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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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Injizieren. Die Wirkung müsste binnen einer Minute eintreten und etwa zwanzig Minuten anhalten. Danach verwenden wir hauptsächlich Injektionen mit Benzodiazepinen und anderen Beruhigungsmitteln, bis wir ihn im Basislager haben. Es ist sicherer, leichter zu kontrollieren und wirkt relativ gesehen länger. Wir haben kompakte Klapptragen, die von zwei Leuten eigentlich leicht zu transportieren sein müssten.«
    »Wir werden wahrscheinlich ein oder zwei Tagesetappen vom Basislager entfernt sein, wenn wir ihn finden. Werden ihm die Beruhigungsmittel über einen so langen Zeitraum nicht schaden?«, fragte Paulo.
    »Zwei Tage sind zwar nicht ideal, aber wir können ihn durchaus so lange sediert lassen. Wir müssen eben seine Atmung überwachen und dafür sorgen, dass seine Luftwege frei bleiben. Wir haben ein paar orale Tuben dabei, die wir mit Klebestreifen an ihm befestigen können. Für den Notfall sollten diejenigen, die ihn tragen, einen Handbeatmungsbeutel parat haben. Wir haben jedenfalls kompakte Beatmungsbeutel eingepackt. Es dürfte wirklich kein allzu großes Problem sein, wenn wir ihn erst einmal gefunden haben. Das Kunststück ist nur, erst einmal so weit zu kommen.«
    Sameer zeigte den anderen, wie man Luftwege sichert, eine Beatmungsmaske anlegt und die Ketaminpfeile sowie die Ativanspritzen verabreicht. Als Jeremy und Stiles gelangweilte Mienen zogen, beendete er seine Demonstration.
    Paulo hatte noch eine Frage. »Welche Reichweite haben die Pfeile?«
    »Schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Meter. Das wird der schwierige Teil. Womöglich müssen wir versuchen, ihn im Schlaf zu erwischen oder ihn einzukreisen. Schimpansen schlafen in Nestern im oberen Blätterdach und machen sich normalerweise jede Nacht ein neues Nest. Wir dürfen ihn keinesfalls sedieren, wenn er dadurch einen gefährlichen Sturz erleiden könnte, was wiederum heißen kann, dass wir ihn doch im wachen Zustand am Boden erwischen müssen.«
    Paulo wandte sich erneut an die ganze Gruppe. »Wir können das Terrain sondieren, sobald wir ihn ausfindig gemacht haben, und einen genaueren Plan entwerfen. Eine optische Bestätigung seiner Identität vor der Sedierung ist unerlässlich, da mindestens zwei Dutzend Schimpansen frei herumlaufen und wir keinen unerschöpflichen Vorrat an Betäubungsmitteln haben. Wurden die Satellitentelefone im Gelände getestet?«
    »Unsere vier Satellitentelefone sind in ausgezeichnetem Zustand. Die Kommunikation wird nirgends im Regenwald ein Problem sein«, erwiderte Mercer.
    »Wir haben Lebensmittel für zwei Wochen dabei und für weitere drei Wochen Vorräte im Basislager deponiert«, ergänzte Jamie. »Falls wir uns trennen müssen, sollte jede Gruppe neben dem Telefon, dem GPS und der Campingausrüstung noch einen Sanitätskasten dabeihaben. Die größte Gefahr ist die Malaria, und wir können nicht wissen, ob wir auf chloroquinresistente Malariaerreger treffen, daher könnt ihr euch nicht allzu sehr darauf verlassen, dass ihr Antibiotika nehmt. Wahrscheinlich gibt es im Regenwald noch mindestens ebenso viele unbekannte Krankheiten wie bekannte, also achtet auf etwaige ungewöhnliche Symptome.«
    »Wie funktionieren diese Funkantennen eigentlich genau?«, erkundigte sich Stiles.
    Sameer grinste stolz. »Wir verwenden eine Stealth-Yagi-Antenne mit Sprungfeder – der letzte Schrei auf dem Markt für kompakte, zuverlässige tragbare Richtantennen. Gibst du mir mal eine, Jamie?«
    Jamie durchwühlte ihren Rucksack. Wo war das Ding? »Ich bin mir sicher, dass ich eine in meinem Rucksack hatte. Ich habe alles zweimal kontrolliert.« Rasch durchsuchte sie die anderen Rucksäcke. Verlegen reichte sie Sameer eine Antenne. »Ich finde nur zwei. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Ich bin mir sicher, dass ich alles eingepackt habe.«
    Paulo hob beschwichtigend eine Hand. »Zwei Antennen sind mehr als genug. Es lohnt den Zeitverlust nicht, noch eine zu besorgen, da ich ohnehin nicht vorhabe, uns in mehr als zwei Gruppen aufzuteilen.«
    Sameer nahm die Antenne und hielt sie weg von der Gruppe. »Dieser Knopf lässt die Antenne aufschnappen.« Auf Knopfdruck entfaltete sich das kleine, pistolenförmige Gerät zu einem langen, tragbaren Stab mit drei parallelen, horizontal verlaufenden Querstreben aus Metall. Aus dem daran angebrachten Lautsprecher kam leises Rauschen. Eine Digitalanzeige am Schaft zeigte 150,726 Megahertz an.
    »Die Frequenz der Antennen ist voreingestellt. Man braucht sie nicht zu verändern. Wenn

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