsam in sich zusammen. Von weit her hörte sie Tora rufen:
    »Seht mal! Die beiden haben gejagt! Sie haben ein Kaninchen erlegt!«
    Charlie schüttelte sich und kehrte ins volle Bewusstsein zurück. Schnell trocknete sie sich ihre Hände an ihrer Hose ab und starrte zu Tora, Hanna und Kunar hinüber, die im Halbkreis um Dag und Natt herum standen.
    Sie hatten von Charlies Schwächeanfall nichts mitbekommen. Fasziniert beobachteten sie die jungen Sphinx, die sich knurrend gegenüberstanden. Zwischen ihnen lag ein erlegtes, großes graubraunes Kaninchen mit gebrochenem Genick. Offensichtlich waren die beiden sich nicht einig, wem die Beute gehörte.
    »Sie haben bestimmt zu zweit gejagt«, überlegte Kunar. »Und jetzt haben sie ein Problem!« Er ließ die beiden Katzen nicht aus den Augen. So wie sich Dag und Natt gegenüberstanden - fauchend, knurrend, angriffsbereit - war ihre Wildheit nicht zu übersehen. Keine Spur mehr von den kleinen süßen Kätzchen, die Tora vor gar nicht so langer Zeit von der Erde mitgebracht hatte. Hier standen sich zwei halbwüchsige wilde Sphinx gegenüber!
    »He! Was soll das!«, rief Tora plötzlich mit erstaunlich kräftiger Stimme. »Ihr seid Geschwister! Vertragt euch gefälligst! Wenn ihr euch nicht einigen können, gehört das Kaninchen mir! Verstanden?« Charlie hielt den Atem an. Hanna und Kunar starrten Tora verdutzt an.
    »Tora«, meinte Kunar vorsichtig. »Lass das! Die sehen nicht aus, als würden sie spaßen!« Toras grüne Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
    »Ich auch nicht!«, presste sie mit unterdrückter Wut hervor. »Aus dem Weg! Dag, Natt! Ab!« Tora trat selbstsicher und sehr energisch zwischen die beiden Jungtiere und stellte sich genau über das erlegte Kaninchen.
    »Geht ab! Habe ich gesagt!«, wiederholte sie und zeigte entschlossen mit dem Finger in Richtung Nachtlager. Fauchend rückten beide etwas zurück, kamen aber schnell wieder vor und führten drohende Angriffe auf Tora durch, indem sie mit ausgefahrenen Krallen in der Luft nach ihr schlugen.
    »Jetzt passt mal gut auf, ihre zwei!«, wetterte Tora los. Kunar griff nach seinem Bogen und spannte innerhalb von Sekunden einen Pfeil. Der zweite lag bereits griffbereit in seiner Hand.
    »Tora! Weg da! Das ist kein Spiel!« Tora hörte nicht auf ihn. Sie fixierte ihre Schützlinge von neuem, und starrte die beiden so intensiv an, als würde sie ihnen nur mit ihren Augen Befehle erteilen.
    Zu Charlies Erstaunen schien es zu funktionieren. Dag und Natt zogen sich langsam und fauchend zurück und ließen sich direkt neben Toras Seziertisch nieder. Jeder zu einer Seite. Ihre Schwänze peitschten unruhig hin und her und sie ließen Tora nicht aus den Augen. Sie hob langsam das Kaninchen hoch und trug es zum Seziertisch hinüber. Kunar hielt den Bogen immer noch gespannt, während alle drei beobachteten, wie Tora in aller Ruhe das Tier in zwei genau gleiche Teile zerlegte. Sie ließ die Hälften auf dem Tisch liegen und ging auf ihren Bruder zu.
    »Du kannst den Bogen wieder weglegen, Kunar.« Er senkte langsam seine Waffe, legte sie aber noch nicht weg.
    Charlie sah, wie die Sphinx sich jeder eine Hälfte der Beute holten und gemeinsam

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