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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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Richtung.
    »Du weißt, Vampire haben kein Herz, zumindest keines, das noch schlägt. Aber bitte, wenn es dir Genugtuung bereitet, dann spieße mich auf - wenn du kannst!«
    Blitzschnell riss Franz Leopold einen zweiten Degen von der Wand und griff so unvermittelt an, dass Alisa erst einmal zurückweichen musste. Aber ihre Wut verlieh ihr Kräfte und einen scharfen Blick. Sie parierte und erwiderte den Angriff mit gleicher Härte. Dieses Mal war es an Franz Leopold, zurückzuweichen. Sie kämpften mit scharfen Waffen und Alisa war so voller Zorn, dass sie ihn verletzen wollte. Der Dracas spürte es und war auf der Hut.
    So jagten sie sich ein paar Mal den Saal hinauf und hinunter, sprangen über die Bänke und Vitrinen. Franz Leopold lachte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so gut kämpfst, wenn du wütend bist. Ja, lass den Zorn heraus. Das befreit.«
    »Hör auf zu lachen und konzentrier dich! Hast du es immer noch nicht kapiert? Ich werde dir die Eingeweide herausschneiden,
wenn ich kann. Für dich ist alles nur ein Spiel, aber die Gefühle der anderen sind echt. Sie leiden und du lachst darüber. Aber das war das letzte Mal. Ich lasse nicht mehr zu, dass du auf den Gefühlen meiner Freunde herumtrampelst. Erst Ivy und nun Luciano. Es reicht!«
    »Aha, und was heißt das?«, erkundigte sich der Dracas und parierte ihre harten Angriffe mit einem lässigen Grinsen. »Hast du allen Ernstes vor, mir die Klinge ins Herz zu stoßen und mir dann den Kopf herunterzuschlagen?«
    »Ja, genau das werde ich tun! Denn nur dann kann ich mir sicher sein, dass du niemals wieder deine Worte als Klinge missbrauchst, um sie einem anderen in den Leib zu stoßen.«
    Für einige Augenblicke war nur das Klirren der Klingen zu hören, wenn sie aufeinandertrafen. Erstaunen breitete sich auf Franz Leopolds Miene aus.
    »Ich glaube fast, du meinst es ernst. Entschuldige, Alisa. Ich bin dir ja gern zu Diensten, aber das kann ich nicht zulassen. Ich empfinde ab und zu durchaus Freude an meinem Dasein und würde es nur ungern heute schon beenden.«
    »Ich weiß! Freude daran, andere zu demütigen und ihnen Schmerzen zuzufügen«, schrie sie erbittert.
    »Nicht nur«, gab er kühl zurück. »Es gibt durchaus auch andere Freuden, die mir zusagen. So ein Fechtkampf beispielsweise kann mich fast so schön in Wallung bringen wie ein Becher frisches Blut. Oder ein Walzer mit dir.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran!«, rief sie und preschte vor. Er tänzelte davon und duckte sich unter ihrer Klinge durch, sodass der wuchtige Hieb ins Leere ging und Alisa ein wenig aus dem Gleichgewicht brachte.
    »He, he, du darfst dich nicht nur auf deinen Zorn verlassen. Ersetze niemals Schnelligkeit durch Wucht und lass deinen scharfen Blick niemals von deiner Wut trüben, denn sonst geschieht ganz schnell so etwas.«
    Wieder ließ er durch eine plötzliche Seitwärtsdrehung ihren Schlag ins Leere gleiten und setzte dann sofort nach. Ein winziger Fehler in ihrer Fußstellung, der den Schwerpunkt verschob,
genügte ihm. Mit einer unglaublich schnellen Schlagfolge drängte er sie zurück. Alisa spürte, wie sie in Rücklage geriet, doch ehe es ihr gelang, wieder eine stabile Stellung einzunehmen, entwand ihr Franz Leopold mit einer komplizierten Drehung den Degen und versetzte ihr mit der freien Hand einen solchen Schlag vor die Brust, dass sie zwei Schritte nach hinten flog und gegen die Wand krachte. Ehe sie sich auch nur von dem Schreck erholt hatte, stand er vor ihr und presste ihre Arme gegen die Seidentapete.
    »Heute Nacht wird es wohl doch nichts mit deinem Plan, mir das Herz aufzuspießen.« Er stand so dicht vor ihr, dass sein Atem sie umwehte. Alisa wurde an die Wand gedrückt, unfähig sich auch nur zu rühren. Eine Welle von Hilflosigkeit schwappte über sie hinweg und machte sie noch zorniger, wenn das überhaupt möglich war. Es gab wohl nichts Schlimmeres, als wehrlos einem anderen ausgeliefert zu sein.
    Alisa versuchte mit aller Macht, sich loszureißen, konnte aber nichts gegen ihn ausrichten. Woher nahm er diese Kräfte? Da hing sie zappelnd, während seine Hände ihre Handgelenke wie Eisenringe umspannten.
    »Lass mich sofort los, du widerlicher Mistkerl, sonst …«
    »Sonst was?« Sein Gesicht kam noch ein Stück näher. In seinen tiefen, dunklen Augen schimmerte eine seltsame Glut, die sie noch nie gesehen hatte. Er öffnete die Lippen und entblößte seine Reißzähne, die sich immer weiter hervorschoben. Sie konnte ein Vibrieren spüren,

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