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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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alles gesehen hatten. Ich hatte die starke Ahnung, dass man diesen Raum, wenn man ihn einmal betreten hatte, nur auf dieselbe Art wie Anna wieder verließ. »Tut mir leid«, sagte ich. »Du hast völlig recht. Wir haben bloß so wenig Zeit …«
    »Dann hilf mir lieber.«
    Das tat ich. Vorsichtig zog Lilly eine Nadel aus Evans Arm. Wir lösten seine Gurte, dann fiel er uns in die Arme. »Evan, wach auf«, flüsterte Lilly.
    »Nnnn«, stöhnte er. Wir schleppten seinen massigen Körper zur Wand und setzten ihn dort ab.
    Dann befreiten wir Aliah und Marco. Bis wir damit fertig waren, kamen sie auch wieder zu sich.
    »Mann.« Marco wachte als Erster auf und rieb sich den Kopf. »Als wir Evan im Krankenhaus besuchten, sind auf einmal lauter Sicherheitskräfte reingestürmt. Dann erinnere ich mich nur noch an ein weißes Licht … Was war das?«
    »Ein Schädel aus Atlantis«, sagte Lilly sachlich. »Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir hauen ab, aber wir müssen uns ranhalten. Könnt ihr laufen?«
    »Wir können’s versuchen.« Marco kämpfte sich auf die Beine und half Aliah aufzustehen.
    »Gah, was ist passiert?« Evan blinzelte. Dann sah er mich und runzelte die Stirn. »Das Letzte, was ich weiß, ist, dass du … und ich …« Er kniff die Augen zusammen. »Ist das nicht mein T-Shirt?«
    »Ja«, murmelte ich und wechselte das Thema. »Paul hat dich hergebracht, um Versuche mit dir anzustellen. Er wollte rausfinden, ob du so bist wie Lilly und ich. Bist du aber nicht.« Ich konnte mir ein wenig Genugtuung nicht verkneifen.
    »Was soll das heißen?«, fragte Evan und stand ebenfalls auf.
    »Das heißt«, sagte Lilly, »dass Paul und Eden nach Leuten mit bestimmten Genen suchen. Gene, die eine Verbindung zu Atlantis herstellen.«
    »Atlantis?«, staunte Aliah. »Du meinst, so wie bei Platon, mit der versunkenen Stadt und allem?«
    Alle starrten sie an.
    »Was denn? Ich habe in der Schule eben aufgepasst.«
    »So ungefähr«, nickte ich.
    »Der Punkt ist«, sagte Lilly, »dass sie schon die ganze Zeit gesucht haben – deshalb wurden wir fürs Kryo-Programm ausgewählt. Und …« Sie biss sich auf die Lippen und atmete tief ein, als nähme sie all ihre Kraft zusammen. »Ich muss euch was zeigen.«
    Sie nahm Evans Arm und legte ihn sich um die Schul tern. Ich fühlte einen kleinen Knoten in meinem Hals, aber das war ihre Sache und ging mich nichts an. Das musste ich respektieren.
    Ich blieb, wo ich war, während Lilly die anderen zu Anna führte. Ich hörte, wie es Aliah den Atem verschlug. Und Marco fluchte. Dann Stille, bis ich das Geräusch eines Kusses hörte. Ich sah, wie Lilly die Finger von den Lippen nahm und ins Plastikzelt griff. Die anderen taten es ihr gleich. Dann flüsterten sie ihr Lebewohl und wandten sich ab.
    »Paul hatte uns nie untersuchen müssen«, sagte Lilly auf dem Weg zur Treppe, »weil er sein Versuchskaninchen ja schon in Anna gefunden hatte. Also ließ er den Rest von uns in Ruhe und wartete einfach ab, was wir tun würden. Bis der echte Atlanter auftauchte.«
    »Du meinst ihn ?«, fragte Evan mit Blick auf mich.
    »Allerdings«, sagte Lilly.
    Auf dem Weg nach oben waren alle Augen auf mich ge richtet. Lilly fasste so knapp wie möglich alles zusammen: den Tempel, den Schädel, Dr. Maria und die Nomaden. Dann verließen wir das Labor und befanden uns wieder im Krankenhausflur mit seinen fröhlichen Farben. An jeder Tür hielten wir argwöhnisch nach Sicherheitskräften Ausschau, doch wir waren allein.
    Dann traten wir zur Vordertür hinaus und blinzelten ins helle Tageslicht. In der Ferne hörten wir das Klappern von Tellern und Besteck – es war immer noch Mittagszeit. Wir schlichen uns am Speisesaal vorbei und zurück durch die Wälder. Bis wir den Pfad zu den Hütten erreicht hatten, kamen die anderen auch wieder besser voran.
    »Hey, schaut mal.« Marco zeigte Richtung Sportplatz. Eine bewaffnete Einheit rannte gerade den Weg zum Boots haus hinab.
    »Gut gemacht, Beaker«, dachte ich laut.
    Wir liefen weiter zu den Hütten.
    »Jetzt müssen wir nach Süden«, sagte Lilly.
    »Wir sollen also einfach in unseren Badesachen da raus?«, fragte Marco. »Das wird der Sonnenbrand unseres Lebens.«
    »Wir können bei meiner Hütte vorbeilaufen«, sagte ich mit Blick auf Evan. »Ein paar der Sachen sollten euch passen, und du kannst dein Shirt wiederhaben.« Ich warf einen kurzen Blick aufs Handy. »Wir müssen uns aber be eilen. Ich habe Aaron gesagt, dass wir in einer halben Stunde

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