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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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grimmig. »Wobei Sie meinen Degen zur Rettung offensichtlich nicht benötigten. Ein kluges Manöver, sich hier in die Kirche zurückzuziehen.«
    »Ja, es war unser Glück, dass wir das Portal rechtzeitig erreicht haben, sonst hätten Sie dort vor der Schwelle nur noch unsere blutleeren Hüllen gefunden«, sagte Ármin Vámbéry erstaunlich gefasst.

    Bram hob den Stumpf der dicken Kerze auf. »Und was machen wir jetzt? Wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich nach Kronstadt kommen.«
    Van Helsing schmunzelte. »Jetzt warten wir hier auf die Sonne, die die Vampire in ihre Gräber zurücktreibt. Vorher können wir überhaupt nichts tun. Nein, schauen Sie nicht so, Mr Stoker. Seien Sie lieber froh, dass uns diese Nacht keine Gefahr mehr droht. Und wenn es Tag wird, befassen wir uns wieder mit unserer Reiseroute. Ich weiß nicht, wann der nächste Zug nach Kronstadt fährt, aber das kann uns auch gleichgültig sein. Von dort kommen wir ohnehin nicht weiter. Ich habe mit einigen Einheimischen gesprochen. Es tobt ein Schneesturm, der die Pässe für jede Kutsche unpassierbar macht. Von Kronstadt aus kommen wir nicht über die Berge.«
    Bram starrte ihn entgeistert an. »Wir stecken hier fest? So kurz vor dem Ziel müssen wir aufgeben?«
    Van Helsing schien zwischen Ärger und Amüsement zu schwanken. »Nicht so voreilig. Ich sagte nur, wir kommen von Kronstadt aus nicht weiter. Von Süden her, durch das Tal des Argeş, kann man die Festung erreichen.«
    »Von Süden? Wie wollen Sie auf die Südseite der Karpaten gelangen? Zurück bis zur Donau?«, erkundigte sich Professor Vámbéry. »Das ist ein weiter Weg.«
    Bram stöhnte bei dem Gedanken.
    »Mr Stoker, kein Grund zur Verzweiflung. Es gibt noch eine andere Möglichkeit: den Weg über den Turn Roşu, den Roten Turm.«
    Die Miene des ungarischen Professors hellte sich auf. »Das könnte gehen. Das Tal des Olt hat sich tief durch die Berge geschnitten. Schon zu Vlad Drăculeas Zeiten fürchteten die katholischen Fürsten des Abendlandes, die Türken könnten den Rotenturmpass, diesen Durchbruch, denn man eigentlich gar keinen Pass nennen kann, als Einfallstor nach Siebenbürgen nutzen, und taten alles, die Straße mit Festungen zu sichern. Ja, ich denke diesen Weg können wir trotz Schnee bewältigen. Wir schlagen einfach einen Bogen, überqueren die Karpaten weiter westlich und nähern uns der Festung im Argeştal von der anderen Seite.«
    Brams Miene hellte sich auf. »Es geht also weiter.«

    Van Helsing nickte bedächtig. »Ja, es geht weiter. Wir lassen nichts unversucht, in die Fänge des mächtigen, alten Vampirs zu geraten.«

    Die Sonne ging über Siebenbürgen unter und versank am fernen Horizont in der Weite Ungarns. Die drei Vampire lagen noch immer ungestört auf den alten Bohlen des Kirchturms von Hosman, über ihnen die schweren Glocken, die nun dröhnend zu läuten begannen. Luciano presste sich die Hände gegen die Ohren.
    »Danke, ihr könnt auf hören. Ich bin schon wach!«
    Alisa sprang auf, lief die Stufen weiter hinauf bis dort, wo sich das Zeltdach des Turms bis in die Spitze öffnete. In den Turmbalken entdeckte Alisa die Abendsegler, eng aneinandergedrängt, kopfüber hängend, die Flügel eng um den Leib geschlungen. Nein, es sah nicht so aus, als wollten sie ihre Reise heute Nacht fortsetzen. Die Vamalia unterdrückte einen Seufzer. Vielleicht hatte sie bis jetzt heimlich gehofft, die Fledermäuse hätten sich mit ihrer Voraussage getäuscht und sie würden doch mit dem Schwarm bis zur Festung fliegen können.
    Am Grat und auf den Gipfeln tobt der Schneesturm. Haben wir euch das nicht gesagt?
    Sie empfing die Bilder und Eindrücke der unwirtlichen Bedingungen, die ihr eine Fledermaus oder die Gemeinschaft der Abendsegler sandte.
    Ja, ihr habt es vorhergesehen oder gespürt, wie auch immer. Ich hatte einfach gehofft, dass ihr euch irrt.
    Es girrte und kicherte in ihrem Kopf. Alisa wandte sich ab und trat an die verdunkelte Holzbrüstung. Sie ließ den Blick schweifen, während die Glocke noch immer dröhnte.
    Franz Leopold gesellte sich an ihre Seite. »Und? Hast du eine Idee?«
    Alisa schüttelte den Kopf. »Wenn mir nur etwas einfallen würde. Wir müssen weiter, wir können nicht so lange warten, bis der Schneesturm vorbei ist. Dann gehen wir eben in normaler Gestalt den Weg, den uns der Alte beschrieben hat.«

    »Das dauert zu lang«, bemerkte Franz Leopold, »in Vampirgestalt brauchen wir länger als die

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