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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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schloss kurz und resignierend die Augen. Sie wartete, sie war auf alles gefasst, aber nichts geschah. Dann wandte sich Oden ab und befahl mit bebender Stimme:
    »Durchsucht sie!« Hugin und Munin entrissen Hanna den Umhang. Sie wehrte sich, schrie und keifte, biss und trat um sich.
    »Hanna, nein!«, schrie Charlie. Weiter kam sie nicht, denn jemand hielt ihr von hinten den Mund zu.
    »Lasst mich gefälligst los, ihr dreckigen Bastarde!«, war das letzte, was Hanna brüllte, bevor ihr einer der Zwillinge eine schallende Ohrfeige gab. Hanna taumelte rückwärts und schlug mit dem Kopf auf dem harten Steinboden auf! Charlie versuchte sich verzweifelt loszureißen, um ihr zu helfen, aber sie hatte keine Chance. Ein eiserner Griff hielt sie erbarmungslos fest. Sie versuchte zu schreien, nach Hanna zu rufen, aber hinter der großen übel riechenden Hand, brachte sie nur ein Quieken und Prusten zu Stande.
    Hannas Arm bewegte sich, doch bevor sie etwas unternehmen konnte, zogen Hugin und Munin sie hoch und rissen ihr die restlichen Kleider vom Leibe. Nackt und zitternd stand sie da, während ihre Arme kraftlos an ihr herunter hingen. Sie schwankte , und ihre Augen verdrehten sich in regelmäßigen Abständen, so dass das Weiße zum Vorschein kam, aber ohnmächtig wurde sie nicht. Hanna war überraschend zäh. Ver zweifelt musste Charlie ihr Leiden mit ansehen.
    Nachdem Hugin und Munin nichts Interessantes gefunden hatten, sagte Oden im Gesprächston:
    »Tötet sie.« Charlie war wie versteinert! Nein! Das konnte doch nicht sein!
    Eine dunkle Gestalt löste sich aus einer Ecke der Halle und kam langsam auf den großen Steintisch zugeschlendert. Sechs Augenpaare beobachteten ihn fragend, abschätzend und neugierig, Oden dagegen schien eher gelangweilt.
    Der Mann, der aus dem Dunkel heraustrat, trug ebenfalls einen dunkelblauen Mantel, hatte rote Haare und einen rötlichen Vollbart und in seinen Händen hielt er einen Kelch, den er bedächtig auf dem Tisch abstellte.
    »Wenn Ihr erlaubt, mein Herr! Gebt sie mir, mein Herr!« er sah sich Hanna genauestens von oben bis unten an. »Sie ist ein kräftiges Mädchen mit viel Temperament. Sie ist stark. Sie wird gute Arbeit leisten.« Er grinste wollüstig und ließ Hanna nicht aus den Augen. »Sie wird mir gefallen.« Oden lachte leise. Ein grausames, verstehendes Lachen, dann machte er eine abfällige Handbewegung und wandte sich wieder ab.
    »Von mir aus. Wenn es dich glücklich macht.« Er setzte sich und nahm einen genussvollen Schluck aus seinem Kelch. Der rothaarige Mann lächelte zufrieden und machte eine rasche Handbewegung. Einige Diener eilten wie auf Kommando herbei.
    »Bringt sie weg!«, befahl er. »Wascht sie und kleidet sie zur Abreise bereit. Und passt auf…«, er grinste belustigt, »…sie ist wild, wie eine Hippolektron Stute und ebenso unberechenbar!« Ein grausam grollendes Lachen folgte. Charlie musste hilflos mit ansehen, wie Hanna fortgeschleppt wurde. Ihre Verzweiflung und Wut war en ihr ins Gesicht geschrieben. Oden wandte sich nun Charlie zu.
    »Lass den Knaben los, Vile! Hugin, Munin! Durchsucht ihn!« Charlies Mund wurde freigegeben, der stählerne Griff ließ nach, aber nur um durch feste Griffe der erbarmungslosen Zwillinge ersetzt zu werden. Weit kamen sie mit ihrer Durchsuchung nicht.
    »Halt!«, befahl Odens kalte Stimme. Charlie konnte die unterdrückte Erregung spüren. Die Zwillinge hatten Charlie lediglich den Umhang und das Hemd entrissen. Sie stand nun in ihrem Protected by Witchcraft Shirt zwischen Hugin und Munin und Oden starrte ihr auf die Brust. Auch durch das Shirt hindurch konnte sie den weißen Stein gut und schwer spüren. Ihr Herz sank noch viel, viel schwerer als das Amulett es war, irgendwo in die Magengegend. Oden hatte den Stein gesehen und seiner Erregung nach, hatte er sein Interesse geweckt.
    Ihr Stein, ihr Amulett, ihr Schlüssel zur Erde. Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. Angst? Verzweiflung? Unsicherheit? In ihr war nur eine resignierende Leere. Aus irgendeinem Grund wusste sie, dass der Mensch, vor dem sie das Amulett gewarnt hatte, nun vor ihr stand und es gleich an sich nehmen würde. Nur wegen diesem einen Menschen, war sie nie das Gefühl los geworden, ihren Stein geheim halten zu müssen. Sogar vor ihren Freunden. Nein , mahnte eine innere leise Stimme. Du darfst es nicht zulassen! Sei auf der Hut! Erfinde etwa s ! Lüge, wenn es sein muss! Oden kann nicht wissen, wie wertvoll dieser Stein ist, oder? Charlie

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