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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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erklären. „Setzen Sie sich bitte“, begann er und deutete auf den Vitra Lobby Chair am Schreibtisch. Banker und Drogenbosse hatten offenbar Ähnlichkeiten. Der Banker griff unter den Tisch und zog eine Tastatur aus.
    „Folgen Sie einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm. Kontonummer, dann Passwort. Ich werde natürlich den Raum verlassen, aber sobald der Co mputer Sie verifiziert hat, stehe ich Ihnen voll und ganz zur Verfügung.“
    Er sah den etwas unsicher blickenden Dreyer kritisch an, riss sich aber schnell zusammen und verließ den Raum.
    Dreyer konzentrierte sich und sah auf den Bildschirm. Nur ein weißes Eingabefeld. Er begann, zu tippen: 5394286578356981 . Er betätigte die Enter-Taste, die grün war. Der Bildschirm änderte sich und zeigte:
    PASSCODE
    Dreyer tippte wieder: Nikita .
    WRONG PASSCODE
2 TRIALS LEFT
    war die Reaktion des Computers. Die untere Hälfte des Bildschirms füllte sich mit einem roten Warnhinweis, der auf Englisch erklärte, dass es ein schwerst kriminelles Verbrechen sei, sich den Zugang zu einem Nummernkonto zu erschleichen. Darunter Fähnchen zur Übersetzung in die Sprachen vieler Länder, so vieler, dass Dreyer die Flaggen der Hälfte nicht kannte. Aber er hatte noch zwei Versuche. nikita , tippte er, alles klein.
    WRONG PASSCODE
1 TRIAL LEFT
    Mist, dachte Dreyer. Alles Großbuchstaben? Oder war es sowieso das falsche Passwort? Sollte er gehen? Würde das Aufmerksamkeit erregen? Und was würde er sonst machen, Chandima war relativ eindeutig gewesen, dass seine einzige Chance dieses Konto war. Er versuchte, sich an die Visitenkarte zu erinnern. Irgendetwas war ihm komisch vorgekommen. Er sah das Bild vor Augen, die saubere Handschrift des Bankers:
    “N I K I T A”
    Anführungszeichen? Nein, nicht in den Sechzigern. Aber dann kam es ihm: Die Abstände zwischen den Buchstaben waren zu groß. Er dachte nicht weiter nach und tippte N I K I T A, mit Abständen.
    THANK YOU
    sagte der Computer, und hinter ihm öffnete sich die Tür.
    „Was kann ich für Sie tun, Sir?“, fragte der Banker.
    •
    „Siebenundachtzig Millionen Dollar“, sagte Dreyer zu Chandima, als er die Bank verließ, während er sich eine Zigarette anzündete. „Siebenundachtzig“.
    Chandima versuchte, nicht beeindruckt zu wirken. Sie war es trotzdem, das war deutlich mehr, als der Mann damals bekommen hatte. Dreyer erklärte es kurz: „Ihre Investments“, hatte der Banker gesagt, „haben sich ausgezahlt, vor allem die in russische Rohstoffkonzerne. Aber Sie waren seit zwanzig Jahren nicht mehr bei uns“, hatte er ergänzt, ohne mit der Wimper zu zucken, obwohl es offensichtlich war, dass der Mann vor ihm damals zehn Jahre alt gewesen sein musste. Umschichten sollte er, hatte der Banker weiter erklärt und das Grinsen eines dreijährigen Kindes mit einem neuen Spielzeug gezeigt, als Dreyer dem Banker „Machen Sie ruhig. Aber konservativ“ entgegnet hatte.
    „Toll, oder? “, setzte Dreyer fort. „Ich bin reich. Wirklich großartig. Und wie löst das jetzt mein Problem, dass mich die halbe Welt tot sehen will ?“
    „Bargeld?“, fragte Chandima.
    Dreyer zeigte auf seine sich ausbeulende Hosentasche. „Fünfzigtausend, wie besprochen. Aber nochmal: Was nützt mir das, wenn mich die halbe Welt tot sehen will ?“
    „Hast du das Konto mit den zwei Millionen?“
    „Ja“, sagte Dreyer und gab ihr eine Visitenkarte von Anthony McCash, deren Rückseite der von Mr. Bull nicht unähnlich sah. Chandima lächelte
    „Dann“, sagte Chandima selbstbewusst, „machst du es jetzt wie andere reiche Le ute. Reiche Leute haben keine Probleme. Reiche Leute haben andere Leute, die sich über ihre Probleme Gedanken machen.“
    Sie nahm ihren Blackberry aus der Tasche und rief Philip Lowell an.
    „Ja?“
    „Philip, ich brauche ein Team hier.“
    „Besuchst du nicht einen alten Freund übers Wochenende?“
    „Deswegen.“
    „Ich flieg doch nicht in die Karibik, um irgendeinem alten Studienfreund von dir kostenlos Tipps zu geben, wie er sich den Hintern abwischt.“
    „Fünfhundert.“
    „ Ernsthaft?“
    „Pro Nase, und es darf auch nur das Wochenende dauern. Aber wir brauchen Troy.“
    „Meinetwegen“, sagte Lowell und legte auf. Er musste einen Flug buchen.

Die Matrix
    24. August 2013
38° 47’ 01.48” Nord, 77° 03’ 20.85” West
Loch 17, Belle Haven Country Club, Alexandria, Virginia, USA
    Troy Malloys neuner Eisen bewegte sich in einer perfekten Schwungkurve auf einen kleinen, wehrlosen Ball

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