Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
Vom Netzwerk:
zu, als der Blackberry in seiner Hosentasche klingelte. Dies führte dazu, dass der Kopf des Schlägers den Ball einen Millimeter weiter links als geplant, vor allem aber viel zu schräg traf. Malloy fluchte, dem in die Büsche fliegenden Ball hinterher sehend, und nahm das Telefon aus der Tasche. Lowell. Lowell, der eigentlich wissen sollte, dass er Samstagnachmittag immer Golf spielte.
    „Was?“, raunzte er unfreundlich in das Telefon.
    „Troy, Spielzeit ist zu Ende, es gibt Arbeit.“
    „Das hier ist Arbeit“, sagte er, einen dümmlichen Blick seines Spielpartners he rvorrufend.
    „Komm zum Flughafen, Troy.“
    „Nein!“, sagte Malloy trotzig.
    „Fünfhundert, fürs Wochenende. Virgin Islands. Jet wartet.“
    „Meinetwegen“, sagte Malloy und legte auf. Er ging zu seinem Spielpartner, der einige Meter entfernt stand. Ohne stehenzubleiben sagte er „Sorry, George, ein Notfall“, nickte dem verdutzten, grauhaarigen Mann zu und ging an ihm vorbei zu dem geparkten Golfcart, gab das Eisen dem wartenden Caddy, stieg ein und fuhr mit leisem Brummen des Elektromotors los.
    Seinem ihm verwundert hinterher blickenden Spielpartner näherte sich ein Mann in einem schwarzen Anzug: „Mr. President, wollen Sie die Runde alleine beenden? Und soll ich ein neues Cart besorgen?“
    •
    „Was ist das denn?“, fragte Malloy, aus der Limousine steigend, den wartenden Lowell und neigte seinen Kopf in Richtung der wartenden Cessna Citation Sovereign. „Wozu hab ich denn die Gulfstream gekauft? Mögt ihr die nicht mehr?“
    „Hallo Troy“, sagte Lowell.
    Malloy wendete sich zu Creyghton. „Alan, erklärst du mir das?“, sagte er und b egann, auf das Flugzeug zuzulaufen.
    „Wir fliegen auf die British Virgin Islands, nicht auf die amerikanischen“, sagte Creyghton.
    „Und?“
    „Die Landebahn da ist zu kurz für die Gulfstream.“
    „Scheiß Briten.“
    Vier Stunden später
18° 25’ 37.27” Nord, 64° 36’ 55.69” West
Wickhams Cay II, Road Town, Tortola, Britische Jungferninseln
    „Fuck“, rief Alan Creyghton, als er Chandima am Rand des Hafenbeckens sah. „Ich weiß jetzt immerhin, warum wir hier sind“, fuhr er fort, die Hope hinter ihr anstarrend.
    Auch Lowell unterbrach seinen sonst steten Schritt. Wären da nicht die modernen, carbonverstärkten Segel, die großen, bogenförmigen Edelstahl-Halterungen für das kleine Beiboot am Heck, die Solarpaneele darauf – das Boot wäre genau das aus den Konstruktionsplänen der Russen, die er auf dem Flug nach Moskau gesehen hatte. „Fuck“, sagte er leise.
    „Was Fuck ?“, fragte Malloy. „Ist doch ein schönes Boot, etwas altmodisch, aber ist doch gut in Schuss!“
    Chandima begann, die Situation zu erklären, während sie an Bord gingen.
    •
    Nachdem sich alle kurz vorgestellt hatten, richteten sie sich im Salon der Hope ein. Das Team von MLCI setzte sich um den großen Salontisch herum, Elena und Dreyer nahmen auf der backbordseitigen Sitzbank Platz.
    „ Chandima, du hast doch sicher schon ein Grobkonzept?“, fragte Malloy.
    Chandima antwortete sofort: „Konzept wäre Zuviel, aber ich habe zumindest ein Ende für die Story: Happily ever after . Denn darum geht es den beiden doch.“
    Elena fand, das klang irgendwie schön. „Was?“, fragte Dreyer.
    Chandima erklärte sich: „Normalerweise wollen Leute von uns wissen, was die beste Strategie ist bei gegebener Ausgangssituation. Stell dir das so vor: In einem Kernkraftwerk gibt es ein Strahlungsleck. Das kann man jetzt publik machen, dann gibt es eine Massenpanik und sicher Tote. Oder man kehrt es unter den Tisch, dann bleiben die Leute da, werden verstrahlt, und es gibt Tote. Solche Fragen.“
    Hinter ihr starrte Elena sie entsetzt an. „Das ist aber jetzt ein fiktives Beispiel, oder?“, fragte sie vorsichtig.
    Die Berater schwiegen und verzogen keine Mine.
    „Ist aber doch übertrieben, Happily ever after. Es reicht ja schon, wenn wir aus der Sache heil rauskommen, so lebend halt“, sagte Dreyer.
    „Dan“, erwiderte Chandima, „wir sind nicht umsonst so teuer – wir sind die Be sten. Wenn es hier nur um euer Überleben gehen würde, bräuchtet ihr uns doch nicht. Da geht ihr dann einfach in die nächste US-Botschaft, sagt Hallo, wir haben da eine Atombombe , und wenn sie euch nach zehn, zwanzig Jahren Isolationshaft nicht vergessen haben, lassen sie euch vielleicht wieder frei. Wozu umbringen? Aber das wollt ihr doch nicht, ihr wollt glücklich überleben, richtig?“
    Bestechende

Weitere Kostenlose Bücher