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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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dann wurde sie Blass.
    »Ich muss sie verloren haben«, flüsterte sie entsetzt. Sie griff nach ihrem Auge, als ob sie die verlorene Linse dadurch retten könnte.
    »Das ist nicht gut«, sagte Charlie leise. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihr breit.
    Und dann ging alles ganz schnell!
    Sie wurde von hinten gepackt und von kraftvollen Händen auf den Boden gedrückt! Irgendetwas wurde ihr in den Rücken gerammt und nagelte sie am Boden fest. Ein heller Aufschrei und ein dumpfer Aufprall direkt neben ihr verrieten Charlie, dass Hanna ebenfalls zu Fall gebracht worden war. Sie versuchte den Kopf zu drehen, um etwas zu erkennen. Das letzte, was sie sah, war Hanna, die mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen neben ihr im Dreck lag. Auf ihr kniete einer der kräftigen, dunkelhaarigen Zwillinge, der im Begriff war, ihr einen Sack über den Kopf zu ziehen! Dann wurde es dunkel. Jemand, vermutlich der andere Zwilling verzurrte Sack und Charlie zu einem makaberen Grillbraten. Sie stöhnte leise, als das Band ein wenig zu fest in ihre Arme schnitt und diese an ihren Körperseiten fixierte. Dann wurde sie unsanft hochgezerrt und über etwas drüber geworfen. Vermutlich hatten Hugin und Munin Charlie und Hanna wie Mehlsäcke geschultert, denn Charlie fühlte, wie sie kopfüber bei jedem Schritt nach vorn und hinten geschaukelt wurde, und sie hörte den Träger schnaufen. Charlie hörte es außerdem nicht weit von ihr wütend wettern.
    »Lasst mich los! Ich will sofort runter! Was fällt euch ein! Charlie?«
    »Ja, ich bin hier«, antwortete Charlie gepresst. Das Sprechen fiel ihr in dieser Lage schwer. Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie von etwas Hartem am Kopf getroffen wurde. Sie hörte Hanna vor Schmerzen aufschreien und sie selber biss sich auf die Lippe und stöhnte laut. Sie schmeckte Blut. Offensichtlich hatte sie etwas zu hart zugebissen. Hanna machte keinen Versuch mehr mit Charlie zu sprechen. Entweder aus Angst vor weiteren Schlägen, oder...
    Charlie brummte nach dem Schlag der Schädel. Hoffentlich hatte es Hanna nicht schlimmer getroffen als sie selbst. Trotz der Kopfschmerzen überschlugen sich Charlies Gedanken. Sie waren von Odens Helfern entführt worden! Und falls Biarn die Entführung nicht zufällig gesehen hatte, was sehr unwahrscheinlich war, wusste niemand wo sie waren! Tora und Kunar würden Hanna irgendwann vermissen, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Biarn würde die beiden aufsuchen und sie warnen und vermutlich würden sie sich denken können, dass sie erwischt wurden. Aber was dann? Die Angst flammte von Neuem auf. Wo wurden sie hingebracht? In Odens Festung nach Asgârd? Wer sollte ihnen da helfen? Charlie war der Verzweiflung nahe und sie machte sich selbst große Vorwürfe. Wieso hatte sie die Raben nicht kommen sehen?
    Sie verlor das Zeitgefühl. Wie lange wurden sie nun schon durch die Gegend getragen? Plötzlich hörte sie Stimmen.
    »Habt ihr sie erwischt?«, fragte eine raue, ungemütliche Männerstimme. Hugin und Munin antworteten nicht. Stattdessen wurde Charlie unsanft auf den Boden geworfen, wo sie mit dem Gesicht nach unten liegenblieb. Dann hörte sie Hufgeklapper und weitere Stimmen.
    »Die Triade hält sich auf Schloss Bilskirne auf. Bringt sie dorthin!«, befahl eine tiefe, bedrohliche Stimme. Charlie nahm an, dass sie einem der Zwillinge gehörte.
    »Wir fliegen voraus! Haltet euch nicht unnötig lange auf!«
    »Ja, mein Herr!«, antwortete die raue Stimme. Charlie wurde wieder gepackt und über den Rücken eines Reittieres geworden. Sie hörte es schnauben und spürte wie es sich unter ihr bewegte. Ein Einhorn vermutlich.
    Charlie konnte das Geräusch von Flügelschlägen erkennen, Hugin und Munin machten sich auf den Weg.
    »Ve, mach schon! Wir sollten uns beeilen«, brummte die raue Stimme. »Odens Späher melden der Triade, dass wir unterwegs sind. Oden duldet keine Verzögerungen.« Eine dünne, schleppende Stimme antwortete.
    »Keine Sorge, Vile. Ich bin gleich so weit.« Jemand schwang sich hinter Charlie auf das Reittier , das sich nur Sekunden später mit zwei kräftigen Galoppsprüngen vorwärts stieß. Dann war plötzlich Ruhe. Kein Hufgeklapper, kein vertrautes auf und ab der Reitbewegungen.
    »Wir sollten quer über den Berg fliegen!«, brüllte die raue Stimme. »Es ist der kürzeste Weg!« Charlie wäre vor Schreck fast vom..., ja von was wäre sie eigentlich gefallen? Eines war zumindest klar, sie lag nicht quer über dem Rücken eines

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