Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
Vom Netzwerk:
in einen wachähnlichen Zustand. Sie gähnte verschlafen und zappelte noch einmal unter ihre r Decke, als das Getrampel auf ihren Beinen nicht aufhörte. Plötzlich wurde Charlie stocksteif. Felix? Felix war doch schon seit Jahren tot! Außerdem war sie nicht zuhause in Smâland, sondern lag unter einem Baum in einer Welt, in der es grüne Rennspinnen und riesige Tausendfüßler gab! Mit einem Satz kam Charlie auf die Beine und warf dabei ihren Umhang, den sie wieder als Decke benutzt hatte, im hohen Bogen von sich!
    Ein leiser Schrei und ein darauf folgendes Knurren und Grummeln kam aus ihrem Umhang. Charlie starrte mit vor Schreck geweiteten Augen auf den grünen Stoff, der sich wie von Geisterhand hob und senkte. Irgendetwas war darunter gefangen und versuchte sich zappelnd zu befreien! Dabei gab dieses Etwas zischende, grummelnde und fauchende Geräusche von sich!
    Langsam kam wieder Leben in Charlie. Sie nahm vorsichtig einen Zipfel des Umhanges zwischen die Finger, atmete tief durch und warf ihn mit einer schüttelnden Bewegung wieder von sich! Heraus kullerte ein großer rotbrauner Tannenzapfen. Der Tannenzapfen zappelte und strampelte mit seinen kurzen wurzelähnlichen Beinchen, fuchtelte mit kleinen Schuppenärmchen und stieß dabei fauchende, grummelnde und schnaufende, prustende Töne aus! Endlich, nach einer Ewigkeit, schien es, kam der Tannenzapfen auf seine Wurzeln und drohte (ja eindeutig, er drohte!) Charlie mit seinen Schuppenarmen! Dabei zeterte und schimpfte der Tannenzapfen und schien Gift und Galle zu spucken. Charlie starrte das bräunlich Etwas sprachlos an. Ihre Augenbrauen waren so hoch in ihrer Stirn geschossen, dass sie bald den Haaransatz berührten und ihr Mund stand vor Erstaunen offen, groß wie eine Baggerschaufel. Nach weiterem Fluchen und Zetern stapfte der große Tannenzapfen wütend auf seinen Wurzeln davon. Geraume Zeit später, schloss Charlie den Mund und schmatzte ein paar Mal, um den ausgetrockneten Schleimhäuten neue Feuchtigkeit zuzuführen. Der rötlich braune Tannenzapfen war zwischen den kleinen Birken hindurch über die Wiese in den dichten Wald verschwunden. Während Charlie dem seltsamen Wesen nachschaute, raschelte es hinter ihr. Ehe sie sich versah, flitzte ein weiterer, etwas kleinerer Zapfen schnaufend an ihr vorbei. Charlies Kopf flog hin und her. Es raschelte, schnaufte, hüstelte und brummelte um sie herum! Dutzende braunrote Zapfen in verschiedenen Größen wuselten flink über die kleine Birkenlichtung! Charlie lief zum Waldrand hinüber und wäre dabei zweimal beinahe auf einen rennenden Tannenzapfen getreten. Sie sah sich verwundert um. Der Waldboden wimmelte nur so von hin-und herflitzenden kleinen braunrötlichen Tannenzapfen! Scheinbar ohne Orientierung irrten sie umher. Flitzten hier hin und dorthin, änderten die Richtung und verschwanden dann in den Tiefen des Waldes!
    Charlie rieb sich die Augen. Träumte sie? Ungläubig sah sie sich um. Wo kamen die bloß plötzlich alle her? Und was waren das für seltsame kleine Wesen? Charlie sah an einer der hohen Schuppenfichten empor. Hatte sie nicht gerade direkt über sich ein Hüsteln gehört? Sie zog den tief hängenden Ast vorsichtig zu sich herunter. Ein rötlich brauner Tannenzapfen wuchs dort zwischen den grünen Schuppennadeln. Konnte das denn sein? Neugierig und zweifelnd zog sie den Ast näher und sah sich den Zapfen genauer an. Sie hob eine Hand und tippte ihn mit dem Zeigefinger an. Plötzlich kam Leben in den schuppigen Zapfen! Er sprang ihr wild fuchtelnd entgegen und zischte und fauchte Charlie an. Augenscheinlich sehr erzürnt über die unwillkommene Störung, wütete und zeterte er geräuschvoll. Charlie ließ den großen Ast vor Schreck los. Wie ein Katapult wurde der kleine braunrote Zapfen nun im hohen Bogen durch den Wald geschleudert. Charlie hörte wie sich der fipsige Schrei des Zapfens schnell entfernte. Das hohe „Hiii…“ des kleinen Wesens wurde jäh durch ein dumpfes „Plock“ abgelöst, als der dicke Stamm einer besonders großen Schuppenfichte den Flug des Zapfens schlagartig stoppte. Charlie zuckte schuldbewusst zusammen. Schnell lief sie zu Unfallstelle hinüber. Anscheinend waren diese Zapfen sehr zäh und hart im nehmen, denn Charlie konnte gerade noch sehen, wie das kleine Wesen laut vor sich hin schimpfend das Weite suchte. Hatte sie sich das nur eingebildet, oder hatte dieser Zapfen sich tatsächlich gerade eine Beule an seinem schuppigen Kopfende gerieben?
     
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher