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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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ihr das entfallen zu sein, als sie ihn dann verließ.
    Das Jucken wurde so schlimm, dass ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Okay, melde dich.
    Owen
    Ich schickte die Nachricht ab und legte das Pad weg. Dann ließ ich mich zurücksinken und versuchte, die Finger vom Verband zu lassen. Ich dachte an Lilly, ihre Lippen an meinem Ohr, an ihre Nähe, als sie sich über mich beugte, ihren Anblick im Badeanzug … Tatsächlich wurde mir da anderswo warm, doch selbst das konnte mich nicht vom Brennen an meinem Hals ablenken.
    Ich fuhr mit den Fingern über den Verband. Immer heißer. Und da begann ich diesen seltsamen Drang zu verspüren. Ich war mir nicht sicher, was es eigentlich war, ich wusste bloß, dass ich nicht länger dort liegen konnte. Ich musste aufstehen. Musste irgendwas tun. Fast war mir, als wäre ich nicht länger Herr meiner selbst.
    Ich kletterte aus dem Bett, und der Schmerz ließ mich nach Luft schnappen. Dann begann ich mich auszuziehen und wunderte mich über mich selbst. Was sollte das werden?
    Keine Angst , sagte ein neuer Techniker in einem hellroten Overall. Du willst doch, dass das Jucken aufhört, oder?
    Allerdings. Das war genau, was ich wollte – mehr als alles sonst.
    Alles klar , sagte er und schloss geschäftig einen neuen Monitor an. Dann mach einfach weiter.
    Also zog ich mich aus, schnappte mir mein Handtuch aus dem Regal, schlang es mir um die Hüfte und ging Richtung Bad.
    Ich drehte das Wasser auf, und zwar möglichst kalt. Zwar hatte Dr. Maria mir unmissverständlich gesagt, ich solle mich von Wasser fernhalten. Aber daran dachte ich nicht mehr – eigentlich dachte ich in dem Moment an gar nichts.
    Nur weiter , meinte der Techniker.
    Ich trat unter das Wasser und spürte erst einen Schauder, gefolgt von einem Gefühl der Ruhe. Ich entspannte mich. Meine Wunden juckten immer noch, aber weniger schlimm.
    Nicht berühren , hatte mich Dr. Maria gewarnt. Doch nun riss ich an den Klebestreifen, die den Verband zusammenhielten, bekam sie los und wickelte den Stoff ab. Die letzten paar Lagen leisteten Widerstand und spannten auf der Haut, bis das getrocknete Blut sich mit schmerzhaftem Ruck endlich löste. Das Brennen nahm wieder zu. Ich beugte mich kurz aus der Dusche, um den verkrusteten Verband in ein Waschbecken zu werfen, dann hielt ich wieder den Kopf unter den Wasserstrahl.
    Das Wasser spülte über meine Wunden, und mit einem Mal verschwand das Jucken. Als hätte jemand meine Nerven einfach abgeschaltet. Erleichterung überkam mich.
    Na also , sagte der neue Techniker.
    Ich griff wieder nach meinem Hals. An meinen Fingerspitzen klebte dickes, dunkles Blut, das vom Wasser rasch fortgespült wurde. Die Wunden taten aber gar nicht weh. Und das Blut machte mir nichts. Seit das Wasser über mich strömte, spürte ich wieder die gleiche, seltsame Ruhe, die ich schon auf dem Grund des Sees empfunden hatte.
    Die anderen Techniker zuckten die Schultern. Ich kann’s mir auch nicht erklären, sagte einer.
    Nichts von alledem ergab einen Sinn, aber nichtsdestotrotz ging es mir besser. Okay , sagte ich mir, versuch das mal in aller Ruhe zu durchdenken: Wenn die Wunden nicht wehtun, kommt das Blut wohl nur vom Verband. Vielleicht hast du ja beim Abmachen ein paar Schürfwunden mit aufgerissen. Die eigentlichen Verletzungen müssten verheilt sein. Also spülen wir sie ab und verbinden sie wieder. Ich hielt den Kopf erneut unter den Strahl und legte ihn auf die Seite, sodass das Wasser direkt auf meinen Hals fiel. Das Gefühl der Erleichterung nahm weiter zu, bis der Schmerz nur noch eine ferne Erinnerung war.
    Dann musste ich husten. Atmete tief durch und musste abermals husten. Moment mal – da war ein komisches Gefühl, als hätte ich auf einmal Wasser im Hals. In meiner Luftröhre zog sich alles zusammen. Ich bekam keine Luft mehr.
    Ich taumelte und schlug auf die Armaturen ein. Das Wasser versiegte, aber mir war ganz schwindlig, und ich sah bunte Flecke. Dann stolperte ich und stürzte, wobei ich den Duschvorhang abriss, und landete auf dem Betonboden.
    Eine Weile lag ich auf dem Rücken, starrte zur Holzdecke mit ihrer einzelnen, unverkleideten Glühbirne und schnappte nach Luft. Doch nichts funktionierte mehr, als hätte sich etwas verklemmt.
    Hm, wir sollten jetzt wirklich bald atmen , meldete sich ein Techniker zu Wort. Er stupste den hell leuchtenden Knopf, der meinen Mund steuerte, doch der öffnete und schloss sich schon die ganze Zeit vergebens.
    Keine Panik ,

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