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Die Erben der Nacht - Pyras

Die Erben der Nacht - Pyras

Titel: Die Erben der Nacht - Pyras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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finden. Ohne das da kommst du alleine nicht zurück.« Er hob seine Ansammlung von Schlüsseln hoch und ließ sie vor Malcolms Nase baumeln. »Und sage nun nicht, du könntest die Gitter ja aufbrechen. Was glaubst du, was für einen Aufstand die Patrouillen dann in dieser Gegend veranstalten würden. Das könnte großen Ärger geben!«
    Malcolm stieß einen Seufzer aus. »Nun gut, dann gehen wir halt zusammen zurück.«
    Schweigend tappte er hinter den beiden Jungen durch das unterirdische Labyrinth zurück zum Lager der Pyras unter dem Val de Grâce.
    Sie ist in Paris. Wir sind in derselben Stadt. Wie schwierig kann es für einen Vampir sein, sie aufzuspüren?
    Malcolm fühlte die Zuversicht zurückkehren. Diese Nacht hatte er sie verloren. Doch er würde ihre Spur aufnehmen und Latona schon bald wiederfinden. Er war sich ganz sicher.

NOCH EINE VERFOLGUNGSJAGD
    Zu ihrem großen Erstaunen erhielten die Freunde keine Strafe. Ja, ihre Gastgeber machten ihnen bei ihrer Rückkehr nicht einmal Vorwürfe. War es den Pyras überhaupt aufgefallen, dass sie sich davongemacht hatten? Oder war es ihnen gleichgültig? Alisa bemerkte, dass auch Tammo und Fernand wieder zurück waren. Ihr Bruder hielt den rechten Arm ein wenig steif, und über seine Wange zog sich ein tiefer, blutiger Kratzer, aber ansonsten schien er guter Dinge zu sein.
    Auch wenn die Pyras gegen ihren Ausflug anscheinend nichts einzuwenden hatten, hieß das nicht, dass sich die Freunde keine Vorh altungen anhören mussten. Hindrik und Matthias kamen ihnen entgegen. Matthias machte zwar nur ein finsteres Gesicht, Hindrik dagegen nahm kein Blatt vor den Mund und sagte ihnen nur allzu deutlich, was er von diesem Alleingang hielt. Auch Dario kam kurz herüber, um sich zu überzeugen, dass Luciano wohlauf war. Die beiden Lycana hoben nur kurz die Köpfe und sahen Ivy und Seymour mit ernster Miene an.
    »Wir wollten unseren Gastgebern nur bei ihrer Suche helfen«, sagte Alisa hoheitsvoll zu Hindrik.
    »Ach, du meinst, ihr, die ihr von Paris noch nichts gesehen habt, kennt euch besser aus als die Pyras?«
    »Ist es unsere Schuld, dass wir noch nicht herumgeführt wurden?« Hindrik schüttelte verzweifelt den Kopf. »Das ist nicht der Punkt. Immer mischt ihr euch in alles ein und bringt euch in Gefahr.«
    Alisa machte eine wegwerfende Geste. »Ach, da kann ich dich beruhigen. Wir haben aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass es sich hier nicht wie in Rom um Vampirjäger handelt, die uns allen die Herzen durchbohren und die Köpfe herunterschlagen wollen. Seigneur Thibaut ist nur durch Zufall in eine Falle geraten, die nicht für ihn gedacht war.«

    »Was?« Hindrik starrte sie verblüfft an. »Woher wollt ihr das wissen?«
    »Natürlich weil wir mit dem Mann gesprochen haben, den es hätte treffen sollen«, gab Alisa gnädig Auskunft und freute sich über die fassungslose Miene der Servienten.
    »Du nimmst mich auf den Arm«, sagte Hindrik nur. Als jedoch sogar Ivy die Behauptung bekräftigte, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr Glauben zu schenken.
    »Das solltet ihr Seigneur Lucien berichten«, sagte er schwach. »Vielleicht hilft ihm diese Information bei der Suche nach seinem Bruder weiter.«
    »Aber gerne«, sagte Alisa und lächelte breit. »Wir sind jederzeit bereit zu helfen! Warum seid ihr uns übrigens nicht gefolgt? Nicht dass es mir so nicht lieber ist«, fügte sie mit einem entwaffnenden Augenaufschlag hinzu.
    »Wir haben es versucht«, knurrte Hindrik. »Aber wir stießen sehr bald an ein verschlossenes Gitter. Natürlich hätten wir es aus seiner Verankerung reißen können, aber ich denke, das hätte Seigneur Lucien nicht gefallen. Da sind wir umgekehrt. Wir haben noch über zwei andere Gänge versucht, eure Spuren wieder aufzunehmen, aber das Gewirr ist unglaublich und führt einen überallhin, nur nicht an den Ort, wo man eigentlich hinwill! Also blieb uns nichts anderes übrig, als umzukehren und hier auf eure Rückkehr zu warten.«
    »Ah, der berühmte Schlüsselbund, den jeder Pyras bei sich trägt.« Natürlich hatte sie sich geärgert, dass ihre Gastgeber den Erben keine Schlüssel zu den zahlreichen Türen und Gittern zur Verfügung gestellt hatten, andererseits erwies es sich jetzt als vorteilhaft, dass ihre Servienten ebenfalls keine besaßen.
    »Ich habe noch versucht, einen der Pyras zu überreden, uns zu führen, aber die beiden, die noch hier waren, zeigten sich nicht interessiert. Was will man erwarten? Stumpfsinniges

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