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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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erklärend auf Charlies Messer.
    »Das ist Horn«, begann sie, aber Kunar schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein, Horn kenne ich. Ich meine das glänzende da!« Er zeigte genau auf die Klinge des Messers in Charlies Hand. Erstaunt gab Charlie Auskunft.
    »Das ist Metall. Eisen glaube ich«, sagte sie.
    »So was gibt es in Vanaheim nicht. Kann man es gut schärfen?« Charlie reichte Kunar das Messer.
    »Ja, es wird sehr scharf, wenn man es ordentlich schleift.« Dann fügte sie nachdenklich hinzu: »Aber wenn ihr kein Eisen habt, womit schneidet ihr dann?« Während Kunar das Messer näher in Augenschein nahm, erklärte er:
    »Stein, Knochen oder Horn.« Er zog einen Gegenstand aus dem kleinen Beutel an seinem Gürtel und reichte ihn Charlie. Es handelte sich um ein Messer mit einem Griff aus dunklem Horn. In das Horn war eine Klinge aus einem Knochen eingelassen. Aus den Fugen quoll eine harte honigfarbene Substanz.
    »Klebstoff?«, fragte Charlie und sah zu Kunar hinüber.
    »Harz!«, erklärte Kunar. »Harz von den Bäumen hier«, er zeigte auf die Schuppenfichten am Rand der kleinen Lichtung. »Sehr klebrig. Du solltest auf jeden Fall vermeiden es in die Augen zu bekommen. Klebt sie komplett zu und man bekommt es nicht wieder weg.« Mit einem Blick auf sein Messer fuhr er seine Erklärung fort.
    »Wenn man das Harz kocht, wird es steinhart wenn es abkühlt. Vorher lässt man es einfach in die Kerbe da fließen und setzt die Klinge ein. Wie stellt man das hier her?« Charlie hatte nicht die geringste Ahnung. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß nicht. Auf der Erde stellen Spezialisten so was her. Man kann es dann kaufen.« Kunar warf ihr einen verwunderten Blick zu.
    »Ihr stellt eure Jagdwaffen nicht selber her?« Charlie druckste ein wenig herum und erklärte dann.
    »Na ja, die meisten jagen nicht selbst. Man kann alle Lebensmittel in Geschäften kaufen.« Ungläubig starrte Kunar sie an und schüttelte verständnislos den Kopf. Bevor sie das Thema vertiefen konnten, kam Tora auf die beiden zugschlendert. Sie trug einen Korb, den sie demonstrativ vor sich hin und her schwenkte.
    »Seht mal!«, rief sie Charlie und Kunar zu. »Laub-Pilze! Jede Menge! Schade, dass wir kein Feuer machen können! So müssen wir alle zuhause abliefern, um wenigstens ein paar davon abzubekommen.« Angesäuert rümpfte sie die Nase.
    »Darf man hier kein Feuer machen!«, fragte Charlie und bekam zwei Paar stierende Augen zur Antwort. Dann erinnerte sich Kunar offensichtlich, dass Charlie nicht von hier kam und beeilte sich zu erklären.
    »Dürfen schon. Aber nur ein Ken Magier kann Feuer aus dem Nichts zum Leben erwecken. Ist das denn bei euch nicht so?« Charlie wirkte nachdenklich. Ken Magier? Magier? Das war schon das zweite Mal, dass hier von Magiern die Rede war. Anstelle einer Antwort fragte sie:
    »Gibt es hier wirklich Magier? Ich meine so in echt?«
    »Bei euch denn nicht?« Kunar und Tora schienen verwundert.
    »Nein. Es gibt keine Magier oder Magie auf der Erde. Das heißt, es gibt sie schon, aber die Arbeiten nur mit Tricks. Zaubertricks«, erklärte Charlie.
    »Aber wie macht ihr dann Feuer?«, fragte Tora. »Oder habt ihr etwa kein Feuer?«
    »Doch natürlich«, nickte Charlie. »Man kann Feuerzeuge oder Streichhölzer kaufen.« Sie zog den Rucksack näher und kramte eines ihrer Feuerzeuge hervor. Mit einer gewohnt und gekonnten Daumenbewegung ratschte sie an dem kleinen Rädchen und schon züngelte eine kleine Flamme aus dem grünen Plastikfeuerzeug hervor. Tora um Kunar wichen verdutzt zurück.
    »Du bist ein Ken Magier!«, hauchte Tora beeindruckt, während Kunar ihr einen spöttischen Blick zu warf.
    »Sei nicht albern!«, sagte er. »Erstens ist er zu jung, um magische Kräfte zu haben und zweitens hat er doch gerade gesagt, dass es Tricks sind.« Doch dann musterte er Charlie doch ein wenig unsicher.
    »Wie alt bist du eigentlich?«, fragte er. Wie jung nun tatsächlich zu jung war, wusste Charlie nicht, aber anscheinend war Kunar sich ihrer doch nicht ganz so sicher.
    »13 1/2«, antwortete Charlie und fügte dann hinzu: »Ja, und du hast recht. Es ist ein Trick, oder besser gesagt - ein Feuerzeug.« Charlie hielt Tora und Kunar das Feuerzeug entgegen.
    »Hier versuch mal! Du musst nur an dem Rädchen drehen.«
    »13 Sommer?«, fragte Kunar und griff nach dem Feuerzeug.
    »Sommer? Ja, könnte man so sagen. Bei uns nennt man es 13 Jahre.«
    »Ich bin jetzt 15 Sommer und meine Schwester 13«, sagte Kunar,

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