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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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dir ins Herz bohren dürfen. Und deiner Bestie werden wir das Fell abziehen und in einem unserer Salons als Fußabtreter benutzen!«
    Seymour fletschte die Zähne, aber Ivy hielt ihn fest.
    Noch lebt er nur seine Fantasien aus, um seinen Zorn zu kühlen. Er hat nicht ernsthaft vor, uns so etwas anzutun.
    Endlich schien sich der Baron so weit abreagiert zu haben, dass er sich ernsthaft die Frage zu stellen begann, was er nun mit ihnen anfangen sollte. Natürlich konnte er nicht einfach über den Vorfall hinwegsehen und Ivy gestatten, zu bleiben. Das hätte seine Ehre verletzt. Er erhob seine Hand und sein Finger wies zur Tür.
    »Hinaus! Nimm deine Bestie von einem Wolf und verlass mein Palais, und wage nicht, dich ihm noch einmal auch nur auf hundert Schritte zu nähern.«
    Ivy erschrak. Eigentlich war es eine milde Strafe, zumindest für einen so stolzen Dracas, dennoch brachte sie der sofortige Hinauswurf in eine gefährliche, ja, in eine ausweglose Lage. Dort draußen lauerte der Schatten. Nun, da die Macht des Connemaramarmors
verweht war, waren die Dracas und ihr Palais der einzige Schutz, der noch zwischen ihr und seiner Begehrlichkeit stand.
    Du darfst das Haus nicht verlassen! Ich kann dich nicht vor ihm beschützen. Noch nie hatte Seymours Stimme so panisch geklungen.
    Das weiß ich auch. Aber wie kann ich es verhindern?
    Sprich mit ihm! Vielleicht lässt er sich erweichen. Du musst Tara verständigen.
    Obwohl Ivy nicht glaubte, dass es irgendetwas ändern würde, trat sie einen Schritt vor und verbeugte sich tief.
    »Verehrter Baron Maximilian, ich entschuldige mich im Namen der Lycana. Ich versichere Euch, nichts lag uns ferner, als jemanden zu betrügen oder zu beleidigen. Doch da die Lycana der einzige Clan sind, der nur über einen Erben reinen Blutes verfügt, wurde beschlossen, auch mich zur Akademie zu schicken. Man erachtete mich als würdig, da ich ein Kind der großen Druidin Tara bin.«
    »Schweig! Es steht einer Unreinen nicht zu, ungefragt mit mir zu sprechen.« Der Baron erhob sich. »Es gibt nichts mehr dazu zu sagen. Spar dir dein Gewinsel und geh mir aus den Augen. Ich werde mir nun Hut und Mantel bringen lassen, um mit den Erben der Aufführung im Theater beizuwohnen. Wenn ich fertig zum Auf bruch bin, wirst du für immer von hier verschwunden sein. Andernfalls werde ich persönlich dein verlogenes Herz mit dieser Klinge durchbohren und dir anschließend den Kopf abschlagen!« Er griff nach einem silbern schimmernden Schwert, das hinter dem Sekretär an der Wand befestigt war.
    Du darfst nicht gehen!
    Ivy verbeugte sich noch einmal. »Bitte, Baron Maximilian. Lasst wenigstens zu, dass ich meine Mutter Tara verständige und alleine in den Kasematten auf sie warte. Dann werde ich gehen und Euch niemals wieder unter die Augen treten.«
    Er ließ die Klinge an ihrem Gesicht vorbeizischen, doch Ivy zuckte nicht zurück. »Es gibt hier nichts zu verhandeln. Verschwinde und glaube ja nicht, ich würde meine Drohung nicht wahr machen. Du hast zehn Minuten, bis meine Kutsche vorfährt.«
    Nun mischte sich die Baronesse ein. Sie trat vor und nahm dem Baron das Schwert aus der Hand.

    »Maximilian, ich verstehe deinen Zorn. Er ist angesichts des unglaublichen Betrugs gerechtfertigt, doch ich finde, wir sollten nicht überreagieren. Natürlich muss sie unser Haus verlassen und darf der Akademie nicht weiter beiwohnen, doch wir brauchen es nicht so überstürzen.« Sie setzte ihr gewinnendes Lächeln ein, das jeden Mann oder Vampir zum Schmelzen gebracht hätte. Ihr Bruder schien dagegen allerdings immun zu sein.
    Warum tut sie das?, wunderte sich Ivy. Habe ich mich so sehr in ihr getäuscht?
    Egal warum, Hauptsache, sie erreicht etwas und verschafft uns ein wenig Zeit. Und wenn es nur ist, bis die anderen aus dem Theater zurückkommen.
    »Misch dich da nicht ein«, fuhr der Baron seine Schwester an. »Sag mir lieber, wie du dazu kommst, von solch einem Vorfall zu wissen und es mir zu verheimlichen?« Drohend wandte er sich ihr zu, doch nun war sie es, die die gefährliche Klinge in der Hand hielt.
    Wenn sie doch nur zustechen würde, hoffte der Wolf.
    Seymour, das wird sie nicht tun und das würde unser Problem auch nicht lösen.
    Baronesse Antonia senkte die Spitze des Schwerts. »Weißt du es von Marie Luise? Dann solltest du dich lieber fragen, ob wir es durchgehen lassen können, dass eines unserer Kinder gegen einen direkten Befehl verstößt! Ja, ich habe ihr verboten, dir davon zu erzählen,

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