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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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verletzte? Dass ein Schmiss von ihm größer und tiefer ausfallen würde als der, den Luciano Rowena beigebracht hatte, war ebenso klar.
    Tja, worauf tippst du?, hörte sie Franz Leopolds Stimme in ihrem Kopf.
    »Franz Leopold, geh in die Reihe zurück!« Theodors Stimme klang hart.
    »Was? Aber ich habe mich zuerst gemeldet!«
    »Du wirst mir augenblicklich gehorchen und kein Wort mehr sagen.«
    Der Kampf wurde ohne Worte ausgetragen, aber Alisa kam der Verdacht, dass es gerade deshalb so hart und schmerzhaft zuging, als hätten sie zu den Stahlklingen gegriffen. Franz Leopold blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen, doch seine Blicke hätten töten können.
    »Lassen wir einen Pyras gegen die Vamalia antreten.«
    Joanne und Fernand stritten sich so lange, bis Caroline entschied, Fernand solle gegen Alisa antreten. Joanne verschränkte schmollend die Arme, Fernand dagegen grinste breit und ließ die Klinge durch die Luft sausen.
    Seine Schläge werden kräftiger sein als die deinen, aber auch unbeherrschter. Außerdem ist er langsamer in der Reaktion und schwerfälliger in seinen Schritten. Nutze diesen Vorteil!

    Alisa wagte nicht, zu Franz Leopold hinüberzusehen, um ihm zu signalisieren, dass sie seine Botschaft bekommen hatte. Sie überlegte noch, ob sie sich über seine Hilfe freuen oder sich darüber ärgern sollte, dass er meinte, sie habe dies nötig, da griff Fernand an. Alisa sprang behände zur Seite. Sie entschied, sich Lucianos Taktik zunutze zu machen und zuerst Fernands Kampftechnik zu studieren. Schnell merkte sie, dass Franz Leopold recht hatte. In ihrer Schnelligkeit war sie ihm überlegen, aber seine wuchtigen Hiebe machten ihr zu schaffen. Sie fragte sich, wann ihr Handgelenk bersten würde. Allzu lang durfte sie nicht warten, sonst würde die schiere Wucht ihre Deckung durchbrechen. Alisa fixierte seine Wange und entschloss sich zum Angriff. Der Sprung war gut, die Klinge präzise platziert. Allerdings hatte sie nicht vorausgesehen, was Fernand als Nächstes tun würde. Auch er stieß in diesem Moment zu, und so bluteten sie am Ende beide, Fernand aus einem Schnitt an der Wange und Alisa aus einer Platzwunde am Kopf, die ihr seine flache Klinge geschlagen hatte. Mit würdevoller Miene verbeugten sie sich voreinander und kehrten auf ihre Plätze zurück.
    »So, das hat mir schon besser gefallen«, meinte Theodor mit versöhnlicher Stimme. »Kommen wir zur letzten Begegnung für heute. Diese werden Karl Philipp und Ivy schlagen.«
    Alisa hatte das Gefühl, ihr Magen würde mit Steinen gefüllt. Luciano neben ihr erstarrte. Alisa warf Franz Leopold einen hilfesuchenden Blick zu.
    Halte deine Gedanken im Zaum. Er wird sie schon nicht umbringen. Außerdem kämpft sie nicht schlecht.
    Ja, aber deinem Vetter ist sie nicht gewachsen. Das weißt du!
    Unterschätze unsere zarte Ivy nicht.
    Seymour heulte auf und stürzte auf sie zu, aber Caroline sprang ihm in den Weg und setzte die Degenspitze auf seine Brust.
    »Du hältst dich da raus, Bestie, denn sonst war das die letzte Stunde, die du im Haus der Dracas verbracht hast. Und vielleicht die letzte Stunde, die du überhaupt lebend verbringst!«
    Ivy sah zu ihm hinüber. »Sei ruhig. Ich werde das schon schaffen.« Prüfend ließ sie den Degen durch die Luft sausen. Dann nahm sie Aufstellung. Karl Philipp nickte nur kurz mit dem Kopf und griff
an. Ivy war darauf vorbereitet und parierte. Eine Weile wogten die Schläge hin und her, wobei sich Ivy wie zuvor Luciano und Alisa mehr auf ihre Verteidigung konzentrierte. Ja, sie schlug sich nicht schlecht gegen den Dracas, dafür, dass er bereits jahrelange Übung mit dem Degen hatte. Doch nicht nur das, auch seine Körpergröße und Masse waren ihm gegen den zierlichen Mädchenkörper von Vorteil. Ivy dagegen schöpfte aus ihren ungewöhnlichen Kräften, die sie während der einhundert Jahre ihres Vampirdaseins gesammelt hatte. Und vermutlich war sie unbemerkt in seinen Geist eingedrungen, um auf seine Absichten bereits reagieren zu können, noch ehe er den Schlag ausführte. Alisa begann sich gerade zu entspannen, als Karl Philipp Ivy mit massigen Schlägen zurückdrängte. Sie strauchelte, fing sich aber gerade noch rechtzeitig und tauchte unter einem Streich hindurch, der ihr vermutlich den Schädel hätte spalten können. Doch die beiden Fechtmeister schienen keinen Anlass zu sehen, den Kampf abzubrechen.
    Wir müssen etwas tun, irgendetwas. Das wird ganz böse enden.
    Wieder klinkte sich Franz

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